Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Max Bruckner verfügbar:

geboren am 20.10.1895 in Unterwaltersdorf, NÖ
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Drancy nach Auschwitz am 14.08.1942
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Charlotte, 17 Jahre, BBAKIP St. Pölten, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Max Bruckner wurde am 20.10.1884 (in anderen Quellen wird das Geburtsdatum mit dem 20.10.1895 angegeben ) in Unterwaltersdorf geboren und war Maschinenfabrikant. Zuletzt wohnte er in Wien 6, Stumpergasse 54/13. Nach dem "Anschluss" flüchtete er nach Frankreich. Dort wurde er verhaftet und am 14.8.1942 mit Transport 19 vom Durchgangslager Drancy nach Auschwitz deportiert. Seine Brüder Siegmund und Heinrich waren ebenfalls in Wien 6, Stumpergasse 54/13 wohnhaft. Auch sie flüchteten nach Frankreich. Heinrich wurde am 28.2.1943 mit dem Transport 61 nach Auschwitz deportiert. Siegmund wurde verhaftet und am 21.8.1944 in Chambery hingerichtet. Bruder Lazer ließ ihn 1947 für tot erklären, Todeserklärungsnummer 48T3220/47. Siegmund Bruckner, geb. am 23.2.1883, war Kaufmann und Heinrich Bruckner, geb. am 16.12.1888, war Elektrotechniker.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Lieber Max,
Als ich von deinem schweren Schicksal erfahren habe, war ich zutieft betroffen und auch sehr traurig. Ich denke, so sehr ich es auch versuche, ich kann mir nicht wirklich vorstellen, wie schrecklich damals das Leben für dich gewesen sein musste. Es muss ein schlimmes Gefühl sein, von seinem Zuhause, von seiner gewohnten Umgebung, von einem Tag auf den anderen flüchten zu müssen.Alle Freunde und vor allem die Familie einfach zurückzulassen und zu flüchten, in eine ungewisse Zukunft.Zu wissen, seine Familie vielleicht nie wieder zu sehen, muss schrecklich sein...Wer weiß, wie dein Leben wohl weitergegangen wäre, wenn du nicht gefasst worden wärst. Ich hätte dir wirklich von ganzem Herzen gewunschen, dass dir die Flucht nach dem Anschluss gelungen wäre und du eine schönere Zukunft vor dir gehabt hättest. Doch alles kam anders.Du wurdest nach Auschwitz deportiert, wo du nach unerträglichen Strapazen umgekommen bist. Ich hätte noch so viele Fragen an dich.Doch darauf werde ich leider nie eine Antwort bekommen. Ich kann einfach nicht verstehen, wie Menschen es fertigbringen, andere Menschen so zu quälen und sogar zu töten. Es mussten so viele Menschen unbegründet ihr Leben lassen, dass es fast unvorstellbar erscheint. Leider warst du, lieber Max, einer davon. Bevor ich diesen Brief zum Gedenken an dich in den Himmel schicke, möchte ich dir noch eines sagen. Ich habe vor deinem schweren Schicksal großen Respekt und bewundere deine Stärke, die dich niemals aufgeben ließ, sondern immer dazu bewegte weiter zu kämpfen. Es muss ein hartes Leben gewesen sein. Ich bewundere dich!
Ich hoffe, dort wo du gerade bist, geht es dir besser als hier auf Erden. Vielleicht siehst du mich ja gerade hier sitzen und de3nkst an damals zurück.

Deine
Charlotte und Romana

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Zurück zur Übersicht