Folgende Informationen sind von
Adolf Koch verfügbar:
geboren am |
29.09.1866 in Wien |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
von Wien nach Theresienstadt am 28.07.1942 |
gestorben |
in Treblinka- Todesdatum unbekannt -
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Die Recherche wurde von
Filippo und Marian, 12 Jahre, Schülerinnenschule WUK,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Lebenslauf von Adolf Koch.
Name: Adolf Koch
Geburtsdatum: 29.9 1866
Wohnort: Korneuburg/Wien
Beruf: Parfümeriegrossist
Ehefrau: Frieda Koch geboren 1880
Deportationsdatum: 28.07.1942
Mietglied des Kampfkomitees der freien Eisenbahnergewerkschaft
Wurde einmal Verhaftet, Grund unbekannt
Er wurde von der SS verhaftet und in die Ferdinandstraße 18/14 gebracht, dies war eine Sammeladresse, von dort aus wurden er und seine Ehefrau Frieda am 28.07.1942 mit dem 34. Transport unter den Nummern 257 und 258 ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Theresienstadt war ein Arbeitslager, das hauptsächlich für alte und arbeitsschwache Häftlinge eingerichtet worden war. In Theresienstadt gab es keine Gaskammern oder sonstiges, es war mehr eine Zwischenstation zum Tod, hier wurden alte Menschen für die Feldarbeit ausgebeutet, anschließend wurden sie nach Treblinka oder andere Vernichtungslager gebracht. So erging es auch Adolf Koch und seiner Ehefrau Frieda. Sie wurden mit dem Transport Bp unter den Nummern 258 und 259 nach Treblinka deportiert. Treblinka war, wie oben schon erwähnt, ein reines Vernichtungslager. Zu Beginn wurde hauptsächlich mit Autoabgasen gemordet, Ab September 1942 gab es in Treblinka elf Gaskammern.
Nach ihrer Ankunft mussten die Opfer in geschlechtergetrennten Umkleidekabinen ihre Sachen ablegen, dann wurden sie durch einen 5 Meter breiten und fast 90 Meter langen so genannten Schlauch getrieben. Dann wurden sie in einer der elf Gaskammern vergast. Adolf Koch und seine Frau Frieda waren nur zwei von 900.000 Opfern, die in Treblinka umkamen
Lageplan von Theresienstadt:
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Der Brief an den/die Ermordete/n :
Persönlicher Brief an Adolf Koch.
Lieber Adolf!
Da wir bei dem Projekt „Letter to the Stars“ mitmachten, haben wir deine Lebensgeschichte recherchiert, ausgesucht haben wir dich deshalb, weil meine Oma den gleichen Nachnamen hat wie du. Das Recherchieren war nicht leicht, da uns die öffentlichen Behörden und Ämter dabei keine große Hilfe waren und wir deshalb nicht sehr viel herausgefunden haben. Zum Beispiel hat uns die Wirtschaftskammer nicht einmal sagen können, wo dein Geschäft war, „Tut uns Leid, dafür sind wir nicht verantwortlich“, hieß es und auf die Frage, wer uns etwas sagen könne, antwortete die Frau dort nur: „Das weiß ich leider nicht“ Das war der erste Schlag bei unserer Recherche, das zweite Problem war, dass wir dich nicht im Lehman gefunden haben. Denkst du, wir haben die Welt noch verstanden??
Wir haben jedenfalls weiter recherchiert und herausgefunden, dass du bei dem Kampfkomitee der freien Eisenbaugesellschaft warst und von der SS gefangengenommen worden bist, dies war wahrscheinlich einer der „Gründe“ für deine Deportation.
dann haben wir noch herausgefunden, dass du in Theresienstadt sowie in Treblinka warst, wir haben im Internet nach diesen Konzentrationslagern gesucht, als wir dann eine Seite über Treblinka gefunden haben, waren wir geschockt, da es ein reines Vernichtungslager war. Auch getroffen hat uns, wie systematisch die Nazis Juden vernichtet haben.
Zum Glück haben die Nazis es nicht geschafft, alle Juden umzubringen. Am 5 Mai 1945 war die “offizielle“ Befreiung, auch dein Sohn Walter konnte die Zeit im Exil überleben.
Heute werden Nazis als Verbrecher beschimpft, man kann sogar mit Pech verhaftet werden, wenn man den Hitlergruß auf offener Straße macht.
Wir finden es sehr sehr schade, dass so etwas wie der Holocaust überhaupt entstehen konnte und noch mehr bedauern wir es, dass du ihn nicht überlebt hast. Da du 1866 geboren bist, hattest du das Glück, schon alt zu sein, sehr vielen ging es da anders. Bevor du 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert wurdest, warst du Parfümeriegrossist in Wien, vor deinem Abtransport wurdest du in die Sammelstelle in der Ferdinandstraße gebracht. Damals wusstest du wahrscheinlich nicht, was auf dich zukommt. Wir hoffen, dass es dir, wo immer du auch jetzt bist, besser geht als in den letzten Monaten deines Lebens. Wir hätten dich sehr gerne kennen gelernt, aber da wir im 21. Jahrhundert leben, wärst du heute leider schon verschieden.
Filippo und Marian
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Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
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