Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Valerie Pollak verfügbar:

geboren am 29.03.1904 in
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Theresienstadt am 01.10.1942
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Benjamin, 18 Jahre, HTL Innsbruck, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Innsbruck, am 23.4.2003
Die Zukunft

Ich begrüße die Zukunft, wobei ich auch große Bedenken habe, wobei wohl die größte Frage immer die eine sein wird und das ist die nach dem „Wie?“ – Wie wird unsere Zukunft, die Zukunft eines jeden einzelnen von uns, aussehen?“

Jeder möchte erfolgreich, beliebt, wohlhabend,..... sein. Doch dabei vergessen wir stets die wesentlich wichtigeren „Dinge“, die wir meist ohnehin schon haben und dadurch zu den Voraussetzungen zählen. – Es ist das selbe, wie ein neuer Gebrauchsgegenstand wie z.B. ein Geschirrspüler. Dieser nimmt uns die Arbeit des Waschens ab und man gewöhnt sich rasch an den neu-erworbenen Luxus und irgendwann, in absehbarer Zeit, ist aus diesem Luxus etwas ganz Gewöhnliches geworden. – Was ich damit ansprechen will ist das, warum wir dieses ganzes Projekt „letter to the stars“ machen.
Uns heutzutage sagt niemand, dass wir „Untermenschen“ oder „Menschen 2.Klasse“ sind. Wir sind es gewohnt „richtig“ behandelt zu werden und als gleichwertiger Mensch akzeptiert zu werden. Klar gibt es hin und wieder Streitigkeiten, die auch nicht immer human ausfallen, doch im Gegensatz zu dem, was sich vor gerademal 70 Jahren abgespielt hat, sind unsere Streitigkeiten wohl Lappalien.

Ich meine Toleranz ist ein Wort, das häufig gebraucht wird und von vielen in den Mund genommen wird, doch wird es auch wirklich „angewendet“. Denke ich an den heutigen Irak oder an Israel, dann habe ich da große Zweifel...

Ich war damals nicht dabei und weiß auch nicht wie es war, aber die Horrorszenen aus Filmen und etlichen Dokumentationen sind wohl Beweis genug, dass der Mensch das wohl mit Abstand scheußlichste Lebewesen auf der Welt ist.
Wir haben keine Naturgewalten, Meteoriten, Tieren oder sonstiges zu fürchten. Das einzige, das wir wirklich zu fürchten haben, sind wir selbst. Wir, das bist du genauso wie ich und jeder deiner Freunde, Verwandten und einfach jeder deiner Mitmenschen.
Die brutalen Taten von damals wurden ja nicht nur von einem Menschen begangen, sondern es waren etliche mehr und diese waren nicht alles „Verrückte“, wobei man den Begriff „Verrückte“ definieren muss. Wenn man damit alle Menschen seiner Umgebung meint, dann trifft der Begriff vollkommen zu. Die damaligen Soldaten, die etliche Juden getötet haben, waren auch Leute wie wir und das finde ich persönlich das Allerschlimmste.
Was will man hoffen für die Zukunft?!? Hoffen, dass wir uns immer „richtig“ verhalten, würde ich jetzt wohl eher als eine sehr wage Hoffnung bezeichnen, denn ich würde meinen, dass die damaligen Deutschen auch dachten, dass sie das „Richtige“ machen.... klingt zwar jetzt sehr hart, aber ich glaube, dass sich damals nur wenige bewusst waren, was sich machten und wenn man sich einredet, dass etwas das „Richtige“ ist, dann ist es für einen auch das „Richtige“.

Mit diesem ganzen Hintergrundwissen einzuschätzen, wer nun Freund ist und wer nicht und wen man in Zukunft vertrauen kann und wen nicht und ob derjenige irgendwie und irgendwann einmal einen derartigen Hass aufbaut, dass er zu ähnlichen Mitteln greift oder ob er nur ein „Verrückter“ ist... Dies alles könnte die Zukunft bringen, wobei wir doch nur Gutes hoffen...
Kehrer Benjamin

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