Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Betti Renner verfügbar:

geboren am 03.03.1879 in Bobrovka
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Izbica am 05.06.1942
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Bettina, Stiftsgymnasium Wilhering, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Izbica

Das Dorf Izbica wurde 18 km südlich von Krasnystow neu errichtet.
Etwa 90 % der Bevölkerung waren jüdischer Abstammung. Von den ursprünglich 6000 Bewohnern stieg die Zahl durch Zwangsverschickungen aus Österreich, Polen und Deutschland auf 12000 Einwohner.
Um Platz für die Neuankömmlinge zu schaffen, begann die Vernichtung der Juden schon im März 1942.
Ab dem Sommer übernahm die SS die Organisation der Zwangsverschickungen. Ab diesem Zeitpunkt war Izbica eine Art "Warteraum" für das Ausrottungslager Belzec.
Zwischen April und Juni, 1942, wurden vier Zwangsverschickungs-transporte mit 4.000 jüdischen Männern, Frauen und Kinder an Bord von der Station Wiens Aspang nach Izbica befördert. Von den 4.000 österreichischen Juden aus Izbica, überlebte nicht ein einziger.



Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Betti Renner,
Du warst eine, die wie viele andere Tausende Juden ohne Grund getötet wurde. Nur weil du einen anderen Glauben hattest wurdest du, wie über 15.000 Juden, in das Vernichtungslager Belzec eingeliefert und wahrscheinlich gequält und qualvoll getötet.
Die von den Nazis geblendeten Leute konnten oft zwischen gut und böse nicht mehr unterscheiden. Deshalb wurdest du leider mit dem Transport 25 und der Nr. 895 nach Izbica (Polen) deportiert.
Nicht einmal dein Todestag ist uns bekannt.

Trotz der schrecklichen Vorfällen und dem Wissen, dass du sicher sterben wirst, hast du eine Tochter, mit dem Namen Margit, zur Welt gebracht.
Wir denken an euch.


Deine Romana und Claudia

Liebe Betti,

Durch das Projekt „Al letter to the stars“ bin ich auf dich aufmerksam geworden. Meine Schulklasse versuchte, sich durch Bücher und Filme ein Bild dieser Zeit zu verschaffen.
Uns wurde jedoch bewusst, dass das nicht im mindesten möglich war.
Ich war zum Teil erschrocken über die Geschehnisse des 2. Weltkrieges, z.B. wie die Leute der SS die jüdischen Gefangenen behandelt haben und dann wiederum liebevolle Familienväter waren.
Es ist für mich auch kaum zu glauben, wie der Krieg die Menschen verändern konnte. In den Filmen „Schindlers Liste“ und „Hasenjagd“ bekommt man einen kleinen Eindruck von dem Grauen der Judenverfolgungen.
Obwohl man glauben müsste, dass die Welt besser geworden sei, müssen noch immer Menschen um ihr Leben kämpfen, weil andere meinen, das Recht sei auf ihrer Seite. Dieser Brief soll nicht nur ein Gedenken an die im 2. Weltkrieg verstorbenen Menschen sein, sondern zugleich eine Bitte an die Zukunft, dass sich diese Vorgänge nie mehr wiederholen.

Ich werde dich nicht vergessen.
Bettina Renner

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

s.o.

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