Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Antonia Reiner verfügbar:

geboren am 03.04.1889 in Bruck a. d. Mur, Stmk.
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation derzeit nicht bekannt am 08.04.1940
gestorben in Hartheim- Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Susanne, 17 Jahre, HBLA Krieglach, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Antonie Reiner, geborene Hofmann, wurde am 03.04.1889 geboren. Durch den Taufschein, den wir über das Landesarchiv Wien erhielten, fanden wir heraus, dass Frau Reiner nicht in Bruck an der Mur, sondern in Klagenfurt, Bahnhofsstraße 17, geboren wurde. Ihre Eltern waren Moritz Hofmann und Johanna Hofmann, geborene Stör oder Stöhr.

Antonie Reiner hat am 25.01.1921 Ludwig Lajos Reiner in Lomkopak (Ungarn) geheiratet.
Er wurde am 29.01.1887 in Lackenbach geboren. Seine Elter waren Sandor Reiner und Fanni, geborene Hacker. Herr Reiner arbeitete als Vertreter.
Am 03.05.1926 brachte Antonie Reiner eine Tochter namens Elfriede zur Welt und am 11.11.1921 gebar sie einen Sohn namens Josef Walter.
Die letzte Wohnadresse der Familie Reiner war in Wien 2, Lichtenauergasse 7/3.

Am Beginn unserer Beschäftigung mit Frau Reiner war uns nur bekannt, dass ihre letzte Adresse in Wien das Spital „Am Steinhof“ war. Von dort wurde sie im Jahr 1940 in ein unbekanntes Lager gebracht.

Es ist uns gelungen, dass im Otto Wager Spital der Akt von Frau Reiner ausgehoben wurde. Der ärztliche Leiter des Krankenhauses, Primar Gabriel, gab uns telefonisch folgende Informationen:

Frau Antonie Reiner war das erste Mal 1931 wegen einer schizophrenen Erkrankung am Steinhof.
Ihr zweiter Aufenthalt begann im Jahre 1936. Sie hatte die Aufnahmenummer 3950. Frau Reiner wurde wieder wegen einer schizophrenen Erkrankung (Würzburger Schema 14) eingeliefert.

In den Unterlagen befindet sich noch ein Verrechnungsblatt der Station für ein Gelddepot. Frau Reiners Gatte zahlte zum Beispiel am 14.03.1937 zwei Schilling ein, weiters ist vermerkt, dass Frau Reiner u.a. 50 Groschen für einen Friseurbesuch entnommen hat. Am 16.08.1939 erfolgt der letzte Eintrag in dem Verrechnungsblatt.

Nach dem Beschluss des Bezirksgerichtes Hitzing wurde Antonie Reiner im März oder April 1938 in die geschlossene Anstalt am Steinhof eingewiesen.
Frau Antonie Reiner wurde am 19. Mai 1938 wegen ihrer schizophrenen Erkrankung entmündigt. Am 15. Juni 1938 gab das Bezirksgericht Leopoldstadt bekannt, dass ihr Mann nun ihr Vormund ist.

Am 08.08.1940 wurde Antonie Reiner vom Steinhof nach Hartheim verlegt und dort ermordet. Frau Antonie Reiner scheint im Gedenkbuch von Hartheim auf.

Die Tochter Elfriede wurde gemeinsam mit ihrem Vater am 06. Juni 1942 nach Minsk (Maly Trostinec) deportiert und dort ermordet

Wir konnten im Wiener Landesarchiv die Todeserklärung von Antonie und Ludwig Lajos Reiner einsehen. Da sich der Zeitpunkt ihres Todes nicht mit Sicherheit feststellen ließ, wurde das Ende des fünften Jahres nach dem letzten Jahr, in dem die Verschollenen den vorhandenen Nachrichten zufolge noch gelebt haben, festgesetzt. Das Todesdatum wurde für Antonie Reiner auf den 31. Dezember 1945 und für Ludwig Reiner auf den 8. Mai 1945 festgelegt. Die Todeserklärung wurde von Josef Walter Reiner, der sich zu dieser Zeit in Israel aufhielt, veranlasst. Die Todeserklärung wurde im Jahre 1958 ausgestellt.
Wir konnten nicht herausfinden, ob Josef Walter Reiner noch lebt
In den Todeserklärungen des Jahres 1958 wird seine Adresse in Israel verschieden angegeben: Nachlat, Jehuda Bet Sefer, Haklei, Israel – Haklei – Kaklei Nachlat Jehuda, Bet Sefer Haklei Israel

Es wäre für uns ein großer Erfolg, wenn wir mit Herrn Josef Walter Reiner Kontakt aufnehmen könnten.

Simone Lechner, Marion Maderthaner, Martina Mandl,
Katrin Pongratz, Kathrin Pretterer, Claudia Wachter

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Frau Reiner

Wir sind Schülerinnen der HBLA Krieglach und nehmen bei dem Projekt
„A Letter to the Stars“
teil. Da wir nicht verstehen können wie Menschen so einfach verschwinden, versuchen wir etwas über Ihr Leben herauszufinden. Bis jetzt haben wir noch nicht viel über Sie in Erfahrung gebracht und deshalb hätten wir noch viele Fragen an Sie!

Wir hätten gerne gewusst, wie man sich fühlt, wenn man so grausam behandelt wird. Außerdem würde es uns interessieren, wie sie gestorben sind und warum Sie nach Hartheim deportiert wurden. Und war Ihnen eigentlich bewusst, was mit ihrer Familie passiert ist?

Wir hätten noch viel mehr Fragen an Sie und hoffen aus diese offenen Fragen im Laufe unseres Projektes beantworten zu können.

In liebem Gedenken an Frau Antonie Reiner die 3AHLW der HBLA Krieglach

Bitte schicken Sie diesen Brief an das

„Projektbüro ‚A Letter To The Stars’
1060 Wien, Mariahilferstraße 123//38

Sie unterstützen damit die Weiterführung des Projektes.

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Liebe Frau Reiner

Wir sind Schülerinnen der HBLA Krieglach und nehmen bei dem Projekt
„A Letter to the Stars“
teil. Da wir nicht verstehen können wie Menschen so einfach verschwinden, versuchen wir etwas über Ihr Leben herauszufinden. Bis jetzt haben wir noch nicht viel über Sie in Erfahrung gebracht und deshalb hätten wir noch viele Fragen an Sie!

Wir hätten gerne gewusst, wie man sich fühlt, wenn man so grausam behandelt wird. Außerdem würde es uns interessieren, wie sie gestorben sind und warum Sie nach Hartheim deportiert wurden. Und war Ihnen eigentlich bewusst, was mit ihrer Familie passiert ist?

Wir hätten noch viel mehr Fragen an Sie und hoffen aus diese offenen Fragen im Laufe unseres Projektes beantworten zu können.

In liebem Gedenken an Frau Antonie Reiner die 3AHLW der HBLA Krieglach

Bitte schicken Sie diesen Brief an das

„Projektbüro ‚A Letter To The Stars’
1060 Wien, Mariahilferstraße 123//38

Sie unterstützen damit die Weiterführung des Projektes.

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