Folgende Informationen sind von
Theodor Elkan verfügbar:
geboren am |
16.05.1864 in Wien |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
Hohenems, Vbg. |
Deportation |
von Wien nach Theresienstadt am 20.08.1942 |
gestorben |
in Theresienstadt am 01.09.1942
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Die Recherche wurde von
Simon, 17 Jahre, BG Gallusstraße Bregenz,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Informationen zu Helene Elkan
Bedauerlicherweise ist Helene Elkan, geb. Neuburger, ein typisches Beispiel für Frauen aus dieser Zeit, über die nicht viel Daten erhalten sind. Das meiste, was über sie in Erfahrung zu bringen war, steht entweder in Zusammenhang mit ihrem Mann Theodor oder ihrem Stiefsohn Hans.
Sie wurde am 30.12.1879 in Buchau im Kreis Riedlingen in Württemberg geboren. Weiters geht aus ihrer Heiratsurkunde hervor, dass Helene Neuburger im Jahr 1902 in Friedrichshafen den Prokuristen Theodor Elkan heiratete, dessen erste Frau Betti Menz - eine Verwandte Helenes - nach der Geburt ihres Sohnes Hans gestorben war.
Außer dieser Heiratsurkunde einer Geburtsurkunde, einer Bestätigung der österreichischen Staatsbürgerschaft aus dem Jahre 1925 ist noch aus einer Abschrift eines Geburtenregisters 1941 bekannt, dass sie ab 1939 gezwungen war, den zusätzlichen Vornamen "Sara", weil sie Jüdin war, anzunehmen.
Am 31. Mai 1940 wurde Helene Elkan gemeinsam mit ihrem Mann Theodor zur Umsiedlung von Hohenems nach Wien gezwungen. Ihre letzte bekannte Adresse lautet Wien 2, Czerningasse 4/10. Am 20. August 1942 wurde sie dann in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo sie am 28. Februar 1944 verstarb. |
Der Brief an den/die Ermordete/n :
Brief an Helene Elkan
Sehr geehrte Frau Elkan!
Ich schicke Ihnen diesen Brief, weil ich gerne mehr über Sie und Ihr Leben erfahren möchte. In den letzten Tagen und Wochen habe ich mich nämlich im Rahmen eines Schulprojektes mit Ihrem Schicksal beschäftigt und versucht, so viel wie möglich darüber herauszufinden.
Doch leider wurde ich ein wenig enttäuscht, denn wo ich auch suchte (Archive, Museen, …), ich konnte über Sie so gut wie keine Unterlagen finden. Das wenige, was ich auftreiben konnte, bezog sich entweder auf Ihren Mann Theodor (z.B. eine Heiratsurkunde, die ich im jüdischen Museum fand) oder auf Ihren Stiefsohn Hans, der ja in Vorarlberg immer noch sehr bekannt ist. Ich hörte sogar neulich, man wolle das Bundesgymnasium in Dornbirn nach ihm benennen. Aber sehen Sie, ich weiß nicht einmal, ob ich Ihnen mit dieser Information gerade überhaupt eine Freude bereiten konnte, denn ich weiß ja nicht einmal, wie Ihr Verhältnis zu Hans war und ob Sie ihn wie einen Sohn liebten oder nicht. Alles, was ich über Sie weiß, ist, wann Sie geboren sind, wen und wann Sie geheiratet haben, wo Sie zuletzt gewohnt haben und wo und wann Sie gestorben sind. Das ist alles, oder sagen wir: fast alles.
Denn vor allem weiß ich, warum Sie sterben mussten. Sie mussten nur aus einem zwei Gründen sterben: Sie haben zur falschen Zeit am falschen Ort gelebt und Sie waren Jüdin! Die Zeit war nämlich die, in der ausgerechnet bei uns in Österreich und Deutschland das grausamste und menschenverächtlichste Regime, das mir bekannt ist, an der Macht war. Aber ich glaube, das muss ich Ihnen wohl nicht erzählen, denn das wissen Sie wohl besser als die meisten Menschen, die noch am Leben sind.
Zum Schluss möchte ich Ihnen noch sagen, dass ich es sehr bedaure, dass und wie Sie gestorben sind. Und ich kann Ihnen versichern, dass mit mir auch heute noch sehr viele Menschen um Sie und all die anderen Millionen von unschuldigen Opfern dieser furchtbaren Zeit trauern.
Ich wünschte, Sie würden mir auf diesen Brief noch antworten können und mir so viele meiner offenen Fragen beantworten können.
Mögen Sie Ruhen in Frieden!
Hochachtungsvoll!
Simon Eberle
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Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
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