Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Robert Schneider verfügbar:

geboren am 25.03.1936 in
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Riga am 06.02.1942
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Nikolaus, 17 Jahre, BG Gallusstraße Bregenz, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Robert Schneider kam am 20.März 1936 als Sohn von Josephine und Adolf Abraham Schneider in Wien (Berggasse 20) zur Welt. Obwohl die Familie, in die er geboren wurde, arm war, und Robert eine zusätzliche finanzielle Belastung darstellte, war er das „Herzpinkerl“ der Familie. Er war ein hübsches Kind und überhaupt nicht schwierig vom Verhalten her. Obwohl es schwer fällt, über die Hobbys eines im Alter von sechs Jahren ermordeten Jungen zu berichten, blieb seinem Bruder dennoch im Gedächtnis, dass er im Alter von zwei Jahren gerne auf der Treppe zwischen Wäscherei und Lebensmittelgeschäft saß und Obst aß, von dem er nicht wusste, dass man es hätte kaufen müssen. Doch da er als kleines Kind nicht viel aß, kam es zu keinen Problemen mit dem Kaufmann, den man am Abend bezahlte oder der im das Obst vielleicht sogar gratis überließ.
Die Mutter Josephine ahnte bereits früh, was auf die jüdische Bevölkerung Österreichs zukommen würde, und riet ihren beiden älteren Kindern, nach England zu gehen. Roberts älterer Bruder Max kam im Mai 1939 über ein Mädchen einer jüdischen Jugendorganisation nach England (Im Rahmen eines Programms, wonach junge Juden in England als Landarbeiter ausgebildet wurden, und dort nur als Landarbeiter arbeiten durften). Die Schwester Trude folgte noch im selben Frühjahr in einem Kindertransport (für 13-17 jährige). Josephine Schneider wurde 1939 wegen „Hochverrat“ verhaftet. Anzeichen auf irgendeine Art von Verrat gab es natürlich nie – die Verhaftung ist darauf zurück zu führen, dass sie Jüdin war. Als sie im Herbst 1940 freigelassen wurde, musste die Familie in eine Sammelwohnung im zweiten Bezirk umsiedeln. Zu diesem Zeitpunkt brach der Kontakt zu Max und Trude ab.
Am 6. Februar 1942 schließlich, wurde die Familie mit dem „15. Wiener Rigatransport“ nach Riga deportiert. Von da an gibt es keine genauen Informationen, aber vermutlich wurden Robert und seine Eltern erschossen und danach in einem Massengrab begraben.
Robert Schneider kam am 20.März 1936 als Sohn von Josephine und Adolf Abraham Schneider in Wien (Berggasse 20) zur Welt. Obwohl die Familie, in die er geboren wurde, arm war, und Robert eine zusätzliche finanzielle Belastung darstellte, war er das „Herzpinkerl“ der Familie. Er war ein hübsches Kind und überhaupt nicht schwierig vom Verhalten her. Obwohl es schwer fällt, über die Hobbys eines im Alter von sechs Jahren ermordeten Jungen zu berichten, blieb seinem Bruder dennoch im Gedächtnis, dass er im Alter von zwei Jahren gerne auf der Treppe zwischen Wäscherei und Lebensmittelgeschäft saß und Obst aß, von dem er nicht wusste, dass man es hätte kaufen müssen. Doch da er als kleines Kind nicht viel aß, kam es zu keinen Problemen mit dem Kaufmann, den man am Abend bezahlte oder der im das Obst vielleicht sogar gratis überließ.
Die Mutter Josephine ahnte bereits früh, was auf die jüdische Bevölkerung Österreichs zukommen würde, und riet ihren beiden älteren Kindern, nach England zu gehen. Roberts älterer Bruder Max kam im Mai 1939 über ein Mädchen einer jüdischen Jugendorganisation nach England (Im Rahmen eines Programms, wonach junge Juden in England als Landarbeiter ausgebildet wurden, und dort nur als Landarbeiter arbeiten durften). Die Schwester Trude folgte noch im selben Frühjahr in einem Kindertransport (für 13-17 jährige). Josephine Schneider wurde 1939 wegen „Hochverrat“ verhaftet. Anzeichen auf irgendeine Art von Verrat gab es natürlich nie – die Verhaftung ist darauf zurück zu führen, dass sie Jüdin war. Als sie im Herbst 1940 freigelassen wurde, musste die Familie in eine Sammelwohnung im zweiten Bezirk umsiedeln. Zu diesem Zeitpunkt brach der Kontakt zu Max und Trude ab.
Am 6. Februar 1942 schließlich, wurde die Familie mit dem „15. Wiener Rigatransport“ nach Riga deportiert. Von da an gibt es keine genauen Informationen, aber vermutlich wurden Robert und seine Eltern erschossen und danach in einem Massengrab begraben.

Grundlage für die Recherche war der Kontakt zu Roberts überlebendem Bruder Max Schneider, den ich vom Symposium "An der Grenze" des Projekts www.erinnern.at kenne. Er hat mich für dieses Projekt mit Informationen über seinen verstorbenen kleinen Bruder versorgt.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Lieber Robert,

als mir dein Bruder von dir erzählte, merkte ich, wie gern er dich hatte und es tat mir weh zu wissen, dass du im Alter von nur 6 Jahren umgebracht wurdest.
Der Faschismus und dieser grenzenlose Hass von Menschen auf andere Menschen waren schuld daran, dass du deinen Bruder und deine Schwester mit drei Jahren zum letzten Mal gesehen hast und drei Jahre später in ein Konzentrationslager deportiert und ermordet wurdest.
Ich wusste schon vorher, dass dieses Regime mörderisch war, doch habe ich niemanden tatsächlich dadurch verloren, der mir persönlich nahe ging oder mit dessen Leben ich mich beschäftigte. Umso mehr betraf es mich persönlich, von deinem Schicksal zu erfahren, und ich werde alles daran setzen, mein Möglichstes zu tun, um eine solche Situation in der Gegenwart oder Zukunft zu bekämpfen.
Ich habe gemerkt, wie viel du Max bedeutet hast, und ich will nicht, dass irgendjemand ähnliches durchmachen muss wie du oder er. Es bedrückt mich, dass es immer noch Leute gibt, die offen oder im kleinen Kreis das dritte Reich feiern und gegenüber Angriffen von links verteidigen. Dein Leben wird mir hoffentlich die Courage, den Mut und die Kraft geben, mich ihnen entgegenzusetzen und sie ihrer Ideologie zu berauben. Denn die Erinnerung an dich ist der lebende Beweis, dass Faschismus keine Ideologie, sondern ein Verbrechen ist.
Wäre der Anlass für diesen Brief nicht derjenige, dass du tot bist, so würde ich dich vielleicht fragen, ob wir uns treffen könnten, oder dir Grüße von mir oder Bekannten übermitteln, doch leider kann ich das nicht, und daher bleibe ich in für dich unerreichbarer Zukunft.

Dein Nikolaus

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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