Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Line Prisner verfügbar:

geboren am 14.06.1875 in Amstetten, NÖ
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Kielce am 19.02.1941
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Thomas,Dan.,Ma.,Vron, 14 Jahre, PHS Gleiß, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Lebenslauf:

Karoline (Line) Prisner wurde am 14.06.1875 in Amstetten geboren. Die letzte bekannte Wohnadresse war: Wien2, Große Mohrengasse 34. Line wurde am 19.02.1941 nach Kielce (Polen) deportiert. Weitere Wohnorte bzw. das Todesdatum und den Todesort konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen.

Quellen:

Freihammer , Josef: Das Schicksal der Amstettner Juden.- Amstetten 1989
Zeillinger, Gerhard: Gedanken an die jüdische Kultusgemeinde von Amstetten (1881-1939)
und ihre Opfer. In: Unsere Heimat Heft 4 1999. S. 305.f.
Zeillinger, Gerhard: Juden in Amstetten. Seit wann? - Die Zeitschrift für Amstetten. Februar 1997
Zeillinger, Gerhard, Wozasek, George: Fremdsein 1938 in Amstetten. - Die Zeitschrift für
Amstetten. Oktober 1997
Referat Dr. Zeillinger Februar 2003 in St.Pölten
Referat Altbürgermeister Freihammer 15.3. 2003 in der 4.b.Klasse
Interview mit Frau Diridl (Hausmädchen der Fam. Wozasek 1934-38, heute 93 Jahre) März 2003
NÖ Landesarchiv: Verzeichnis über das Vermögen von Juden 1938. Hermine Greger 42178

Der Brief an den/die Ermordete/n :

LIEBE KAROLINE

Ich schreibe dir heute einen Brief, weil ich dein Leben recherchiert habe und mich innerlich mit dir angefreundet habe. Weißt du, ich nehme am Projekt “A letter to the stars “ teil. Dieses Projekt handelt von den Judenverfolgungen im 2. Weltkrieg. Hunderte Schüler aus ganz Österreich haben sich jüdische Opfer aus ihrer Gegend gewählt und deren Lebensgeschichte recherchiert. Andere Mitschüler und ich haben dich ausgewählt, da du leider auch ein Opfer der damaligen Zeit bist. Am 5. Mai lassen wir diese Briefe mit weißen Luftballonen in Wien am Heldenplatz in die Luft aufsteigen. Wir wollen euch damit zeigen, dass ihr nicht in Vergessenheit geraten seid und das auch nie werdet, da diese Briefe in einem Museum aufgehoben werden.
Oben kannst du ja lesen, was wir alles über dich herausgefunden haben. Ich hoffe, es ist richtig und dass es dich nicht stört, wenn ich deinen Lebenslauf einfach in einem Museum ausstellen lasse. Ich habe leider im Vergleich zu anderen ziemlich wenig über dich herausgefunden. Ich weiß weder deinen Todesort noch was du für ein Mensch warst. Aber ich weiß, dass du und auch die anderen jüdischen Opfer nicht in Vergessenheit geraten dürft.
Ich habe noch herausgefunden, daß ein Herr Prisner in Mauer in einem Krankenhaus gearbeitet hat. Weiß aber schon wieder nicht, ob er mit dir verwandt war. War es dein Vater oder dein Mann oder dein Bruder? Ich finde es sehr schade, dass du nicht mehr am Leben bist. Ich meine, wäre es nicht viel einfacher, wenn wir miteinander reden könnten. Ich würde dir auch einiges über mich erzählen und du könntest mir diese fehlenden Informationen geben und mir auch über andere Juden etwas erzählen. Aber bleiben wir in der Realität.
Ich hoffe, dass dieses Projekt bei den Menschen bewirkt, dass sie über diese Zeit nachdenken. Sich vorstellen wie schrecklich es gewesen sein muss, seinen Sohn zu verlieren oder den Mann und dann selbst in ein Konzentrationslager gebracht zu werden! Ich finde, dass der Wohlstand der Leute nicht richtig geschätzt wird. Früher wurden Menschen wegen ihres Glaubens getötet und heute gibt es zumindest in weiten Teilen der Welt Glaubens- und Meinungsfreiheit, doch wir regen uns auf, wenn zum Beispiel die Parkgebühren höher werden. Wir denken nicht daran, wie gut es uns eigentlich geht. Die Judenverfolgungen sind bei vielen schon in Vergessenheit geraten. Das wollen wir ändern!

Deine Birgit

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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