Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Gertrude Fantl - Brumlik verfügbar:

geboren am 18.11.1921 in Bischofstetten, NÖ
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Theresienstadt am 01.10.1942
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Karin, GFS/Kramsach, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Recherche für den Lebenslauf von Gertrude Fantl

Gertrude Sarah Fantl-Brumlick wurde am 14.11.1921 in Bischofstetten als Tochter des Arthur Fantl-Brumlick 22.11.1890 ,Landwirt und der Hilda Fantl-Brumlick 30.05.1898, Hausfrau geboren.
Insgesamt waren es 2 Kinder. Ihr Bruder heißt Walter Fantl-Brumlick und wurde am 06.03.1927 ebenfalls in Bischofstetten geboren. Er war Arbeiter bei der DB (reparierte Waggons.)
Alle von der Familie waren österreichische Staatsbürger. Gertrude war groß ,das Gesicht war länglich und die Haare brünett.
Sie besuchte 4 Jahre die Volksschule in Bischofstetten und 4 Jahre die Hauptschule Schillerschule in St.Pölten. Dort lernte sie servieren.
Sie hatte keinen Beruf.
Sie war ledig und wohnte mit ihrer Familie in Bischofstetten 29.
Der Vater musste den Vertrag zum Verkauf des Hauses unterschreiben, tat es aber nicht, deshalb holte ihn die Gestapo nach Wien.
Im Jänner 1939 wurde sie mit 18 Jahren samt ihrer Familie und ein paar Möbelstücken in einem Lastauto von Bischofstetten nach Wien transportiert.
In Wien wohnten sie dann in 5 verschiedenen Wohnungen bis Oktober 1942.
Am 1.Oktober 1942 wurde die Familie nach Theresienstadt deportiert. Mit den Lastautos wurden sie zum Alpenbahnhof transportiert, wo die Züge dann nach Theresienstadt bereit standen.
In Theresienstadt gab es große Kasernen. Es gab nur L1 L 2 L 3 L 4 .
Es waren längs und quer Gassen und 3 und 4 Etagenbetten. Vater und Sohn wurden am 1.10.1944 von Doktor Mengele unersucht. Der Vater wurde gleich vergast und der Sohn Walter musste arbeiten..
Das gleiche geschah mit Mutter und Tochter am 9.10.1944. Die Tochter musste arbeiten und die Mutter wurde vergast. Gertrude musste im Lager Kursbach in Schlesien schwere Erdarbeit verrichten. Beim Einmarsch der Roten Armee marschierten sie nach Groß Rosen von dort nach Bergenfelsen. Gertrude sah ihren Bruder am 1.10.1944 das letzte Mal.


Der Brief an den/die Ermordete/n :

Brief an die Person!

Liebe Frau Gertrude Fantl!

Mein Name ist Karin Berger
Ich mache bei dem Projekt „ A Letter To The Stars“ mit, und konnte die wunderbare Aufgabe übernehmen, eine Recherche über Sie zu verfassen
Ich hatte leider nicht mehr die Ehre, Sie selber kennen zu lernen, aber dafür ihren Bruder.
Ich habe Sie gewählt, weil ich die meisten Informationen über Sie bekommen konnte.
Es waren drei Personen zur Auswahl!
Meine Oma schickte mich zu Herrn Ziegelwagner, denn der hat sehr viele Informationen.
Ich machte mich also auf den Weg. Er erzählte mir dass ihr Bruder noch lebt!
Er gab mir freundlicherweise dessen Adresse und Telefonnummer!
Als ich wieder zu Hause war, rief ich gleich an. Doch ich konnte ihn nicht sofort erreichen!
Als ich ihren Bruder dann doch mal erreichte, brachte ich vor lauter Aufregung fast kein Wort heraus!
Ihr Bruder, Walter Fantl, ist ein sehr, sehr netter Mann. Er lud mich und meinen Vater in den Semesterferien zu sich nach Hause ein, und mir wurden alle Fragen beantwortet, die ich stellte!
Von Tag zu Tag musste ich immer mehr an Sie denken, und meine Freude, an diesen Projekt mitzuarbeiten, wurde immer größer.
Ich hoffe, ich habe in den Lebenslauf nichts falsches hineingeschrieben!
Ich finde, Sie waren und werden für mich immer eine sehr bewundernswerte Person sein! Schade, dass ich Sie nie persönlich kennen lernen durfte!

Aber danke trotzdem
Karin Berger



Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Brief an die Zukunft!

Hallo!
Ich wüsche mir für die Zukunft mehr Frieden auf der gesamten Welt!!!Denn Krieg ist etwas, das in meinen Augen nichts bringt. Das ist wie bei kleinen Kindern: Fängt der eine an, dann schlägt der andere zurück. Daraufhin fängt der eine wieder an! Es entsteht ein
Kreis, der nie aufhört!
Den Kindern verbietet man den Umgang mit Gewalt und selber ist man als Erwachsener auch nicht besser!
Ich finde jeder sollte am besten bei sich selber anfangen, um mehr Ruhe und Frieden auf dieser Welt zu schaffen!
Beschissen finde ich ist, wie die Politiker heutzutage die Jugend bestechen. Sie versprechen uns alles und getan wird nichts!
Es gibt fast keine Arbeitsplätze. Ich bin zwar Schülerin, aber ich sehe wie all meine Freunde eine Lehrstelle suchen!
Ich wünsche mir mehr Gemeinsamkeit. Viele Gruppen und Vereine bekämpfen sich, und verbieten damit den Mitgliedern sich auszutauschen.
Und wie mit vielen Ausländern umgegangen wird, finde ich auch mies. Wer macht aber die meiste Drecksarbeit (Klo putzen, Firmen reinigen, etc...) in Österreich? Meistens die Ausländer!
Wir wollen auch normal behandelt werden, wenn wir in ein anderes Land reisen und uns dort aufhalten! Ich möchte auch nicht sagen, irgendeine Gruppe ist nur supertoll. Es sollte einfach gleiches Recht für alle gelten!
Wir können stolz sein in einem freien Land zu wohnen.! Aber ich möchte für alle Menschen Gerechtigkeit, keine Hungersnot, gutes Trinkwasser!
Es wird ohne ein Wunder immer irgendwo Krieg auf der Welt geben,
aber wir müssen trotzdem voran kommen!
Wir können auch helfen. Aber Geld ist nur eine kleine Hilfe, wenn man im Krieg als 7 jähriges Mädchen die gesamte Familie verliert!
Es gibt sehr viele Unterstützungen in Österreich und auch Hilfsprojekte, die ich sehr spitze finde.!
Ich hoffe es ändert sich dadurch etwas.
Danke vielmals Karin

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