Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Ferdinand Baranyai verfügbar:

geboren am 20.10.1888 in
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Izbica am 15.05.1942
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Dagmar, 19 Jahre, h, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Die Recherchearbeiten waren sehr schwierig, obwohl die Homepage für Letter to the Stars sehr gut gestaltet ist. Außerdem ist sie übersichtlich und sehr kreativ. Diese Homepage lädt wirklich zum Durchlesen ein. Ich finde, dass diese Homepage wirklich gut eingeteilt ist, sie wirkt gut organisiert. Die Namen der Opfer sind alphabetisch aufgelistet. Wird ein Name schon bearbeitet, ist dies in der Homepage ersichtlich.
Zuerst versuchte ich Personen zu finden, welche in meiner näheren Umgebung lebten, jedoch stellte sich bald heraus, dass die meisten Opfer in Wien lebten.
Daraufhin versuchte ich nähere Informationen über Baranyai Ferdinand zu finden. Ich wusste nur, dass er zuletzt in Wien gelebt hatte. Deshalb schrieben eine Schulkollegin und ich eine E-Mail an das zuständige Gemeindeamt um eventuell weitere Informationen zu bekommen. Leider erbrachte dies auch nicht den gewünschten Erfolg. Somit war meine Recherche nicht besonders erfolgreich. Allerdings konnte ich nähere Informationen über das Ghetto Izbica im Internet finden auch erhielt ich weitere Informationen über unserer Betreuungsperson Dr. Wagenhofer.

Baranyai Olga wurde am 22.07.1888 geboren. Ihre letzte Wohnadresse war
Wien 1, Marc Aurelstrasse 5. Sie wurde am 15.05.1942 mit dem Tranport Nr. 21 nach Izbica deportiert. Von der letzten Wohnadresse wurden weitere 99 Personen deportiert. Es
handelte sich also wahrscheinlich um eine Sammelwohnung. Baranyai Ferdinand war vermutlich ihr Ehemann. Er wurde am 20.10.1880 geboren und wurde von derselben Adresse mit dem gleichen Transport
deportiert.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Zu behaupten, man könne sich vorstellen, wie es damals gewesen ist, wäre anmaßend. Es ist nicht einmal im Entferntesten vorstellbar. Ich glaube der Sinn liegt eher darin, einmal bewusst daran zu denken und die Tatsachen nicht zu ignorieren.
So weit ich weiß war Baranyai Ferdinand verheiratet und lebte in Wien. Er war 54 Jahre alt, als er 1942 nach Izbica deportiert wurde und wahrscheinlich im Vernichtungslager Belzec ermordet wurde. Ob er und die 4000 anderen Personen wussten, was auf sie zukommt?
Es muss erniedrigend gewesen sein, zu wissen, dass man nur wegen der eigenen Religion anders behandelt wird, ausgestoßen und ausgeschlossen wird. Der Hass auf die Nationalsozialisten muss unermesslich groß gewesen sein. Ich glaube, dass die meisten Menschen nicht wussten, was sie taten. Aus Furcht davor ausgegrenzt zu werden und sicher auch teils aus Unwissenheit, grenzten sie jene aus, die sowieso nicht erwünscht waren, die Juden. Rassismus und Hass breitet sich wie eine Krankheit aus und pflanzt sich in die Hirne der Menschen ein. Keiner ist davor sicher. Scheinbar muss man die auslösenden Ursachen, wie Angst, Unwissenheit und mangelndes Selbstbewusstsein kennen und bekämpfen um gegen diese Krankheit siegen zu können.
Leider kann niemand ungeschehen machen, was damals geschah. Ich glaube, Letter to the Stars ist eine gute Chance zu zeigen, dass man nicht alles vergessen hat und sich jetzt wenigstens bewusst geworden ist, welchen Fehler wir damals machten.

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Ganz normal wäre es, wenn ich hier schreiben würde, dass ich mir für die Zukunft wünsche, dass so etwas wie der Holocaust nie wieder passiert. Aber kann ich mir da so sicher sein, ist es nicht so, dass gerade jetzt irgendwo in einem Land Menschen gequält werden, aufgrund ihrer Religion, ihrer Hautfarbe und ihrer Herkunft. Leider kann man dies alles nicht ungeschehen machen und leider auch nicht weltweit verhindern. Vielmehr sollte jeder versuchen zu jedem Menschen, egal wie anders er auch sein mag, sich mehr loyaler und toleranter zu verhalten. Wichtig wäre es mit sich selbst kritischer zu sein, eigene Fehler einzugestehen und zu versuchen in Zukunft eben dies zu beachten.

Zurück zur Übersicht