Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Yvonne Abraham verfügbar:

geboren am 14.04.1941 in Delve Po
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Borgo S. Dalmazzo via Drancy nach Auschwitz nach am 21.11.1943
gestorben in Auschwitz am 10.12.1943
Die Recherche wurde von Katalin, 14 Jahre, MPG St.Rupert-Bischofshofen, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Yvonne Abraham wurde am 14.4.1941 in Delve Po, Italien geboren. Ihre Eltern, Charlotte und Armin, versuchten höchstwahrscheinlich schon damals vor den Nazis zu fliehen, da ihre Wohnadresse sich stets änderte. Ihre letzte bekannte Adresse ist Wien 3, Bechardgasse 13. Allerdings dürften sie vor ihrer Verhaftung in Südfrankreich wohnhaft gewesen sein.
Familie Abraham wurde nahe von Cuneo am 18.9.1943 verhaftet und ins Anhaltelager Drancy gebracht. Yvonne wurde mit ihrer Schwester, Charlotte am 7.10. 1943 nach Auschwitz deportiert. Dort starb sie mit zwei Jahren am 10.12.1943.

Recherche

Ich habe mich entschieden an diesem Projekt teilzunehmen, da ich am 2.Weltkrieg, insbesondere am Holocaust grosses Interesse habe. Zudem denke ich, dass „A Letter To The Stars“ den unzähligen Opfern des Rassenwahns ihre Würde zurückgibt, die ihnen ohne jeglichen Skrupel weggenommen wurde. Der Verlauf der Recherche war für mich nicht besonders schwierig, da ich ausreichend über das Thema und die betroffene Person informiert bin.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Für IVONNE ABRAHAM

September 1939: In diesem Jahr fing alles an, als Polen von Deutschland angegriffen wurde.
Ungefähr 1 Jahr vorher, am 3.Juli 1938 erblickte deine Schwester das Licht der schon damals unruhigen Welt. Eure Eltern, Armin und Charlotte mussten schon zu dieser Zeit die Gefahr, die

derweil noch im Dunkeln lauerte, gewittert haben, denn schon damals waren sie auf der Flucht vor den Nazis, obwohl sie in Antwerpen lebten, in einer belgischen Stadt, wo man noch relativ sicher war.
Fest steht, dass sie sich nicht wohl fühlten, denn am 14.April 1941 hatten sie sich in Italien, das damals für viele Juden ein guter Aufenthaltsort war, eine Wohnstätte gesucht. Da allerdings auch hier die Gefahr wuchs, war ihr nächstes Ziel Wien. Ausgerechnet Wien, das ja bereits zum Deutschen
Reich gehörte, war deine nächste Adresse. Nicht lange, denn gleich darauf versuchte deine Familie
die hoffnungslose Flucht nach Südfrankreich…. ein ständiges Hin und Her!
Was hast du während dieser Reisen gefühlt, Yvonne? Denn selbst wenn du den Grund dieser Hektik nicht kanntest, du musstest doch spüren, dass etwas vor sich ging. War es Angst? Ahntest du, dass sich
etwas Grauenhaftes ereignete, wovor man unbedingt fliegen musste?
Auch Frankreich war kein sicherer Ort für euch, denn gleich nach der Besetzung des Landes wurden auch hier Tausende Juden verhaftet und in unbekannte Orte deportiert. Vor allem ein Ort wurde besonders gefürchtet, das KZ Auschwitz in Polen. Ein Gebiet, an dem Morden an der Tagesordnung stand, wo das Foltern alltäglich war, wo der Mensch einen Dreck wert war.
Genau vor diesen Lagern, die schon bald in ganz Europa verstreut waren, versuchten eure Eltern und unzählige andere Menschen verzweifelt zu entkommen… und sie schafften es nicht.

Am 18.September 1943, als du zwei und deine Schwester fünf Jahre alt waren, begann der endgültige
Anfang vom Ende. In der Nähe von Cuneo, einem Anhaltelager wurdet ihr wie Verbrecher verhaftet und nach Drancy, einem Durchgangslager in Frankreich deportiert. Vielleich ward ihr damals noch nicht ganz ohne Hoffnung, vielleich habt ihr noch an ein Wunder geglaubt…
Doch auch dieser Traum wurde gewaltsam zunichte gemacht, als ihr am 7.Oktober 1943 an den Ort gebracht wurdet, über dessen Greueltaten man später noch Bücher schreiben würde: Auschwitz. Damit war euer Urteil, das vor dir und deiner Schwester endgültig besiegelt. Die jahrelange Flucht und Drancy war für zwei kleine Kinder ohnehin schon schrecklich genug. Doch dort hatte es wenigstens einen Schimmer Hoffnung gegeben.
In Auschwitz kannte man dieses Wort nicht; alle Arbeitsunfähigen, also Kinder, alte Leute, schwangere Frauen und Behinderte, egal welcher Nation wurden entkleidet, in eine „Duschkabine“ geführt, nein gezwängt und dort vergast!
Es ist wahrscheinlich, dass du von deiner Familie getrennt wurdest, wie das meistens der Fall war. Allerdings wurden auch sie hier umgebracht. Was muss das für dich gewsen sein, Yvonne? Wie kann man nur solch ein Herz besitzen, um ein zweijähriges Kind so kaltblütig, so gefühllos niederzumetzeln, wie am Fließband?!
Deine Stunde kam im Dezember 1943; was hast du gefühlt, als man dich mit 200 weiteren Menschen in einen dieser „Duschräume“ zwängte? Wie entsetzlich musste es sein, zwischen all diesen
Menschen auf etwas Fremdes zu warten, und plötzlich keine Luft mehr zu kriegen, sich vielleicht ver-zweifelt am Boden zu winden? Und dann: Stille. Dann ist es vorbei mit den Qualen, dann bist du in einem Land, wo es kein Leid und keine Not gibt….
Zwei Jahre, für viele nur ein kurzer Augenblick, ein Augenschlag. So schnell wurde dir der Zugang zum Weiterleben verwehrt. Zwei Jahre voller Leiden, voller Schmerz. Vielen Menschen geschieht in ihrem Leben nicht halb so viel Leid, wie du es vielleicht in einer Stunde deines kurzen Leben erlebt hast.
Und trotzdem: jedes Leben, selbst wenn es nur zwei Jahre dauert, ist was wert, jedes Leben zählt.
Selbst wenn dein Leben voller Qualen sein musste, so bin ich doch froh, dass es dich gegeben hat und ich hoffe, dass es in deinem Leben wenigstens ein paar Sonnenseiten gegeben hat.
Ich schreibe dir diesen Brief, damit du weißt, jemand befasst sich intensiv mit deinem Schicksal, deinem Lebensweg. Ich möchte es an die Welt als eine Art Mahnung weitergeben, um zu verhindern, dass das, was euch angetan wurde, noch einmal passiert, vor allem aber zu zeigen, wie weit Hass und Neid die Menschen treiben kann.

von Katalin Jeremias








Für IVONNE ABRAHAM

September 1939: In diesem Jahr fing alles an, als Polen von Deutschland angegriffen wurde.
Ungefähr 1 Jahr vorher, am 3.Juli 1938 erblickte deine Schwester das Licht der schon damals unruhigen Welt. Eure Eltern, Armin und Charlotte mussten schon zu dieser Zeit die Gefahr, die derweil noch im Dunkeln lauerte, gewittert haben, denn schon damals waren sie auf der Flucht vor den Nazis, obwohl sie in Antwerpen lebten, in einer belgischen Stadt, wo man noch relativ sicher war.
Fest steht, dass sie sich nicht wohl fühlten, denn am 14.April 1941 hatten sie sich in Italien, das damals für viele Juden ein guter Aufenthaltsort war, eine Wohnstätte gesucht. Da allerdings auch hier die Gefahr wuchs, war ihr nächstes Ziel Wien. Ausgerechnet Wien, das ja bereits zum Deutschen
Reich gehörte, war deine nächste Adresse. Nicht lange, denn gleich darauf versuchte deine Familie
die hoffnungslose Flucht nach Südfrankreich…. ein ständiges Hin und Her!
Was hast du während dieser Reisen gefühlt, Yvonne? Denn selbst wenn du den Grund dieser Hektik nicht kanntest, du musstest doch spüren, dass etwas vor sich ging. War es Angst? Ahntest du, dass sich
etwas Grauenhaftes ereignete, wovor man unbedingt fliegen musste?
Auch Frankreich war kein sicherer Ort für euch, denn gleich nach der Besetzung des Landes wurden auch hier Tausende Juden verhaftet und in unbekannte Orte deportiert. Vor allem ein Ort wurde besonders gefürchtet, das KZ Auschwitz in Polen. Ein Gebiet, an dem Morden an der Tagesordnung stand, wo das Foltern alltäglich war, wo der Mensch einen Dreck wert war.
Genau vor diesen Lagern, die schon bald in ganz Europa verstreut waren, versuchten eure Eltern und unzählige andere Menschen verzweifelt zu entkommen… und sie schafften es nicht.

Am 18.September 1943, als du zwei und deine Schwester fünf Jahre alt waren, begann der endgültige
Anfang vom Ende. In der Nähe von Cuneo, einem Anhaltelager wurdet ihr wie Verbrecher verhaftet und nach Drancy, einem Durchgangslager in Frankreich deportiert. Vielleich ward ihr damals noch nicht ganz ohne Hoffnung, vielleich habt ihr noch an ein Wunder geglaubt…
Doch auch dieser Traum wurde gewaltsam zunichte gemacht, als ihr am 7.Oktober 1943 an den Ort gebracht wurdet, über dessen Greueltaten man später noch Bücher schreiben würde: Auschwitz. Damit war euer Urteil, das vor dir und deiner Schwester endgültig besiegelt. Die jahrelange Flucht und Drancy war für zwei kleine Kinder ohnehin schon schrecklich genug. Doch dort hatte es wenigstens einen Schimmer Hoffnung gegeben.
In Auschwitz kannte man dieses Wort nicht; alle Arbeitsunfähigen, also Kinder, alte Leute, schwangere Frauen und Behinderte, egal welcher Nation wurden entkleidet, in eine „Duschkabine“ geführt, nein gezwängt und dort vergast!
Es ist wahrscheinlich, dass du von deiner Familie getrennt wurdest, wie das meistens der Fall war. Allerdings wurden auch sie hier umgebracht. Was muss das für dich gewsen sein, Yvonne? Wie kann man nur solch ein Herz besitzen, um ein zweijähriges Kind so kaltblütig, so gefühllos niederzumetzeln, wie am Fließband?!
Deine Stunde kam im ……………….1943; was hast du gefühlt, als man dich mit 200 weiteren Menschen in einen dieser „Duschräume“ zwängte? Wie entsetzlich musste es sein, zwischen all diesen
Menschen auf etwas Fremdes zu warten, und plötzlich keine Luft mehr zu kriegen, sich vielleicht ver-zweifelt am Boden zu winden? Und dann: Stille. Dann ist es vorbei mit den Qualen, dann bist du in einem Land, wo es kein Leid und keine Not gibt….
Zwei Jahre, für viele nur ein kurzer Augenblick, ein Augenschlag. So schnell wurde dir der Zugang zum Weiterleben verwehrt. Zwei Jahre voller Leiden, voller Schmerz. Vielen Menschen geschieht in ihrem Leben nicht halb so viel Leid, wie du es vielleicht in einer Stunde deines kurzen Leben erlebt hast.
Und trotzdem: jedes Leben, selbst wenn es nur zwei Jahre dauert, ist was wert, jedes Leben zählt.
Selbst wenn dein Leben voller Qualen sein musste, so bin ich doch froh, dass es dich gegeben hat und ich hoffe, dass es in deinem Leben wenigstens ein paar Sonnenseiten gegeben hat.
Ich schreibe dir diesen Brief, damit du weißt, jemand befasst sich intensiv mit deinem Schicksal, deinem Lebensweg. Ich möchte es an die Welt als eine Art Mahnung weitergeben, um zu verhindern, dass das, was euch angetan wurde, noch einmal passiert, vor allem aber zu zeigen, wie weit Hass und Neid die Menschen treiben kann.

von Katalin Jeremias














Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

„A letter to the stars“, ein Brief an die Sterne oder besser gesagt: An die 6 Millionen Menschen, die vor 6o Jahren umgebracht wurden. Umgebracht wegen ungezügeltem Hass, aus Neid und Missgunst.
Auschwitz, Treblinka, Sobibor, Mauthausen. Das sind gerade vier von unzähligen anderen
ähnlichen Orten. Was haben alle diese Orte, die nicht einmal im gleichen Land liegen, alle gemeinsam? An diesen Orten war Morden alltäglich, hier stand Folter an der Tagesordnung. Wer kam in ein solches Lager? All jene, die in den Augen der Nazis „Dreck“ waren.
Juden, Roma, Behinderte, Homosexuelle, Kommunisten. Sie alle waren betroffen, in Gefahr.
Die deutsche „Regierung“ war besessen davon, die eroberten Staaten von diesem „Ungeziefer“ zu „säubern“, koste es, was es wolle? Aber wohin mit ihnen?
Schließlich fanden Heinrich Himmler und Rudolf Höss die passende „Endlösung“ für dieses Problem: sie hieß KZ.
Gebiete, in denen Dinge vor sich gingen, über dessen Greueltaten man immer noch Bücher
schreibt. Wo man das Morden wie am Fließband betrieb.
Genug geredet: Ich denke man kann das traurige Schicksal all dieser Menschen durch solch eine Aktion nicht mehr ungeschehen machen. Aber wir geben ihnen etwas zurück, worauf jahrelang herumgetrampelt wurde: ihre Würde. Gleichzeitig müssen wir verhindern, dass solche Dinge jemals wieder begonnen werden.

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