Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Adolf Hacker verfügbar:

geboren am 23.11.1870 in Lackenbach, Bgld.
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Theresienstadt am 10.07.1942
gestorben in Theresienstadt am 28.01.1943
Die Recherche wurde von Georg, 14 Jahre, RG Lambach, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Das Leben des Adolf Hacker

Adolf Hacker ist am 23.11.1870 in Lackenbach geboren und war Geschäftsinhaber.
Seine letzte Wohnadresse war Wien 2, Weintraubengasse 19/27.
Am 10.7.1942 wurde er ins Konzentrationslager Theresienstadt gebracht.
Von dort wurde er am 15.5.1944 nach Auschwitz deportiert.


Lackenbach

Entwicklung
Lackenbach war vor 1546 ein kleines, unbedeutendes Dorf der großen Herrschaft Landsee, deren wirtschaftlicher Mittelpunkt Neckenmarkt gewesen war. Erst als zwischen 1548 und 1552 in Lackenbach ein Kastell mit Bierbrauerei
und Meierhof errichtet wurde, entstand hier die Möglichkeit zur Ansiedlung von Juden. Die erste urkundliche Erwähnung von Juden in Lackenbach stammt aus dem Jahr 1552. Zwischen 1575 und 1588 wanderten viele Neckenmarkter Juden nach Lackenbach ab. Von der von Kaiser Leopold I. befohlenen Ausweisung der Juden aus Ungarn und Österreich im Jahr 1671 waren auch die Lackenbacher Juden betroffen. Aber schon bald durften sich die Juden wieder in Lackenbach ansiedeln. Seit dem 18. Jahrhundert gehörte Lackenbach zu den Fürstlich Esterházyschen 'Sieben-Gemeinden'.
1735 lebten 449 Juden in Lackenbach. 1869 gehörten 62% der Lackenbacher Bevölkerung, das waren 779 Personen, der jüdischen Gemeinde an. Die Zahl der jüdischen Einwohner blieb im Gegensatz zu anderen Gemeinden hoch:
1890 waren 677 Juden in Lackenbach, und im Jahr 1934 noch 346 Juden.

Jüdisches Leben
Zu den religiösen Einrichtungen der jüdischen Gemeinde Lackenbach gehörten neben der Synagoge ein rituelles Bad (Mikwa) und der Friedhof. Die jüdische Kultusgemeinde verfügte auch über eine konfessionelle israelitische Volksschule. In Lackenbach gab es ein sehr reges jüdisches Vereinsleben: die Beerdigungsbruderschaft
'Chevra Kadischa' und den Verein 'Zedokoh', dessen Aufgabe in der Verwaltung der Synagoge, der Bestellung der Funktionäre sowie der Sorge für durchreisende Fremde bestand. Ein Verein stellte den Bedürftigen ärztliche
Versorgung und Medikamente zur Verfügung, ein humanitärer Frauenverein kümmerte sich um arme Wöchnerinnen, Kranke und sonstige Hilfsbedürftige. Erwähnt werden außerdem ein 'Wohltätigkeits-Jugendverein' und ein 'Holzverteilungsverein'. Für das Jahr 1937 scheint nur noch ein Leichen-, Kranken- und Sterbeverein auf.
Die jüdische Gemeinde von Lackenbach brachte eine Reihe bedeutender Persönlichkeiten hervor. Ruwen Hirschler erkannte das Talent des jungen Franz Liszt, bezahlte dessen Klavierunterricht und leitete damit Liszts Karriere in die
Wege. Der Sozialdemokrat Julius Deutsch, 1884 in Lackenbach geboren, war von 1918 bis 1920 Staatssekretär des Staatsamtes für Heerwesen. Er beteiligte sich als Schutzbundführer an den Februarkämpfen 1934, gründete anschließend in der Tschechoslowakei gemeinsam mit Otto Bauer das 'Auslandsbureau österreichischer Sozialisten' und kämpfte ab 1936 an der Seite der Republikaner im spanischen Bürgerkrieg. 1940 emigrierte er in die USA, von wo er 1946 nach Österreich zurückkehrte.


Das KZ Theresienstadt - Das ghettoähnliche Lager im Nordwesten der Tschechoslowakei
Theresienstadt wurde Ende des 18. Jahrhunderts von Kaiser Joseph II. als Garnisonsstadt gegründet und nach dessen Mutter, der Kaiserin Maria Theresia, benannt. Im Zweiten Weltkrieg funktionierten die Nationalsozialisten die Stadt in ein Ghetto um, in dem sie 140000 Juden internierten, die meisten aus dem Protektorat Böhmen und Mähren, aber auch aus Mittel- und Westeuropa. Die Aufsicht über das Ghetto hatte die Zentralstelle für Jüdische Auswanderung ( 1943 Zentralamt für die Regelung der Judenfrage) in Böhmen und Mähren, die ihrerseits dem Reichssicherheitshauptamt (RSHA) unterstand. Verwaltet wurde das Ghetto von der 55 und in Folge befehligt von Siegfried Seidl (November 1941 bis Juli 1943), Anton Burger (Juli 1943 bis Februar 1944) und Karl Rahm (Februar 1944 bis Mai 1945). Tschechische Gendarmen stellten das Wachpersonal. Mit ihrer Hilfe konnten die Juden im Ghetto die Verbindung zur Außenwelt aufrechterhalten. In der "Kleinen Festung" in der Nähe des Ghettos, die der Gestapo in Prag unterstand, befand sich ein Internierungslager für politische Gefangene, nichtjüdische und jüdische, die hauptsächlich aus dem Protektorat kamen. Der Plan der Nationalsozialisten, in Theresienstadt ein Ghetto einzurichten, findet sich zum ersten Mal in einem Konferenzprotokoll vom 10. Oktober 1941 erwähnt. Geplant war, in Theresienstadt die meisten Juden aus dem Protektorat sowie gewisse Gruppen von Juden aus Deutschland und den westeuropäischen Ländern (prominente Personen mit besonderen Verdiensten und alte Menschen) zusammenzuziehen, 2. die Internierten allmählich von Theresienstadt in Vernichtungslager zu deportieren und 3. die Ermordung der europäischen Juden vor der Weltöffentlichkeit dadurch zu verschleiern, dass man Theresienstadt als eine "jüdische Mustersiedlung" präsentierte. Die Führung der tschechoslowakischen Juden unterstützte den Plan, weil sie hoffte, dass die Juden nicht nach Osten deportiert würden, sondern den Krieg über in ihrem Heimatland bleiben könnten.
Die erste Gruppe von Juden kam aus Prag und traf Ende November 1941 in Theresienstadt ein. Bis Ende Mai 1942 wurden 28887 Juden ins Ghetto deportiert, ein Drittel der jüdischen Bevölkerung des Protektorats. In den ersten Monaten ähnelten die Zustände in Theresienstadt denen in den anderen Konzentrationslagern. Bald wurde deutlich, dass auch Theresienstadt die Juden nicht vor der Deportation in den Osten bewahren würde. Der erste Transport, mit dem 2000 Juden nach Riga deportiert wurden, verließ Theresienstadt im Januar 1942. Von diesem Zeitpunkt an bis zum Ende des Ghettos hielten die Deportationen die Bewohner ständig in Angst und Schrecken. Doch die Lebensverhältnisse im Ghetto besserten sich mit der Zeit. Als die Ausquartierung der nichtjüdischen Bewohner abgeschlossen war (Juli 1942), nahm das von Ghettomauern eingeschlossene Theresienstadt in mancher Hinsicht den Charakter einer "freien" Stadt an. Im gleichen Sommer kamen Tausende Juden aus Deutschland und Österreich ins Ghetto, in der Mehrzahl alte Menschen, darunter etliche Personen mit besonderen Verdiensten, die sie sich im Ersten Weltkrieg oder auf andere Weise erworben hatten. Die mitteleuropäischen Juden mussten sich den Aufenthalt in Theresienstadt selbst mit so genannten "Heimeinkaufsverträgen" finanzieren. Im September 1942 erreichte die Einwohnerzahl ihren höchsten Stand: Auf einer Fläche von 115004 Quadratmetern lebten 53004 Menschen. In diesem Monat trafen 18639 Personen in Theresienstadt ein, und 13004 wurden in Todeslager deportiert, 3941 starben im Ghetto. In der ersten Hälfte des Jahres 1943 hörten die Deportationen nach Theresienstadt auf. Zu diesem Zeitpunkt waren 90 Prozent der Juden im Protektorat und nahezu alle in Deutschland und Österreich verbliebenen Juden in Ghettos überführt worden. 1943 und 1944 brachte man dann auch die noch verbliebenen Juden aus den Niederlanden und aus Dänemark nach Theresienstadt. Die Deportationen in den Osten - in Ghettos in Polen und den baltischen Staaten und, wie zum Beispiel im Oktober 1942, in die Todeslager von Treblinka und Auschwitz gingen(mit zeitweiligen Unterbrechungen) weiter. Die Schlussphase begann im Herbst 1944 und dauerte an, bis die Massenmorde im Osten eingestellt wurden. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich nur noch 11068 Personen im Ghetto. Die Zusammensetzung der Ghettobevölkerung spiegelte die der Juden Mittel- und Westeuropas wider. Die Mehrzahl waren assimilierte Juden, aber es gab auch orthodoxe Juden und Zionisten sowie Gruppen von Protestanten und Katholiken, die nach den "Rassengesetzen" als jüdisch klassifiziert worden waren. Die Zionisten, insbesondere die Angehörigen der zionistischen Jugendbewegungen, bemühten sich um die Durchführung von Bildungsveranstaltungen und kulturellen Aktivitäten. Sie stellten die aktivste und einflussreichste Gruppe in der Bevölkerung dar. Um die inneren Angelegenheiten des Ghettos kümmerte sich ein Ältestenrat, in den führende Juden aus den Reihen der Häftlinge berufen wurden. Den Vorsitz im Rat hatte Jakob Edelstein, dem zuerst der Soziologe Paul Eppstein und dann Rabbiner Benjamin Murmelstein aus Wien im Amt folgten. Leo Baeck war ebenfalls in Theresienstadt interniert. Der jüdischen Führung fiel die Aufgabe zu, die Listen derer zusammenzustellen, die deportiert werden sollten. Sie war auch zuständig für die Verteilung der Arbeit im Ghetto, die Zuteilung von Lebensmitteln, die Zuweisung von Wohnungen an die Neuankömmlinge, die Aufsicht über sanitäre Einrichtungen und medizinische Versorgung, die Versorgung von Alten und Kindern, kulturelle Aktivitäten sowie die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Ihre Bemühungen trugen dazu bei, das Los der Häftlinge zu erleichtern. Das Bildungswesen, dem die besondere Aufmerksamkeit der jüdischen Führung galt, lag zum größten Teil in den Händen von Jugendbetreuern, die aus den Reihen der Jugendbewegung. Die Atmosphäre in den Jugendheimen, die einen wesentlichen Teil der Kinder im schulpflichtigen Alter beherbergten, hatte mit der grausamen Wirklichkeit des Ghettos fast nichts gemein.
Obwohl eine schulische Ausbildung verboten war, wurde heimlich regulärer Unterricht erteilt; tatsächlich stellen die Bildungsbemühungen in Theresienstadt ein eindrucksvolles Beispiel von moralischem Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime dar. Dank der großen Zahl von Künstlern, Schriftstellern und Wissenschaftlern im Ghetto gab es ein umfassendes Programm kultureller Aktivitäten, wozu mehrere Orchester, eine Oper, eine Theatertruppe sowie Kabaretts gehörten. Vorlesungen und Seminare wurden abgehalten, eine Bibliothek mit 60000 Büchern wurde eingerichtet, mit dem Schwerpunkt auf jüdischen Themen. Vielen bot diese Bibliothek zum ersten Mal Gelegenheit, sich ein Verständnis ihrer jüdischen Identität zu erwerben. Allwöchentlich gab es Dutzende von Aufführungen und Vorträgen. Die Religionsausübung war schwierig, aber nicht offiziell verboten. Die NS-Führung nutzte die vielfältigen Aktivitäten im Ghetto Theresienstadt für ihre eigenen Zwecke. Es wurde sogar besonderes Geld für den dortigen Gebrauch gedruckt. Ende 1943, als in der Welt bekannt wurde, was in den Todeslagern geschah, beschloss die NS-Führung, einer Delegation des internationalen roten Kreuzes den Besuch Theresienstadts zu erlauben. In Vorbereitung auf diesen Besuch wurden mehr Häftlinge nach Auschwitz deportiert, um die Überbelegung des Ghettos zu reduzieren. Scheinläden wurden eingerichtet, desgleichen ein Café, eine Bank, Kindergärten, eine Schule, sogar Blumengärten wurden angelegt - alles, was zu einem Ort gehört, in dem Menschen ein normales Leben führen. Der Besuch der Rot-Kreuz-Delegation fand am 23. Juli 1944 statt. Die Begegnungen der Mitglieder des Komitees mit den Häftlingen waren bis ins kleinste Detail geprobt worden. Im "Anschluss" an die "Inspektion" drehten die Nationalsozialisten einen Propagandafilm ("Der Führer schenkt den Juden eine Stadt"), der das Leben der Juden "unter dem wohltätigen Schutz" des "Dritten Reichs" vorführte. Nach Fertigstellung des Films wurden die meisten seiner "Darsteller", einschließlich der ghettointernen Führungsgruppe und fast aller Kinder, nach Auschwitz deportiert und in den Gaskammern ermordet.
Die Verhältnisse im Ghetto
Überbevölkerung, fehlende sanitäre Einrichtungen und Mangel an Lebensmitteln - lösten Krankheiten und Seuchen aus, die viele Opfer forderten. 1942 starben in Theresienstadt 15891 Personen, 50,4 Prozent der durchschnittlichen Gesamtbevölkerung. Noch vor Kriegsende gelang es dem Internationalen Roten Kreuz, einige Ghettobewohner in neutrale Länder zu überführen: im Februar 1945 1200 Juden in die Schweiz und am im April des gleichen Jahres 413 dänische Juden nach Schweden. Ende April evakuierte die 55 Tausende Häftlinge aus Konzentrationslagern nach Theresienstadt. Am 3. Mai, fünf Tage vor der Befreiung des Ghettos durch die Rote Armee, wurde Theresienstadt von der SS einem Vertreter des Roten Kreuzes übergeben, der die Verantwortung für das Ghetto und seine Insassen übernahm. Der letzte Jude verließ Theresienstadt am 17. August 1945.

Das KZ Auschwitz

Gründung
Das Lager Auschwitz wurde für die Welt zum Symbol von Terror, Völkermord und Holocaust. Gegründet wurde es von den Deutschen in einem Vorort von Oœwiêcim, einer polnischen Stadt, die von den Nazis dem Dritten Reich angegliedert worden war. Sie wurde in Auschwitz umbenannt und nach ihr wurde auch das Lager Konzentrationslager Auschwitz benannt. Das Lager entstand in der Mitte des Jahres1940, einige Monate bevor die Nazis die "Endlösung der Judenfrage", den Plan zur systematischen Ermordung der Juden, die auf den vom Dritten Reich besetzten Gebieten wohnten, in Angriff nahmen. Unmittelbarer Anlass zur Gründung des Lagers war die ständig wachsende Zahl der massenweise festgenommenen Polen, die die "lokalen" Kapazitäten der bestehenden Gefängnisse überschritt. Anfangs sollte das ein weiteres der von den Nazis seit Beginn der dreißiger Jahre gegründeten Konzentrationslager sein. Diese Funktion erfüllte das Lager übrigens während der gesamten Zeit seines Bestehens, sogar zu der Zeit, als es - angefangen vom Jahr 1942 - gleichzeitig zum größten Todeslager geworden war.

Ausbau
Der Standort des Lagers - fast im Zentrum des von den Deutschen besetzten Europas - sowie die guten Verkehrsverbindungen bewirkten, dass die Nazis es im großen Stil ausbauten und dorthin Menschen aus fast ganz Europa deportierten. Während des Höhepunktes seiner Existenz bestand das Lager aus drei Teilen:
Der erste und älteste Teil war das sog. Stammlager, später auch als Auschwitz I bezeichnet (die Zahl der Häftlinge schwankte hier um 15 tausend, wobei zeitweise auch 20 tausend erreicht wurden). Es wurde auf dem Territorium und in den Gebäuden polnischer Kasernen aus der Vorkriegszeit eingerichtet.
Der zweite Teil war das Lager Birkenau (im Jahre 1944 stieg die Zahl der Häftlinge hier auf über 90 tausend), auch Auschwitz II genannt. Die Nazis begannen im Herbst 1941 mit dessen Bau auf dem Territorium des 3 km von Auschwitz entfernten Dorfes Brzezinka (Birkenau), aus dem die polnische Bevölkerung zwangsausgesiedelt wurde. Deren Häuser wurden abgerissen. In Birkenau befanden sich die meisten Einrichtungen zur Massenvernichtung, hier sind auch die meisten ermordeten Opfer zu beklagen.

In den Jahren 1942-1944 entstanden, vor allem bei den verschiedensten Industriebetrieben, wie auch landwirtschaftlichen Zuchtbetrieben, mehr als 40 Nebenlager, in denen die Häftlinge als Sklavenarbeiter ausgebeutet wurden. Das größte von ihnen, Buna genannt (Monowitz - 10 tausend Häftlinge), wurde 1942, 6 km vom Lager Auschwitz entfernt, auf dem Gelände der Buna-Werke, einer Fabrik für synthetisches Gummi und Benzin, eingerichtet. Sie waren während des Krieges von dem bekannten deutschen Konzern IG Farbenindustrie gebaut worden, dem die SS die Häftlinge für die Arbeit bereitstellte. Im November 1943 wurde das Nebenlager Buna Sitz eines Kommandanten des dritten Lagerteiles - Auschwitz III, dem einige andere Auschwitzer Nebenlager unterstellt wurden.
Die Deutschen riegelten alle Lager und Nebenlager von der Außenwelt ab und umgaben sie mit einem Stacheldrahtzaun. Jeglicher Kontakt mit der Außenwelt war verboten. Das Territorium, das vom Lagerkommandanten verwaltet und von der SS-Wachmannschaft des KZ Auschwitz kontrolliert wurde, ging über das Gebiet, das sich innerhalb der Stacheldrahtzäune befand, hinaus. Das sog. Interessengebiet des Lagers umfasste eine zusätzliche Fläche von ca. 40 Quadratkilometern. Es stellte eine Sicherheitszone um die Lager Auschwitz I und Auschwitz II dar.
Die ortsansässige Bevölkerung, Polen und Juden, die in der Nachbarschaft des neu geschaffenen Lagers lebte, wurde in den Jahren 1940-1941 umgesiedelt. Deren ca. eintausend Häuser und Gebäude wurden zerstört. Einige Gebäude übernahmen Offiziere und Unteroffiziere der SS-Wachmannschaft des Lagers, die dort nicht selten mit ihren ganzen Familien einzogen. Die auf diesem Territorium gelegenen Industriebetriebe wurden von Deutschen übernommen, die sie zum Teil ausbauten oder neue, mit der Kriegsproduktion des Dritten Reiches verbundene Betriebe, errichteten.
Auf dem das Lager umgebenden Territorium errichteten die Lagerbehörden technische Versorgungseinrichtungen, wie Werkstätten, Lagerräume, Büros oder auch Kasernen für die SS-Wachmannschaft des Lagers.
Das KZ Auschwitz als Konzentrationslager
Während der Gesamtzeit seines Bestehens diente das KZ Auschwitz als Konzentrationslager. Im Laufe der Zeit entwickelte es sich zum größten nationalsozialistischen Konzentrationslager. In dieses Konzentrationslager lieferten die deutschen Besatzungsbehörden während der ersten Phase seines Bestehens vor allem Polen als Häftlinge ein. Es waren die Menschen, die von den Deutschen als besonders gefährlich angesehen wurden, die zur Elite des polnischen Volkes zählten, seine politischen, gesellschaftlichen und geistlichen Führer waren, Vertreter der Intelligenz, der Kultur, der Wissenschaft, ebenfalls Angehörige des Widerstandes, Offiziere usw. Mit der Zeit begannen die Nazis auch aus anderen besetzten Ländern Häftlingsgruppen nach Auschwitz zu entsenden. Von 1942 an wurden auch jene Juden im Lager untergebracht und registriert, die SS-Ärzte - nach einer Selektion - für arbeitsfähig erachtet hatten. Von allen nach Auschwitz deportierten Personen wurden im Lager sowie in seinen Nebenlagern ungefähr 400 tausend Personen untergebracht und registriert. (200 tausend Juden, über 140 tausend Polen, ca. 20 tausend Sinti und Roma aus verschiedenen Ländern, mehr als 10 tausend sowjetische Kriegsgefangene und mehr als 10 tausend Häftlinge anderer Nationalität). Über 50% der registrierten Häftlinge starben infolge von Hunger, mörderischer Arbeit, wütendem Terror, durch Exekutionen, sowie infolge der ruinösen Lebensbedingungen, von Krankheiten und Epidemien, Strafen, Folter und verbrecherischen medizinischen Experimenten.

Das KZ Auschwitz als Vernichtungslager
Vom Jahr 1942 an begann das KZ Auschwitz eine weitere Funktion zu übernehmen - es wurde zum Zentrum der Massenvernichtung der europäischen Juden. Die Nazis hatten alle europäischen Juden, unabhängig von Alter, Geschlecht, Beruf, Staatsangehörigkeit oder politischer Überzeugung zur völligen Vernichtung bestimmt. Sie starben, weil sie Juden waren. Nach Selektionen, die unter den Juden auf den Bahnrampen durchgeführt wurden, wurden die Neuankömmlinge, die von SS-Ärzten für arbeitsunfähig angesehen worden waren, in die Gaskammern geschickt: kranke und ältere Personen, schwangere Frauen, Kinder. Meistens wurden 70-75% eines jeden Transportes unmittelbar in den Tod geschickt. Diese Personen wurden nicht in den Lagerbestand aufgenommen, d.h. sie wurden nicht mit Nummern versehen und nicht registriert. Aus diesem Grund kann die Zahl der Opfer auch nur schätzungsweise bestimmt werden.
Historiker sind der Meinung, dass ins KZ Auschwitz mindestens 1,1 Millionen Juden aus allen besetzten Ländern Europas deportiert worden sind, außerdem über 140 tausend Polen, hauptsächlich politische Häftlinge, ca. 20 tausend Sinti und Roma aus verschiedenen Ländern, mehr als 10 tausend sowjetische Kriegsgefangene und mehr als 10 tausend Häftlinge anderer Nationalität. Die Mehrheit der deportierten Juden starb unmittelbar nach der Ankunft in den Gaskammern des Lagers.

Die Zahl der Opfer
Die allgemeine Zahl der Opfer von Auschwitz in den Jahren 1940-1945 wird auf 1,1 bis 1,5 Millionen Menschen geschätzt. Die Mehrheit von ihnen, vor allen Dingen die Massentransporte mit Juden, die von 1942 an hierher deportiert wurden, kamen in den Gaskammern um.

Die Befreiung
Gegen Ende des Jahres 1944 begann die SS angesichts der sich nähernden Offensive der Roten Armee, die Spuren ihrer Verbrechen zu verwischen. Dokumente wurden vernichtet, einige Gebäude abgerissen. Andere Gebäude wurden in Brand gesteckt oder in die Luft gesprengt. Mitte Januar 1945 erging der Befehl zur endgültigen Liquidierung des Lagers.
Die marschfähigen Häftlinge wurde gegen Ende Januar ins Innere des Reiches evakuiert, zu einem Zeitpunkt, als die sowjetischen Soldaten Krakau befreiten und lediglich 60 km von Auschwitz entfernt waren. Vom 17.-21. Januar 1945 wurden an die 56 tausend männliche und weibliche Häftlinge in Kolonnen zu Fuß aus dem KZ Auschwitz und seinen Nebenlagern geführt, begleitet von schwer bewaffneten SS-Männern. Viele der Häftlinge starben während dieser tragischen Evakuierung, die man als Todesmarsch bezeichnet. Die wenigen Häftlinge (einige tausend), die von den Deutschen im Lager zurückgelassen worden waren, wurden am 27. Januar 1945. von Soldaten der Roten Armee befreit.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Brief an Adolf Hacker

Von Lukas und Georg

Wir haben über Adolf Hacker, einen von vielen Juden die zur Nazizeit gestorben sind, recherchiert. Durch das Projekt Letter to the Stars, haben wir die Lebensgeschichte von ihm wieder aufgegriffen und über so viel wie möglich im Internet gesucht und niedergeschrieben. Dabei haben wir über seinen Geburtsort Lackenbach, das Ghetto Theresienstadt in dem er vom 10.07.1942 bis zum 15.5.1944 war und über das KZ Auschwitz, wo er gestorben ist, viel herausgefunden. Adolf Hacker war auch Geschäftsinhaber und seine letzte Wohnadresse war Wien 2, Weintraubengasse 19/27, doch über diese Daten haben wir nichts gefunden. Adolf Hacker war ein Jude, die während dem 2.Weltkrieg systematisch verfolgt wurden und in vielen Konzentrationslagern gepeinigt und getötet wurden. Vielleicht hätten wir bald vergessen wie schrecklich es damals zugegangen ist, und wenn man so etwas vergisst, kann es leicht vorkommen, dass es wieder einmal passiert. Aber wenn es immer wieder durch Projekte und anderes wieder ins Gedächtnis gerufen wird wissen die Menschen was auf sie zukommen kann und sie können sich dagegen wehren. Wenn die Menschen früher schon gewusst hätten was passieren kann, dann hätten sie sich gewehrt und viele Menschen hätten nicht sterben müssen. Genauso wie Adolf Hacker.

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

In der Vergangenheit wusste man nichts von der Judenverfolgung und dass man Menschen tötete. Es gab zwar vereinzelt welche, die es wussten, doch es waren nicht genug. Doch nun, wo wir wissen was damals passiert ist, können wir verhindern, dass es wieder passiert indem wir uns wieder daran erinnern. Adolf Hacker, der Jude über den wir recherchiert haben, war unschuldig, genau wie viele andere Menschen. Doch in den Augen Hitlers und seinen Anhängern, waren sie keine Menschen die einer anderen Religion angehörten, sondern Schweine. Sie wurden nicht einmal mehr als Menschen betrachtet, wurden in Konzentrationslager gebracht, gepeinigt und getötet. Und das alles nur weil sie nicht die selbe Religion hatten wie die „Herrenrasse“, die Deutschen und Österreicher. Dieser Brief ist an all die Zerstörungen, Ermordungen an unschuldigen Menschen, systematische Verfolgung der Juden und an Adolf Hacker gerichtet. Er soll die Menschen in der Zukunft daran erinnern was früher einmal passiert ist, und er soll ihnen helfen, damit so etwas nie wieder passiert.
Georg und Lukas

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