Folgende Informationen sind von
Eugenie Rosenbaum verfügbar:
geboren am |
29.12.1882 in Laa an der Thaya, NÖ |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
von Wien nach Opole am 15.02.1941 |
gestorben |
- Todesdatum unbekannt -
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Die Recherche wurde von
4.b, 14 Jahre, HS Laa II Breite Gasse,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Eugenie Rosenbaum
geborene Eugenie Philipp
Geboren am: 21.7.1882 (29.12.1882) in Laa an der Thaya
Eltern: Heinrich und Berta Philipp (geborene Rosenberger)
Staatsbürgerschaft: Österreich
Verheiratet am: 10.3.1907 mit Otto Rosenbaum verwitwet
Beruf: Modistin
Zuletzt wohnhaft: 1160 Wien Thaliastrasse 88
Deportiert am: 15.2.1941 mit dem 1. Transport unter der Nr.:837 nach
Opole (Polen) wo sie auch wahrscheinlich verstorben ist.
Vom Landesgericht für Zivilrechtssachen in Wien mit dem 8.5.1945 für tot erklärt.
Unsere Recherche:
Der erste Weg führte uns auf das Gemeindeamt der Stadtgemeinde Laa an der Thaya.
Drei von uns waren am Standesamt, doch im Archiv waren keine Daten über Eugenie Rosenbaum zu finden. Auch sonst konnte man uns nicht weiterhelfen.
Dann schrieben einzelne Arbeitsgruppen Briefe an das Niederösterreichische Landesarchiv, an das Matrikenamt der I.K.G. und an das Stadt- und Landesarchiv der Stadt Wien. Das Matrikenamt und konnte leider keine Daten zu Eugenie Rosenbaum finden, weil die Matriken des Bezirks Mistelbach verschollen sind. Das NÖ Landesarchiv teilte uns mit, dass keine Unterlagen vorliegen, weil Eugenie Rosenbaum nach Wien verzogen war. Das Wiener Stadt- und Landesarchiv konnte uns eine Kopie der Todeserklärung von Frau Rosenbaum zuschicken. Das angegebene Geburtsdatum weicht jedoch etwas von dem im Internet veröffentlichten Daten ab. Warum dies so ist konnten wir nicht klären.
Die Todeserklärung hat die Nummer 48T3860/47 und wurde von ihrer Nichte Emmy Perschak beantragt.
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Der Brief an den/die Ermordete/n :
Liebe Frau Eugenie Rosenbaum!
Meine Klasse und ich haben uns an dem Projekt „A letter to the Stars“ beteiligt. Es war unser Ziel wenigstens ein Opfer der Shoa dem Vergessen zu entreißen. Ihren Namen haben wir in der Internetliste des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes unter dem Eintrag: „Laa an der Thaya“ gefunden.
Wir besuchen die Hauptschule in Ihrer Geburtsstadt.
Hier lebten Sie mit Ihren Eltern Heinrich und Berta Philipp. Sie waren österreichische Staatsbürger so wie wir.
Am 10.3.1907 feierten Sie den schönsten Tag in Ihrem Leben. Sie heirateten Otto Rosenbaum. Sie lebten gemeinsam in der
Thaliastraße 88 im 16. Wiener Gemeindebezirk.
Ihr Beruf war Modistin. Ein Beruf der uns heute fremd geworden ist. Ich hoffe er hat Ihnen gut gefallen. Man hatte es auch nicht leicht in dieser Zeit!
Es war sicher ein schwer Schicksalsschlag als Sie Ihren Mann verloren und nun Witwe wurden. Dazu möchte ich Ihnen auch heute noch mein großes Beileid ausdrücken.
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten hat man Sie aus Ihrer Wohnung vertrieben und am 15.2.1941 mussten Sie mit dem 1. Transport unter der Nummer 837 Ihre Heimat Österreich für immer verlassen. Der Transport ging in das Ghetto nach Opole in Polen. Was dort passiert ist können wir uns nicht einmal vorstellen. Wir haben schon viel über Konzentrationslager und Ghettos gelernt, aber wie es wirklich war, bleibt nur in den Köpfen der Menschen, die so wie Sie, es selbst erlebt haben.
Doch die Zeit heilt viele, nicht alle, Wunden. Aus Fehlern kann man lernen und ich hoffe, dass das auf meine Heimat Österreich zutrifft.
Alles Liebe
Johanna, Anita und die 4.b
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Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
Eugenie Rosenbaum lebte in einer Zeit, in der sie allein wegen ihrer jüdischen Abstammung ungerecht und unmenschlich behandelt wurde. Auch heute werden oft Ausländer und Flüchtlinge mit Vorurteilen überhäuft. Auch bei Eugenie hat es damals so begonnen. Wenn solche Ereignisse in Zukunft verhindert werden sollen, müssen wir es uns angewöhnen, die Würde aller Menschen zu achten und auch mit Zivilcourgage dafür einzutreten.
Für mein Vaterland Österreich wünsche ich mir, dass ihm in Zukunft eine Zeit, wie sie Eugenie erleben musste, erspart bleibt. Das wird aber nur gelingen, wenn man bereits den Anfängen wehrt.
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