Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von David Schrager verfügbar:

geboren am 20.09.1928 in Innsbruck
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n) Innsbruck, Tirol
Deportation von Wien nach Maly Trostinec am 09.06.1942
gestorben in Maly Trostinec am 15.06.1942
Die Recherche wurde von Pati,Meli,Jenny,Phil, 13 Jahre, Hs-Ehrwald, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Lebenslauf

Nachname: Schrager
Vorname: David
Geburtsdatum: 20.09.1928
Geburtsort: Innsbruck
Deportation am: 09.06.1942
Deportation von: Wien
Deportation nach: Maly Trostinec
Todestag: 15.06.1942
Todesort: Maly Trostinec (KZ)
Letzte bekannte Adresse: Wien, Flossgasse 9/29
Angehörige: Mutter: Chaje Schrager (geb. 8.1.1891)
Vater: Joel Schrager (geb. 31.4.1879)
Identitätsnummer im KZ: 37438

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Ehrwald, am 22.3.03
Lieber Herr Schrager!
Wir sind Schüler der dritten Klasse Hauptschule Ehrwald. Ehrwald ist ein kleiner Ort in Tirol am Fuße des Fernpasses.
Als wir über das Projekt „A Letter to the Stars“ hörten waren wir sofort Feuer und Flamme. Denn wir finden, es ist ein wichtiger Schritt für uns jugendliche das Thema 2. Weltkrieg und Holocaust zu verarbeiten.
Wenn ich früher 2. Weltkrieg gehört habe dachte ich mir immer „schlimm“, aber mehr Gedanken habe ich mir dazu eigentlich nicht gemacht. Nur manchmal wenn, mir meine Oma etwas über den Weltkrieg erzählt hat dann habe ich über die Leute nachgedacht, die das ein Leben lang nicht vergessen werden können.
Seit ich mir Informationen über das Thema gemacht habe denke ich öfters darüber nach. Ich würde dir so gerne so viele Fragen stellen. Fragen die man nicht in Bücher finden kann! Fragen, die nur ein betroffener beantworten kann.
Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass bei uns einmal Krieg war. Krieg könnte doch überall gewesen sein, aber dass er bei uns war??? Krieg hat für mich etwas mit Menschen zu tun die flüchten müssen wie die im Irak. Menschen die sterben und schwere Verletzungen ein Leben lang haben. Kinder die ihre Väter im Krieg verlieren, zerrissene Familien und viele Schicksale. Aber anscheinend muss Krieg sein????
Du warst ungefähr in unserem Alter als der Krieg ausbrach und du unter Angst flüchten hast müssen. Ich könnte mir auch nie vorstellen von einem Tag auf den anderen zu flüchten. Alles was mir wichtig war hier lassen und nur das notwendigste einpacken. Immer in Angst zu leben entdeckt zu werden und auf der Hut zu sein. Die ganzen Freunde nie wieder zu sehen. Flüchten irgendwohin einfach weg für immer!! Ich kann mir denken wie du dich in etwa gefühlt haben musstest, doch wir können dies niemals vollkommen nachvollziehen. Niemand, der das nicht selbst miterlebt hat, wird das jemals können!!!
Wie wir herausgefunden haben, wurdest du in Wien entdeckt und von dort aus nach Maly Trostinec deportiert. Da dies ein weiter Weg ist hattest du viel Zeit zum Nachdenken. Nachdenken über den Sinn des Lebens, wenn man schon so jung sterben muss. Warum, warum??? Du verbrachtest ca. 6 Tage dort. Sechs Tage die für dich die Hölle gewesen sein mussten. Du sahst das Ende deines Lebens auf dich zukommen.
Es war für dich nur mehr eine Frage der Zeit, wann auch dein Lebenslicht erlöschen wird. Du musstest die ganze Zeit im Lager unter Angst gelebt haben. Das ungewisse vor dir. Wie du gestorben (oder besser umgebracht worden bist) ist uns noch unklar. Wahrscheinlich bist du auch in eine „Gaskammer“ mit vielen Menschen gesteckt worden. Mit Menschen die das gleich Schicksal wie du erleiden mussten, ob alt oder jung, das war ihnen wahrscheinlich egal. Wir wissen nicht wie lange deine Familie noch im KZ überlebt haben. Vielleicht sind sie am gleichen Tag wie du umgebracht worden, vielleicht haben sie noch länger überlebt???
Du musst an einem grausigem Tod gestorben sein. Erstickt, der wahrscheinlich schlimmste Tod den es gibt.
Nun möchten wir dein Leben in einem Lebensbrief zusammenfassen.

Wir finden es ist ein wichtiger Schritt in unserem Leben dein Schicksal erforscht zu haben.

Philipp, Patrick, Jennifer und Melanie mit Lehrerin

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Ehrwald, am 22.3.03
Liebe Zukunft!
Wir sind Schüler der dritten Klasse Hauptschule Ehrwald. Ehrwald ist ein kleiner Ort in Tirol am Fuße des Fernpasses.
Als wir über das Projekt „A Letter to the Stars“ hörten, waren wir sofort Feuer und Flamme. Denn wir finden, es ist ein wichtiger Schritt für uns Jugendliche, das Thema 2. Weltkrieg und Holocaust zu verarbeiten.

Wenn ich früher 2. Weltkrieg gehört habe ,dachte ich mir immer „schlimm“, aber mehr Gedanken habe ich mir dazu eigentlich nicht gemacht. Nur manchmal, wenn mir meine Oma etwas über den Weltkrieg erzählt hat, dann habe ich über die Leute nachgedacht, die das ein Leben lang nicht vergessen werden können.
Seit ich mehr Informationen zu diesem Thema gesammelt habe, denke ich öfters darüber nach. Ich würde dir so gerne so viele Fragen stellen. Fragen, die man nicht in Büchern finden kann! Fragen, die nur ein Betroffener beantworten kann.

Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass bei uns einmal Krieg war. Krieg könnte doch überall gewesen sein, aber dass er bei uns war??? Krieg hat für mich etwas mit Menschen zu tun, die flüchten müssen wie die im Irak. Menschen, die sterben oder ein Leben lang an schweren Verletzungen leiden. Kinder, die ihre Väter im Krieg verlieren, zerrissene Familien und viele Schicksale. Aber anscheinend muss Krieg sein????

Du warst ungefähr in unserem Alter als der Krieg ausbrach und du unter Angst flüchten hast müssen. Ich könnte mir auch nie vorstellen, von einem Tag auf den anderen zu flüchten. Alle Dinge , die mir wichtig waren, hier zu lassen und nur das Notwendigste einzupacken. Immer in Angst zu leben, entdeckt zu werden und auf der Hut zu sein. Alle Freunde nie wieder zu sehen! Flüchten irgendwohin - einfach weg für immer!! Ich kann mir denken, wie du dich in etwa gefühlt haben musstest, doch wir können dies niemals vollkommen nachvollziehen.
Niemand, der das nicht selbst miterlebt hat, wird das jemals können!!!

Wir hoffen, dass man aus den Fehlern die man im Zweiten Weltkrieg begannen hat etwas gelernt hat und das Gleichstellung der Juden weltweit ein Thema ist.


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