Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Daisy Agnes Ellison verfügbar:

geboren am 16.03.1920 in
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Auschwitz am 17.07.1942
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Ursula, pBORG St.Ursula, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Jeder Mensch hat eine Zukunft. In einem gewissen Maß ist der Mensch sogar imstande, diese zu beeinflussen. Mit verschiedenen Entscheidungen, Wohnungswechsel, Jobwechsel oder ähnlichem bestimmt man seine eigene Zukunft – eigentlich eine ganz einfache Sache – man wiegt sich im Sicheren, man entscheidet sich für das, was einem in diesem Augenblick richtig vorkommt. Doch die Gegenwart und noch viel mehr die Vergangenheit relativieren die Zukunft. Die Personen, unter welchen auch Daisy Agnes Ellison zu finden ist, schmiedeten Pläne für ihre Zukunft – dessen bin ich mir sicher. Bis zu jenem Augenblick, in dem ihnen bewusst wurde, dass ihre Zukunft zu Ende ist.
Welche Vorstellungen von ihrer Zukunft hatten wohl die Opfer? Welche Wünsche? Welche Träume vom Leben? Die Antworten bleiben uns ungewiss. Wir können nur vermuten. Ebenso können wir uns nur schwer vorstellen, wie es sein muss, in dem Augenblick, in dem einen bewusst wird, „ich habe keine Zukunft mehr“, diese unendlich große Angst zu verspüren. Wenn nur noch die Gegenwart gilt – und es kein morgen gibt.

Die Zukunft ist etwas Sonderbares. Wir glauben sie dirigieren zu können, doch in Wirklichkeit leitet sie uns – ohne bekanntem Ziel. Ohne zu wissen, wo wir einmal ankommen, was wir erreichen, erleben oder nicht erleben. Trotzdem sollten wir unsere Zukunft begrüßen und ein wenig daran „feilen“ – aber dennoch mit Respekt begegnen und behutsam damit umgehen.
Ich wünsche den Menschen, dass sie aufgrund des Holocausts lernen, ihre Zukunft zu schätzen und diese nicht als Selbstverständlichkeit hinzunehmen – denn jenen Opfern wurde die Zukunft einfach entrissen.

Ursula Meixner

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