Folgende Informationen sind von
Hans Grün verfügbar:
geboren am |
25.10.1926 in Wien |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
von Wien nach Opole am 26.02.1941 |
gestorben |
- Todesdatum unbekannt -
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Die Recherche wurde von
Jennifer, 13 Jahre, VBS In der Krim 6,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Hans Grün wurde am 25.10.1926 in Wien 2, Stuwerstraße 35 geboren. Sein Vater war David Theodor Grün, ein Kaufmann aus Napagedl, geb.am 1.1.1890, Sohn des Sigismund und der Johanna, geb. März.
Seine Mutter war Ida Wottitzky,die am 20.3.1891 in Zapobresk geboren wurde. Ida und David Grün heirateten am 21.September 1924 in Wien 2, Pazmanitentempel (heute nicht mehr existent)
David Grün war Delikatessenhändler. Das Ehepaar wohnte in Wien 2, Stuwerstraße 35/1 .
Im Jahre 1938 besaß die Familie ein Vermögen von RM 157.833 .-- (Grundbesitz 1020 Wien, Ilgplatz 5
und Grundstück in 1170, Dornbacherstraße 12) Sie mußten ihr Grundvermögen unter dem Wert verkaufen,
der Rest wurde ihnen weggenommen. Darüber hinaus legte man ihnen Steuerschulden in der Höhe von ca RM 50.000 zur Last, da sie Juden waren.
Mit ca 14 Jahren mußte Hans Grün mit seiner Familie von seiner letzten Wohnadresse in Wien 2, Volkertstraße 23/5 in die Grinzinger Allee 7/ Objekt 31/5 übersiedeln. Von dort wurde die Familie am 26.2.1941 gemeinsam mit 2003 anderen Männern, Frauen und Kindern vom Aspangbahnhof nach Opole, einer Kleinstadt südlich von Lublin (Polen) deportiert. Bis März 1941 wurden ca 8000 Juden in das in
Opole errichtete Ghetto transportiert.Im Mai 1941 wurden 800 Männer zu Zwangsarbeiten eingesetzt; die Ghettobewohner waren bei der Bestreitung ihres Lebensunterhaltes auf sich selbst angewiesen.
Im Frühjahr 1942 wurde mit der Liquidation des Ghettos von Opole begonnen. Am 31.3. 1942 ging ein Transport nach Belzec ab, im Mai und Oktober folgten Deportationen in das Vernichtungslager Sobibor.
Das war das Todesurteil für Hans Grün und seine Eltern. Von den 2003 Wiener Juden sind 28 Überlebende bekannt, einer davon ist Alois Grün(Verwandtschaftsgrad zu Hans unbekannt; sicher NICHT der Bruder, das Ehepaar Grün gibt in offiziellen Erklärungen immer nur ein Kind an). Dieser ließ Hans für tot erklären ( Todeserklärung 48 T5 448/47) Es existiert noch eine weitere Nummer, da Hans auch von einer anderen Angehörigen für tot erklärt worden ist, und zwar von Maria Riessenecker.
(Nr. 48 T 3266/46)
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Der Brief an den/die Ermordete/n :
Lieber Hans,
Ich heiße Jennifer und bin 13 Jahre alt. Wir haben uns zwar nie kennengelernt, doch du warst genau so ein Mensch, der Leid und Freude fühlte wie jeder andere.
Du warst ein Junge, der leben wollte, doch man nahm es Dir, weil Du vielleicht anders aussahst oder einen anderen Glauben hattest.
Diese Menschen, die Deine Familie, Dich und noch viele andere ihren Freunden und Familien entrissen, die Euch gedemütigt und gequält haben, ich glaube, diesen Menschen fehlte die Liebe ihrer Eltern.
Die Liebe, die dem Herzen lehrt, dass es im Leben nicht um das Aussehen eines Menschen oder dessen Religion geht, sondern um das, was in einem steckt, die Liebe mit all ihrer Kraft.
Vor kurzem hab ich das Haus gesucht, wo Du angeblich aufgewachsen bist. Doch ich habe nichts gefunden, wahrscheinlich wurde es abgerissen. Ich glaube, dort stehen jetzt Eigentumswohnungen Ganz in der Nähe, wo Du damals gewohnt hast, wurde ein McDonald's gebaut, das ist ein Schnellimbiss Restaurant.
Ich weiß, dass ein Familienmitglied von Dir überlebte, wahrscheinlich war es Dein Bruder. Es könnte
sogar sein, dass er noch lebt, oder, wenn er Kinder hatte, diese noch am Leben sind. Jedenfalls ver-
suche ich, Deinen Bruder zu finden, um mehr über Dich und Deine Familie zu erfahren.
Ich möchte den Menschen zeigen und beweisen, dass Ihr nicht "Irgendjemand" wart und Ihr nicht gestorben seid, weil Ihr alt oder krank wart, sondern dass Ihr ein Leben hattet mit Freunden und Familie.
Das, lieber Hans, war mein Brief an Dich und ich hoffe, dass ihn viele Menschen lesen werden und sich den Brief, der Dir gewidmet ist, einprägen werden.
Vergiss niemals : Versuche nicht, die anderen zu verbessern, das geht nicht.
Achte auf Deine Fehler, damit Du aus ihnen lernst und versuche, dich selbst zu bessern.
Eure
Jennifer Fuhrmann
aus der Schule in der Krim 6, 3B |
Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
Jenny schickte den Brief an Hans mit dem Luftballon, nachdem sie ihn am Heldenplatz vorgelesen hatte |
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