Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Albert Pollak verfügbar:

geboren am 07.03.1913 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Kielce am 19.02.1941
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von anna, 14 Jahre, BGRG 3/Kundmanngasse, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Albert Pollak wurde am 7. März 1913 geboren, knappe 2 Jahre nach ihm, am 23. Jänner 1915, seine spätere Ehefrau Sophie. Sie wohnten gemeinsam im 1. Wiener Gemeindebezirk, Biberstraße 26, wo auch später das Zuhause ihrer gemeinsamen Tochter Gelea Elsa war.
Gelea erblickte am 11. Mai 1939 das Licht der Welt. 21 Monate später kam die große Wende im Leben Albert Pollaks: Er wird am 19.2.1941 mit "Transport 2" zusammen mit seiner damals 1-jährigen Tochter und seiner Frau Sophie nach Kielce deportiert.
An diesem Februartag 1941 verließ ein Deportationszug mit 1 004 jüdischen Männern, Frauen und Kindern den Wiener Aspangbahnhof mit dem Ziel Kielce. Kielce liegt nördlich von Krakau und hatte einen beträchtlichen jüdischen Bevölkerungsanteil, der sich seit Kriegsbeginn durch Zwangsumsiedler aus anderen Teilen Polens weiter erhöht hatte.
Die deportierten Wiener Juden wurden anfänglich bei jüdischen Familien privat einquartiert.
Am 31. März 1941 wurde in Kielce das Ghetto errichtet. Es war mit Stacheldraht umzäunt und durfte bei Androhung der Todesstrafe nicht verlassen werden.
Ende 1941 lebten ca. 27 000 Juden im Ghetto.
Die arbeitsfähigen Männer wurden in Steinbrüchen als Zwangsarbeiter eingesetzt. Im Ghetto selbst konnten Schuster, Schneider und andere Handwerker ihrem Gewerbe nachgehen. Ca. 6 000 Personen starben im Zeitraum vom April 1941 bis April 1942 im Ghetto an Typhus, viele wurden erschossen, erhängt oder verhungerten.
Innerhalb weniger Tage (20.-24. August 1942) wurde das Ghetto liquidiert, ca. 21 000 Juden wurden in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort ermordet.
Wahrscheinlich starb der damals 29-jährige Albert Pollak mit seiner Familie in den Gaskammern von Treblinka.
Seine Tochter Gelea Elsa war bei ihrem Tod nur 3 Jahre alt.
Leider waren die Recherchen im Österreichischen Staats- und Landesarchiv auch nach mehrmaligen Besuchen erfolglos und daher war es uns nicht möglich detailiertere Informationen zu Albert Pollak zu erhalten.
Was wir aber, basierend auf Informationen aus dem Internet, wissen, ist, dass zwischen dem
13. März 1938 und dem 8. Mai 1945 diverse Kunstgegenstände ihren Eigentümern wegen ihrer jüdischen Abstammung entzogen wurden und ins Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum gelang waren. Nach 1945 wurde der Großteil dieser Gegenstände zurückgestellt. Darunter waren auch ein Scherzgefäß aus dem Zeitraum 17./18. Jahrhundert und ein Mörser, die vermutlich Albert Pollak gehörten.
Zum Zeitpunkt der Rückgabe war Albert Pollak aber mindestens schon seit 3 Jahren tot.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Lieber Albert Pollak !
Du wurdest am 7.3.1913 geboren und lebtest mit deiner Frau Sofie und deiner Tochter Gelea Elsa in der Biberstraße 26 in Wien. Am 19.2.1941 wurdest du und deine Familie mit Transport 2 nach Kielce deportiert. Wahrscheinlich bist du und deine Familie in den Gaskammern von Treblinka umgekommen.
Die Tage und Stunden bis zu eurem Tod waren sicher schrecklich. Das macht uns trausrig.

Deine Magdalena, Victoria, Anna

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