Folgende Informationen sind von
Gustav Aufricht verfügbar:
geboren am |
02.09.1896 in Bielitz |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
Neustift bei Scheibbs, NÖ |
Deportation |
von Berlin nach Auschwitz- Deportationsdatum unbekannt - |
gestorben |
in Auschwitz am 21.12.1943
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Die Recherche wurde von
Thomas, 16 Jahre, BG Wieselburg,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Gustav Ernst Aufricht wurde am 2. September 1896 in Bielitz, Polen, als Sohn von Viktor Aufricht und
Bertha Kohn geboren. Sein Vater war Fabrikant in Wien 8, beide Eltern gehörten der jüdischen Kultusgemeinde an. Gustav zog schließlich nach Neustift bei Scheibbs (Neustift 32 "Aulache") und war dort als Beamter oder auch als "Senzal" (Makler) tätig. Er war ein sehr gefragter Klavierspieler spielte auf verschieden Anlässen.
Am 9. April 1923 heiratete er Karoline Kaltenbrunner, am 17. Februar 1924 ließ er sich taufen. Karoline war katholisch und arbeitete als Hotelmädchen. Am 15. April 1938 suchte Gustav in der Gemeinde Neustift bei Scheibbs um einen Heimatschein an, da seiner zuvor in dem Landesarbeitsamt in
Wien in Verstoß geraten war.
Nachdem Karoline eine Affäre mit einem anderen Mann hatte ließ sie sich von Gustav scheiden, obwohl sie wußte, dass er dadurch in ein KZ kommen würde. Gustav Aufricht versuchte zu fliehen, wurde jedoch in Salzburg verhaftet, wo er zuvor noch seinen Sohn Ernst Johannes traf. Er wurde ins KZ Auschwitz depotrtiert, wo er am 21.12.1943 starb. |
Der Brief an den/die Ermordete/n :
Mein Lieber Freund Gustav!
Kannst du dir vorstellen wie traurig er ist nichts von dir am Klavier zu hören? Es steht mitten im Raum, doch keiner kann es spielen. Jedes mal wenn ich en Raum betrete und das Klavier sehe, muss ich an dich denken. Das letzte mal als du hier warst, hast du „Für Elise“ gespielt, während die Kinder im garten spielten.
Es war einer dieser Tage, an denen man nur herzensfroh sein konnte. Man sah dir gar nicht an, dass sich deine Frau von dir scheiden ließ.
An diesem Tag sahen wir uns das Letzte Mal und ich hätte dir noch gerne so viele Dinge gesagt.
Übrigens, Maria ist wieder schwanger, ich hoffe es wird ein Junge.
Deine Jungs sind schon groß geworden und sehen dir sehr ähnlich.
Ich frage mich, wie ich ihnen beibringen soll, dass sie ihren Vater nie wieder sehen werden.
Es war schrecklich als du von den SS-Männern abgeholt wurdest. Du sagtest noch das du bald wiederkommen würdest.
Leider war dem nicht so.
Wir hoffen, das Menschen nie wieder wegen ihrem Glauben oder wegen ihrer Überzeugung verfolgt werden.
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Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
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