Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Tobias Elias Kanter verfügbar:

geboren am 16.07.1906 in Lopotyn, Pol,
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation derzeit nicht bekannt- Deportationsdatum unbekannt -
gestorben in Wien am 24.06.1939
Die Recherche wurde von Sofie, BG Stockerau, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

TOBIAS ELIAS KANTER wurde am 16. Juli 1906 in Lopotyn/Polen geboren, sein letzter bekannter Wohnort war Wien. Im Zuge der Pogromnacht wurde er, wie tausend andere Juden auch, verhaftet und nach Dachau gebracht. Er war Arbeiter und seine Haftart war \"Schutzhäftling Jude\". Seine Häftlingsnummer war 29128. Vom 16.11.1938-6.5.1939 war er inhaftiert, doch am 24.6.1939 starb er im Rothschildspital infolge der Haft. Seine Ehefrau Peril konnte nach England flüchten und dort dn Krieg überleben.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Lieber Tobias!
Ich weiß nicht so recht ob ich dich mit Tobias Elias oder mit Hr. Kanter ansprechen soll. Doch es ist \"nur\" ein Brief, und da dein Name so schön ist werde ich einfach Tobias Elias sagen.
Ich habe über dich herausgefunden, dass du am 16. Juli in Lopotyn / Polen geboren worden bist. Dein letzter Wohnsitz war irgendwo in Wien... Hast du dir manchmal gewünscht nicht nach Wien zu ziehen, hast du es bereut? Oder denkst du das es Schicksal war? Gibt es ein so grausames Schicksal?
Im Zuge der Pogromnacht wurdest du mit tausend anderen Juden verhaftet und nach Dachau gebracht. Deine Haftart war \"Schutzhäftling Jude\" und deine Häftlingsnummer war 29128. Wurde sie dir auch eintätowiert? Darf man Menschen nach Nummern einteilen? Wenn nicht, warum tun sie es in Gefängnissen auch heute noch? Zwar nicht eintätowiert, aber auf der Brust.
Vom 16.11.1938-6.5.1939 warst du inhaftiert. Warst du froh als du entlassen wurdest? Dachtest du das du endlich wieder in Freiheit leben kannst? Doch am 24.6.1939 starbst du im Rothschildspital infolge der Haft. Deine Frau, falls du es nicht wusstest, flüchtete nach England und konnte dort den Krieg überleben. Hast du ihr von Dachau erzählen können? Hast du sie nach deiner Haft wiedergesehen?

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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