Folgende Informationen sind von
Ernst Jakob Ullmann verfügbar:
geboren am |
24.12.1896 in Wien |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
von Drancy nach Auschwitz am 20.05.1944 |
gestorben |
in Mauthausen/Kdo. Ebensee am 18.04.1945
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Die Recherche wurde von
Manuela+Anna, 14 Jahre, BG Bad Ischl,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Ernst Ullmann wurde in Wien geboren, mit Ende des 1. WK dürfte er seine Lehre als Ofensetzer (?) abgeschlossen haben. In den 20iger Jahren dürfte er seine Gattin Wally geheiratet haben, als Spediteur lebte er in der Stallburggasse 4/3 in der Wiener Innenstadt. Da er in Ebensee als "Schutzhäftling" registriert ist, wäre es möglich, dass seine Gattin jüdischer Abstammung war und sie sich deshlab entschlossen nach dem "Anschluss" nach Frankreich zu fliehen.Die Möglichkeiten zur weiteren Ausreise wurden nach der deutschen Besetzung Frankreichs und der Errichtung des Vichy-Regimes äußerst gering. Anfang 1944 dürften sie in Monaco festgenommen worden sein. Sie wurden in das Durchgangslager Drancy gebracht.(Solche Lager gab es in Frankreich noch in Noe, Gurs, Recebedou.Über 40 Jahre verweigerten die frz. Regierungen die Verantwortung des Petain-Vichy-Regimes an den Deportationen zuzugeben. Erst 1995 tat dies Präsident Chirac in einer Rede.) Mit Transport 74 wurden sie von dort nach Auschwitz deportiert. Am 25. 1.45 wurde er nach Mauthausen überstellt (Häftlingsnummer 119390). Am 29. Jänner 1945 kam er mit einem großen Transportins KZ Ebensee, wo er 2 Wochen vor der Befreiung am 6. Mai 1945 nämlich am 18. April verstarb. Nach dem Gespräch mit einem Zeitzeugen, einem polnischen Überlebenden, in der Ebenseer Gedenkstätte, ist mir klar, dass der geschwächte 49 jährige Herr Ullmann die entsetzlichen Bedingungen in Ebensee nicht mehr bewältigen konnte. Sein Sohn Georg überlebt im Exil.
GS-Unterricht, KZ-Bedenkstätte Ebensee, Archiv ZeitgeschichteMuseum, Diss.: Florian Freund. Lager Zement, Marschalek. Mauthausen etc |
Der Brief an den/die Ermordete/n :
Sehr geehrter Herr Ullmann! Seit ich bei einem Lehrausgang zur KZ-Gedenkstätte Ebensee von einem jetzt "Zeitzeugen" genannten ehemaligen Häftling aus Polen, der in Ebensee geblieben ist, die schrecklichen Bedingungen erfahren habe, ist mir klar, dass es fast unmöglich war zu überleben. Ganz unfassbar ist für uns auch, dass sie die Flucht schon beinahe geschafft hatte - die vielen Monate der Angst und der Ungewissheit - und dann wurden sie (und ihre Gattin?) verhaftet. Was Ihnen dann bevorstand, können wir uns doch nie vorstellen. Der "Löwengang" ist mit Mitteln der EU als "Friedensweg" renoviert worden, auch im Stollen Nr. 5 der Anlage B ist eine Ausstellung und jährlich kommen tausende Schüler und Erwachsene, um sich zu informieren. Ist das ein gewisser Trost für Sie? |
Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
Wir wünschen uns für die Zukunft Frieden und nicht nur in Europa! In unserer Traumzukunft hat auch die Hautfarbe nichts zu suchen! "Du bist ein Schwarzer!" "Du bist Jüdin!", das sind Aussagen, die zu allerlei Konflikten führen können. Menschen haben immer Angst, nicht die Besten zu sein. Unsere Zukunft ist geprägt von der Vergangenheit. Wir haben gesehen, was eine fixe Idee bewirken kann und sind gewarnt, zuerst zu denken, vevor wir handeln! Besonders dieses Projekt, bei dem es um das Schicksal jedes einzlenen holocaust-Opfers geht, zeigt uns, wie unsere zukunft nicht aussehen sollte. Sie sollte hassfrei und nicht hasserfüllt sein, sie sollte konfliktfrei und nicht voller unlösbarer Konflikte sein, sie sollte voller Liebe und Zuneigung zu den Nächsten sein und nicht voller Ablehnung gegenüber Menschen, die anders sind als wir!!! Schließlich liegt es in der Hand der nächsten Generation, was sie aus ihrer Zukunft macht. Unsere Aufbabe ist es, nie vergessen zu lassen, was für schreckliche Dinge in der Vergangenheit passiert sind.
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