Folgende Informationen sind von
Oskar Skutetzky verfügbar:
geboren am |
02.06.1870 in Hollabrunn, NÖ |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
von Wien nach Theresienstadt am 22.07.1942 |
gestorben |
in Treblinka- Todesdatum unbekannt -
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Die Recherche wurde von
Kerstin,Teresa u.a., 14 Jahre, ARG Hollabrunn,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Oskar Skutezkys Eltern kamen Mitte des 19.jht. nach Hollabrunn, erwarben von einem Baumeister ein Haus am Hauptplatz und eröffneten ein Geschäft. Leopold Skutezky (Vater) gründete den jüdischen Friedhof von Hollabrunn.
Oskar Skutezky besaß mit seinem Bruder Emil das Gemischtwarengeschäft seiner Eltern. Er hatte ein Konfektionsgeschäft.
Die Skutezkys lebten in Hollabrunn assimiliert (angepasst) da es nur wenig fromme gab.
12.März 1938
Gleich in den ersten Tagen kamen die Nazis und schmierten das Trottoir und die Auslagen mit schwarzer Farbe an. Dann wurden sie geholt und mussten das Geschriebene wegreiben. Das wiederholte sich 2 bis 3 mal.
20.März 1938
Nazis aus Stockerau plünderten die jüdischen Geschäfte aus Hollabrunn. Oskar musste auf der Gemeinde unterschreiben, dass er die Ware der Partei freiwillig spendete. Der offizielle Grund für die "freiwillige" Spende war, dass Waffen in den Stoffbällen versteckt waren.
Mai 1938
Im Mai musste die Familie aus ihrem Haus ausziehen und man stellt ihnen ein Einfamilienhaus in der Hölzlgasse zu Verfügung. Dieses hatten sie aber nur eine kurze Zeit. Als die Tochter Franziska zum Bürgermeister ging und fragte ob sie noch länger im Haus bleiben könnten antwortete der :"Ob kurz oder lang, ihr (die Juden) müsst alle weg. Schauen Sie sich um eine Wohnung in Wien um!"
24.September 1938
Die hollabrunner Juden wurden mitten in der Nacht geweckt. Der Befehl lautete, dass sie sich um acht Uhr in der Früh in der Kreisleitung einfinden müssen und unterschreiben, dass sie Hollabrunn binnen 48 Stunden verlassen. Als alle weg waren wurde die weiße Fahne gehisst, was bedeutete : Hollabrunn ist judenrein.
Nacht vom 9 auf den 10 November 1938 (Reichskristallnacht)
Das Wort bezieht sich auf die zersplitterten Fensterscheiben der jüdischen Geschäfte, die in dieser Nacht zerstört wurden. Massiv kam es auch zu Schmieraktionen an Häuserwänden und auf Gehsteigen. Die Juden wurden auf die Straße geholt um die Schmiererei wegzureiben. Nazis standen hinter ihnen und haben "ein bisserl" geschossen.
Oskar und Bertha Skutezky wurden am 22.7.1942 in Wien nach Theresienstadt deportiert. Von dort aus wurden sie am 21.9.1942 in ein Konzentrationslager im Osten,Trebelnika, gebracht und ermordet.
(Julia B., Teresa, Kerstin) |
Der Brief an den/die Ermordete/n :
Lieber Oskar!
Wir besuchen eine Schule in Hollabrunn, in der Stadt, in der du die meiste Zeit deines Lebens verbracht hast. Es ist für uns noch immer unbegreiflich, dass du und deine Familie an diesem Ort, der heute mit viel Gemeinschaft verbunden ist, so diskriminiert und ausgeschlossen worden bist.
Wir haben versucht so viel wie möglich über dein Leben zu erfahren. Durch Bücher und Hilfe von Lehrern konnten wir deine Lebensumstände besser kennenlernen. Wir sind schockiert, wie die Nationalsozialisten, das was du dir in deinem Dasein aufgebaut hast, in so kurzer Zeit zerstörten. Sie haben dein Geschäft geplündert, dich deines Hab und Gutes beraubt, dich aus Hollabrunn vertrieben, somit von deiner Familie getrennt und dich in einem Konzentrationslager hingerichtet....und das alles nur, weil du Jude warst.
Wir bedauern dein Schicksal sehr und hoffen für die Zukunft, dass die Menschheit so viel Verstand aufbringt andere nicht wegen ihrer Religion, Hautfarbe oder Kultur auszuschließen und ihnen so großes Leid zufügen.
Deine Kerstin, Julia und Teresa-
Bitte schicken Sie diesen Brief an "Projektbüro 'A letter to the stars', 1060 Wien, Mariahilferstraße 123/3/38". Sie unterstützen damit die Weiterführung des Projektes. |
Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
In der heutigen Zeit werden unzählige Menschen wegen ihrer Kultur, Religion, Hautfarbe etc. trotz vieler Menschenrechtsgesetze diskrimieniert und von der Gesellschaft ausgeschlossen. Wir als Jugendliche hoffen, dass die Zukunft durch unsere Taten gegen Exkommunikation von Mitmenschen, im guten Sinne verändert werden kann.
Wir fordern jeden auf, der diesen Brief liest, ein kleines Stück beizutragen um die Welt zu verbessern. Habt keine Vorurteile, egal wem gegenüber, und seid offen für neue Beziehungen. Dann könnt ihr bedeutende Erfahrungen für euer weiteres Leben sammeln.
Kerstin, Julia und Teresa |
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