Folgende Informationen sind von
Regina Beer verfügbar:
geboren am |
13.06.1909 in Altona |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
von Wien nach Theresienstadt am 13.08.1942 |
gestorben |
in Stutthof am 05.01.1945
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Die Recherche wurde von
Marion, 13 Jahre, MHS-Lamprechtshausen,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Der Brief an den/die Ermordete/n :
Liebe Regina Beer!
Lange habe ich nach deiner Adresse gesucht, dann bin ich über das Internet fündig geworden: Gestorben am 5.1.1945 in Stutthof. Jetzt lebst du bestimmt in einer besseren Welt. Wie ist es denn so da oben?
Ich habe oft versucht mir vorzustellen, wie es dir zuerst im Lager Theresienstadt, dann in Ausschwitz und im Lager Stutthof ergangen ist. Durch das Projekt "A Letter To The Stars", das wir im Deutsch-Unterricht bearbeitet hatten, sind wir aufmerksam auf das Leben der KZ-Häftlinge geworden. Wir haben auch in einer Exkursion das KZ Mauthausen besucht. Mich haben die Filmausschnitte, als die KZ-Häftlinge am 5.Mai 1945 befreit wurden, sehr berührt. Die Filme zeigten auch, wie man die abgemagerten Leichen, die zuerst geschlagen, gepeinigt und schließlich brutalst ermordet worden sind, auf einem Holzkarren zum Massengrab zog.
Mir wurde innerlich etwas klar: Es gab eine brutale "Rangordnung" zwischen allen Menschengruppen: Es wurden "nur dir untersten und niedrigsten" Menschenrassen in KZs exportiert und dort ermordet! Und ist es heute nicht auch noch so?
Wieder fallen Bomben, explodieren Granaten, unschuldige Menschen werden zerfetzt! - Irak 2003. Oder Österreich 1945? Die Geschichte wiederholt sich immer wieder, und die Menschen lernen wohl nichts daraus!
Am 13. Juni 1909 wurdest du gerboren. 1918 war gerade mal der 1. Weltkrieg zu Ende, als 21 Jahre später die nächsten Menschen dem 2. Weltkrieg zum Opfer fielen. Wieder war Hungersnot, und es mangelte an Trinkwasser. Und heute ist nichts anders als damals.
Die Erwachsenen haben uns bis jetzt immer nur die tolle Welt vorgespielt, doch jetzt erkenne ich selbst das wirkliche Grauen!
Wenn ich in der Zeitung blättere, kommt es mir vor wie in einem Krimi! Aber kein Krimi oder Horrorfilm im Fernsehen ist brutaler als die wirkliche Welt! Die Welt selbst ist eigentlich nicht das Grauen, sondern die Menschen, die in ihr leben!
In Andenken und mit großer Hoffnung das so etwas nie mehr passiert
Marion Langmann
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Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
28.4.2003
Brief an die Zukunft
KRIEG- Damals in ganz Europa sowie jetzt auch im Irak. Dort macht sich gerade wieder Hungersnot zwischen unschuldigen Menschen breit. Und alles nur, weil sich „Machthaber“ streiten. Wer dabei verletzt oder getötet wird, spielt keine Rolle.
Wann wird das Ganze endlich ein Ende nehmen? Aber die Menschen lernen nichts aus der Vergangenheit. Und so wurden früher die verfolgt, „die nicht in diese Welt gehörten“: Juden, Roma und Sinti, Behinderte, Asoziale, politisch Verfolgte, Bibelforscher und Homosexuelle. Sie alle wurden gedemütigt, missbraucht und schließlich in die KZs gesperrt und ausgerottet!
Ein sinnloser Krieg, der das Leben tausender Menschen forderte. Familien wurden gnadenlos auseinandergerissen, und viele Kinder wurden zu Weisen.
Es mangelte an Trinkwasser, und die Menschen standen vor einem riesigen Berg von Schutt und Asche. Wer sollte für den Schaden aufkommen?
Es wird so viel Geld in modernes Kriegsmaterial gesteckt, anstatt in Dinge, die für uns in unserem täglichen Leben so normal und selbstverständlich sind, aber andere gar nicht kennen oder für sie unvorstellbar sind.
Manche Menschen denken über ihre Zukunft und über ihre Familie. Wie wird es ihnen in ein paar Jahren gehen?
Aber wenn ich an meine Zukunft denke, gehen mir viele Dinge durch den Kopf: Wie werde ich aussehen? Wer werden meine Freunde sein? Was und wo werde ich arbeiten?
Ich weiß nicht, wie meine Zukunft sein wird, aber ich weiß, dass ich meine Zukunft beeinflussen kann. Denn ich kann mir aus kleinen Zielen, die ich mir selbst stecke, eine gute Zukunft erstreben!
Marion Langmann
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