Folgende Informationen sind von
Josef Schwabl verfügbar:
geboren am |
1888 in |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
derzeit nicht bekannt- Deportationsdatum unbekannt - |
gestorben |
am Linz-Harth
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Die Recherche wurde von
Michaela,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Lebensgeschichte: Josef Schwabl
Josef Schwabl wurde 1888 geboren. Er lebte im Versorgungshaus Saalbach. In der Gesellschaft war er nicht sehr beliebt, vielleicht weil er geistig behindert war und die Leute in der damaligen Zeit kein Verständnis für solche Menschen zeigten.
Sein Lebensalltag war einfach. Er war immer alleine unterwegs und wurde von der Gemeinschaft nicht akzeptiert. Aus diesem Grund wurde über das plötzliche Verschwinden geschwiegen.
Von den Schuljungen wurde Josef Schwabl oft geneckt. Daher wurde er auch oft sehr böse und aggressiv. Als dies zu oft vorkam, wurde er in die Nervenheilanstalt Lehen gebracht. Doch als er 1941 von dort wieder zurückkehrte, wurde er sofort nach Hartheim gebracht und dort vergast
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Der Brief an den/die Ermordete/n :
Lieber Josef Schwabl!
Im Februar dieses Jahres überraschte uns unser Klassenvorstand ein Projekt zu starten. Dabei ging es darum, die Lebensgeschichte eines Opfers, das der Nationalsozialismus forderte herauszufinden.
Wir bekamen eine Liste mit den Namen der Verstorbenen aus dem Pinzgau. Zusammen mit Michaela und Patrick wählte ich Sie aus, da Sie, genau wie wir, in Saalbach Hinterglemm wohnten und wir uns daher dachten es sei am einfachsten. Leider standen uns zu Beginn nur wenige Informationen über Sie zur Verfügung. Nämlich, dass Sie 1888 geboren wurden, Josef Schwabl hießen, im Versorgungshaus Saalbach lebten und ein Patient der Heilanstalt Lehen waren. Wir wussten lange nicht wo wir anfangen sollten zu recherchieren. Also begann ich mit der Befragung meines Großvaters. Dieser wusste jedoch nicht sehr viel über Sie, außer dass Sie „Armenshäusl Seppi“ genannt wurden. Daher beschlossen wir auf der Gemeinde weiterzuforschen. Doch auch dort fanden wir keine bedeutenden Informationen. Doch der Gemeindebeamte rief für uns verschiedene ältere Leute an. Nach einigen erfolglosen Anrufen, stieß er auf eine Person, die Sie anscheinend kannte. Wir fuhren los und besuchten ihn persönlich. Er erzählte uns viel über Sie, etwa dass Sie nicht sprechen konnten, oft von Schuljungen geneckt wurden, immer alleine unterwegs waren und von der Gesellschaft ziemlich ausgeschlossen waren. Es war nicht leicht mit diesem Mann zu sprechen, denn er erinnerte sich scheinbar nur schwer an diese Zeit zurück.
Dieses Projekt war eine neue Erfahrung, die für uns oft sehr interessant und spannend war. Die Recherchen zu Ihrer Lebensgeschichte waren viel schwerer, als wir gedacht hatten, doch sie waren trotzdem sehr aufschlussreich. Vielleicht waren Sie in Ihrer Zeit keine bedeutende Person, doch wir gaben unser bestes, um den Leuten zu zeigen, dass auch Sie eine Lebensgeschichte haben, die auf jeden Fall erwähnenswert ist.
Hochachtungsvoll
Michaela, Patrick und Elisabeth
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Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
Brief an die Zukunft
Vor fünfzig Jahren wurde geschwiegen- geschwiegen über die Zeit des
Schreckens.
Es wurde aus Angst vor Hitler und seine Bestrafungen die Wahrheit vertuscht.
Grausamste Dinge waren erlaubt und es gab kein Gesetz mehr, das nicht zu Gunsten von Hitler war. Beziehungsweise gab es keine Gesetzeshüter/
Menschenbeschützer.
Es wurde aus Übermut gehandelt und die Macht blendete die Menschen.
Das Schweigen besteht noch immer. Vielleicht aus Angst, vielleicht weil die Menschen die dramatischen Erlebnisse verdrängt haben und nicht noch einmal den seelischen Druck auf sich nehmen wollen.
Aber es wird an der Zeit, die wahren Geschichten und Geschehnisse aufzudecken.
Junge Menschen wollen die Wahrheit über Vergangenes erfahren. Vielleicht wäre es besser gewesen, einige Dinge nicht zu erfahren.
Mit Hilfe von Zeitzeugen werden Geschehnisse erforscht und aufgeschrieben. Dunkle Erinnerungen quälen die Seele der Beteiligten. Mit viel Verständnis und Gefühl wird es für die Personen leichter sein, das Erlebte wiederzugeben - die grausamen Erinnerungen in Worte zu fassen.
Für die Zukunft im politischen Sinne, haben die Bilder des Schreckens doch sichtlich nichts erreicht. Es gibt immer noch Kriege, Gewalt und Schrecken. Menschen, mit anscheinend keinem Gewissen, zerstören das Land - nicht nur für die Kriegsjahre, sondern auch heute noch gibt es Witwen, Vollwaise - Leute, die das Erlebte nicht verkraften können.
Es wird immer wieder Leute geben, die nur Macht und Geld im Auge haben, doch ich finde, die Opfer haben ein Recht darauf, dass ihre Schicksale in die Öffentlichkeit gelangen.
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