Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Jakob Stössel verfügbar:

geboren am 15.05.1870 in
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Riga am 11.01.1942
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Peter, 16 Jahre, Neues Bg u Brg Leoben, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Die Recherche über die jüdischen Opfer der damaligen Zeit verlief sehr schwirieg. In den Leobener
Museen und im Internet war leider nichts über jene Todesopfer zu finden.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Lieber Jakob Stössel,

Da ich bei einem Projekt namens „Letter to the Stars“ mitmache, habe ich mir Sie ausgesucht. Ich habe, da ich aus Leoben stamme, erfahren dass Sie in Leoben gelebt haben. Ich selbst wurde in Leoben geboren und wohne noch hier. In den letzten Wochen und Monaten habe ich versucht einige Details über ihr Leben herauszufinden, leider vergeblich! Die Recherchen über Sie gestalteten sich schwierig, in den Leobner Museumsarchiven habe ich nichts gefunden. Leider weiß ich von Ihnen, Herr Stössel, jediglich ihr Geburtsdatum, den 15. 05. 1870, und ihren wohl schrecklichster Tag, ihren Deportationstag nach Riga, am 11.01.1942.
Ich konnte mir auch ein besseres Bild über die jüdische Kultur machen. Wir besuchten mit der Schule das Konzentrationslager Mauthausen, die israelitische Kultusgemeinde in Graz und auch in Wien konnten wir uns eine Synagoge ansehen. Um die Traditionen und Sitten ihrer Religion besser verstehen zu können, besuchten wir das Zwi-Peres- Chajes Gymnasium. Dort erfuhren wir einige wichtige Dinge über die jüdische Kultur. Leider habe ich doch eine traurige Nachricht über die jüdische Bevölkerung Leobens in Erfahrung bringen können! Die damalige jüdische Zahl an Einwohnern in der Stadt Leoben betrug knapp 300, jedoch ist dieser Teil der Bevölkerung Leobens heute auf kein einzig bekanntes Mitglied gesunken. Man hat bis heute nichts über diese dramatische Entwicklung in Erfahrung gebracht. Auch durch Recherchen in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Leoben haben keinen wesentlichen Erfolg gebracht. Heute gibt es in Leoben weder Menschen mit jüdischem Glauben noch jüdische Geschäfte. Diese Tatsache stimmt mich traurig, denn ich kann nicht verstehen wie Menschen so grausam sein können einen anderen Menschen absichtlich zu quälen und zu töten. Heute kann ich zum Glück ohne Angst und in Frieden mein Leben führen. Ich kann mir nicht vorstellen wie es wohl sein muss in einer Zeit zu leben, die von Angst, Leid und Hass geprägt war. Es war und ist ungerecht Menschen wegen ihres persönlichen Glaubens zu töten! Noch immer werden Menschen aus unerklärlichen Gründen getötet. Denn das leidvolle Schicksal, dass Sie erlitten haben, mussten auch Millionen anderer Menschen am eigenen Leib erfahren. Dies darf nie wieder passieren! Ich weiß, dass ich dieses Schicksal nicht ungeschehen machen kann, aber ich kann darauf aufmerksam machen. Und vielleicht beschäftigen sich nun mehr Menschen mit dieser tragischen Geschichte, die uns auch heute noch berührt!

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

In den letzten Jahren, nein Jahrhunderten, war die Menschheit von Kriegen, Krankheiten und anderen schrecklichen Dingen heimgesucht. Das Schicksal der jüdischen Bevölkerung gehört sicherlich zu den schrecklichsten aber auch prägendsten Ereignissen des letzten Jahrhunderts. Ich hoffe man hat für die Zukunft aus diesen grausamen Leid, dass man vielen Menschen zugeführt hat, gelernt. Dies darf nie wieder passieren! Ich kann und werde wahrscheinlich den Hass der Menschen, die andere Menschen töteten, nie verstehen. Denn wie kann ich einen Menschen hassen, nur weil dieser eine andere Religion hat als ich? Ich weiß es nicht ! Und genau dies wünsche ich mir für die Zukunft. Die Menschen sollten endlich andere Menschen respektieren, ob sie nun schwarz oder weiß, gleicher oder anderer Religion angehörig sind ! Denn alle Menschen sind gleich auf dieser Welt, und sollten daher auch gleich behandelt werden. Ich hoffe in der nicht allzu fernen Zukunft werden Menschen endlich ihren, bestehenden oder auch werdenden Hass auf andere Kulturen beilegen und miteinander in Toleranz und Frieden auf Erden leben.

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