Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Liane Bernstein verfügbar:

geboren am 15.10.1928 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Malines nach Auschwitz am 15.09.1942
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Angeli, 14 Jahre, Grg Auf der Schmelz, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Der Brief an den/die Ermordete/n :





Liebe Liane!


Ich bin gerade dabei, deine Lebensgeschichte von deiner Geburt an bis zu deinem Tod im KZ Ausschwitz zu recherchieren. Einerseits tut es mir weh, andererseits interessiert mich das Geschehen im 2. Weltkrieg, als auch das Schicksal deines Volkes, der Juden. Es kommen mir jedes mal die Tränen, wenn ich mich in die Lage eines misshandelten und gequälten Menschen versetze. Leider werden seit Jahrtausenden Kinder, Frauen und auch Männer wegen ihrer Religion und ihrer Abstammung verfolgt. Weißt du, ich lebe ein wunderbares Leben in Frieden und Freiheit und in meinem Land gibt es weder Terrorismus, noch einen Diktator. Darum berührt mich dein Leidensweg sehr und ich hätte dir so gerne geholfen! Ich denke mir, dass du im KZ sicher deinem Bruder und deiner Mutter Mut zugesprochen hast und dass ihr alle zusammengehalten habt! Mehr konntest du ja nicht tun... Aber dein Leben ist für mich ein mahnendes Beispiel, wie durch Gedankenlosigkeit und blinder Gehorsam eine Jahrhundertkatastrophe entstehen kann. Ich meine, dein gewaltsamer Tod war ungerecht und gemein, aber ich persönlich, durch die Konfrontation mit deiner Lebensgeschichte, habe viel gelernt und nachgedacht. Ich bin eine absolute Verfechterin von persönlicher Freiheit und Toleranz. Man darf einem Menschen nicht seine Freiheit nehmen! Man darf ihm nicht vorschreiben wo bzw. wie er zu Leben hat, nur weil er anders ist als die meisten Menschen ist; nur weil er eine andere politische Meinung hat (ich finde außerdem, dass man seine Meinung frei äußern dürfen sollte, ohne Angst haben zu müssen!!), nur weil er anders aussieht oder weil er einen anderen Glauben hat! Aber eine Sache muss am schwersten sein, wenn man dann doch in so eine Situationen gerät: dann auch noch dazu zustehen, ohne zu wissen was einen danach erwartet, oder noch schlimmen: dahinter zustehen, wenn man weiß, dass man dadurch den sicheren Tod findet, denn ein Konzentrationslager ist selbst wenn man es körperlich schaffen möge, durch die schrecklichen seelischen Qualen, nicht gerade leicht! Mit diesem Brief habe ich sicherlich nicht die Welt verändert, aber ich habe dir, einem dieser 65.000 jüdischen Holocaustopfern einen Namen, ein Gesicht und noch viel wichtiger: Gedanken, Recherchen über dein Leben gemacht (bzw. mache ich sie)-um dir zu zeigen, dass du nicht nur ein Teil dieser enormen Zahl bist, sondern ein Mensch, ein Mensch mit Würde und Stolz, der zu seinem religiösen Glauben steht und dafür sterben musste! Weil hunderte, ja sogar tausende Menschen sich einfach umgedreht, weggeschaut haben-aus Angst um ihr eigenes Leben. So etwas darf nie wieder geschehen, aber so sehr ich auch glaube und hoffe-ich weiß, dass sich so etwas jederzeit wieder wiederholen würde! Selbst heute, in einer Zeit, in der sich alle fragen-selbst ich-wie so etwas nur geschehen konnte und niemand es für möglich hält, dass sich das selbe wie im Nazi-Deutschland wiederholen könnte-es würde gehen! Und das ist eines der Dinge, die mir am meisten wehtun-das die Welt nur so wenig aus dieser Naivität gelernt hat! Es tut mir nicht nur um dein Leben, sondern um jedes einzelne dieser Opfer leid. Wie konnte euch nur so ein Schicksal ereilen? Es ist mir unerklärlich..
Ich umarme dich und werde deine Lebensgeschichte niemals vergessen!!

Deine
Angeli

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

An die Zukunft!


Als ich das erste Mal vom 1.Weltkrieg hörte, konnte ich es kaum glauben. Ich war sehr froh, dass ich nicht zu dieser Zeit gelebt habe! Doch als ich dann auch noch hörte, dass es auch einen 2. Weltkrieg gab, konnte ich nicht verstehen, wieso die Menschen die diesen Krieg geführt haben, den gleichen Fehler noch mal machen konnten?!
Ich meine haben sie den gar nichts daraus gelernt? Haben sie denn nicht verstanden, dass Krieg falsch ist? Wissen sie denn nicht, dass die Menschen darunter leiden? Hitler war eigentlich als erstes dafür diesen Krieg durch zu führen! Es wurden sehr viele Konzentrationslager gebaut, da alle Juden, Zigeuner und Behinderten in so genannte Konzentrationslager gebracht wurden.
Die Leute, die dort eingesperrt waren hatten eine sehr schwere Zeit! Unsere Klasse war einmal im Konzentrationslager Mauthausen, wir haben dort einen Film gesehen, bei dem fast alle angefangen haben zu weinen! Ich finde es schrecklich, dass Hitler und auch einige andere Leute, so gegen die Juden, Zigeuner und auch gegen die Behinderten waren! Diese Menschen, die in den Konzentrationslagern überlebten, hatten sehr viel Glück, denn die meisten wurden umgebracht oder sind verhungert!
Jeder der jemanden foltert, zu etwas zwingt was man gar nicht will oder jemanden umbringt fällt sofort in diese Kategorie, in der auch Hitler ist!
Denn Hitler war ein ungerechter Mensch! Er war so zu sagen auch ein Mörder, der sehr viele Vorurteile hatte!!!
Dieser Brief soll zeigen, das ein Krieg für nichts eine Lösung ist!
Es gibt auch keinen Grund dafür einen Krieg an zu fangen oder an einem mit zu helfen! Denn helfen tut man keinen mit einem Krieg!
Dieser Brief soll gleichzeitig auch zeigen, was man machen oder nicht haben soll, so dass es zu keinem Krieg kommt!!! Ich hoffe, dass sich jeder aus der Zukunft meine Worte und meine Gedanken zum Thema Krieg gut einprägt und weiß dass es falsch ist, bei einem Krieg mit zu helfen!!!!






Carina
&
Angi

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