Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Hugo Pollak verfügbar:

geboren am 17.04.1910 in
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Maly Trostinec am 31.08.1942
gestorben in Maly Trostinec am 04.09.1942
Die Recherche wurde von Markus, 15 Jahre, BG 22, Theodor Kramer Straße , übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Hugo Pollak wurde am 31.8.1942 von Wien nach Minsk und von dort in das Lager Maly Trostinec deportiert.
Einer dieser Transporte - jener vom 6.5.1942 - wird in einem "Erfahrungsbericht über durchgeführten Evakuierungstransport (Juden)" der Wiener Polizei (Datum 16. 5. 1942) beschrieben.
Zuerst wurden die zu deportierenden Menschen "listenmäßig" erfasst, und zwar von der "Zentralstelle für jüdische Auswanderer". Dieses Büro wurde ursprünglich von Adolf Eichmann geleitet, jener Mann, der später für die Transporte der Opfer in die Vernichtungslager zuständig war, gegen Kriegsende nach Argentinien flüchtete, dort aber 1960 vom israelischen Geheimdienst ausgeforscht wurde, in Israel vor Gericht gestellt und zum Tod verurteilt wurde.
Diese "Zentralstelle" diente anfangs dazu, jüdischen Einwohnern Wiens für teures Geld die Ausreise aus dem Deutschen Reich zu ermöglichen. Eichmann machte sich dort den "guten Namen", durch den er zum Leiter der Deportationen wurde. Ein Mann, mit dem er verhandelte, war übrigens Teddy Kollek, der spätere langjährige Bürgermeister von Jerusalem.
Einmal "listenmäßig erfasst" , wurden die Menschen ebenso "listenmäßig übergeben" und in Zügen am Aspangbahnhof gleichsam verstaut. Dafür spricht, dass der Aspangbahnhof ein Güterbahnhof ist. Die Fahrt führte über den Nordbahnhof, Olmütz (heute Tschechische Rep.), Oppeln (heute Polen), Warschau nach Minsk (heute Weißrussland). Sie scheinen in der Regel 5 Tage gedauert zu haben (Im Bericht vom 6.5. bis 11.5.).
Stellt man die bekannten Daten von Hugo Pollak diesem Bericht gegenüber - nämlich, dass er am 31.8.1942 den Transport angetreten hatte und am 4.9. verstarb - liegt der Schluss nahe, dass er kurz nach der Ankunft in Minsk/Maly Trostinec ermordet wurde - wofür spricht, dass die verschleppten Menschen nach ihrer Ankunft am Gut Maly Trostinec "selektiert" wurden in solche, die arbeitsfähig waren und solche, die sofort erschossen wurden. - oder aus Entkräftung oder einer Krankheit gleich nach der Ankunft verstarb. Das letztere wiederum erscheint durch eine Stelle im erwähnten Bericht plausibel, wo davon die Rede ist, dass "Beim Eintreffen in Kojdanow, (...) 8 verstorbene Juden (...) festgestellt (wurden)", die also offensichtlich den Transport nicht überlebt hatten. Die Verhältnisse in diesen Zügen werden dadurch vorstellbar.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Zurück zur Übersicht