Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Chaje Gittel Bleiberg verfügbar:

geboren am 29.04.1885 in Steyr, OÖ
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Litzmannstadt am 19.10.1941
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Babel, 18 Jahre, HLW Steyr, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Chaje Gittel Bleiberg (Hausfrau), geb. Stecher!!! Von Wien wurde sie am 19.10.1941 mit dem 7. Transport Nr. 943 in das Ghetto Litzmannstadt/Lodz deportiert. Im Ghetto lebte sie in der Rembrandtstraße 3/4. Am 26.7.1943 wurde im Amtsblatt des Völkischen Beobachters die Einziehung ihres Vermögens veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt war sie wahrscheinlich nicht mehr am Leben.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Chaje Gittel! Wir, 5 Schülerinnen aus der HBLA Steyr, haben versucht, Erinnerungen an dich wiederzufinden. Unglücklicherweise ist es sehr schwierig, etwas über die Vergangenheit von Holocaustopfern, insbesondere von dir, herauszufinden. In der Hoffnung näheres über dich zu erfahren, schrieben wir an einige Organisationen, die sich mit Holocaust-Opfern beschäftigen. Dabei erfuhren wir, dass du am 19.10.1941 im Alter von 56 Jahren von Wien nach Litzmannstadt deportiert worden bist.

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Wir schreiben das Jahr 2003. Seit Ende des 2. Weltkrieges und dem Versprechen "nie wieder Krieg" ist bereits mehr als ein halbes Jahrhundert verstrichen. Der Schrecken des Holocaust, der Rassentrennung und der Arisierung ist noch immer tief in den älteren Generationen verankert. Ich kennen wohl keinen Menschen, der entsetzter über den Krieg oder allein dessen drohende Gefahr ist und spricht, als meine Oma. Sie kennt die Bedeutung dieses Wortes noch zu gut, konnte sie doch noch immer nicht vergessen, was damals geschah. Doch die nächsten Generationen scheinen oftmals unberührt von den Erzählungen der Leidtragenden. Ja, viel mehr wird der Krieg glorifiziert. Bereits kleine Kinder und auch Jugendliche kleiden sich mit Vorliebe im Army-Look und wissen häufig mehr über die im Krieg eingesetzten Waffen als über die Opfer selbst. Dieses Projekt "A letter to the Stars" versucht diesem Phänomen gegenzusteuern. Schülerinnen stellen Recherchen an, deren Ziel es ist, die Holocaust-Opfer aus der Anonymität zu holen und ihnen ein Gesicht zu verleihen. Ein nicht immer einfaches Unterfangen, sind doch viele bereits in Vergessenheit geraten.

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