Folgende Informationen sind von
Philipp Hacker verfügbar:
geboren am |
25.07.1870 in Kobersdorf, Bgld. |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
Kobersdorf, Bgld., Waldgasse 4 |
Deportation |
von Wien nach Modliborzyce am 05.03.1941 |
gestorben |
- Todesdatum unbekannt -
|
Die Recherche wurde von
4a, 14 Jahre, HS Kobersdorf,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Philipp Hacker wurde am 25.07.1870 in Kobersdorf, einer kleinen Gemeinde im mittleren Burgenland, geboren.
Der Kaufmann Philipp Hacker und seine Frau Josephine lebten mit ihren 2 Kindern (Tochter Rosa und Sohn Samuel) in der Waldgasse 4 (heute Nr, 3). Philipp Hacker war Vizebürgermeister in Kobersdorf von 1929 bis 1931. Das Haus gehörte der Ehefrau Josephine Hacker. Nach der Vertreibung der Familie Hacker lebte diese vorerst in der Förstergasse im 2.Bezirk in Wien. Sowohl das Ehepaar Hacker als auch Tochter Rosa wurden am 5. März 1941 nach Modliborczyze (Ort in Ostpolen, ca. 60 km südl. von Lublin) deportiert.
Zu Modliborczyce:
Er war neben jenen in Opole, Lagow und Kielce, eines der “Arbeitslager” im “Generalgouvernement”, wie der von den Deutschen besetzte Teil Polens seit 8. Okt. 1939 genannt wurde. Der östliche Teil Polens, die Grenze bildete die Bug (polnischer Fluss; entspringt in der Ukraine und mündet nördl. von Warschau in die Weichsel), wurde bekanntlich der damaligen Sowjetunion zugeschlagen und damit Polen aufgelöst.
In einem Schreiben des Chefs der Reichskanzlei vom 3. Dez. 1940 wurde dem Gauleiter von Wien, Baldur von Schirach, mitgeteilt, Hitler habe entschieden, dass “die im Reichsgau Wien noch wohnhaften 60.000 Juden beschleunigt, in das Generalgouvernement abgeschoben werden sollen”. So wurden die Deportationen aus Wien im Feber 1941 wieder aufgenommen. Die von der “Zentralstelle zur Umsiedlung” bestimmten Personen hatten sich in einem ehemaligen Schulgebäude im 2. Bezirk in Wien in der Castelezgasse einzufinden.
Die genauen Umstände, wie Philipp Hacker, Ehefrau Josefine und Tochter Rosa in Modliborczyze umgekommen sind, sind nicht bekannt. Die meisten “ Lagerbewohner” wurden in die von Modliborczyze nächstlegenen Vernichtungslager Majdanek, Sobibor oder Belzec gebracht und ermordet, um für die nächsten Zutransporte Platz zu machen. Jedenfalls überlebten von den 981 Abtransportierten ( der Deportation) vom 5. März 1941, zu denen auch die Familie Hacker gehörte, nur 4 Personen.
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Der Brief an den/die Ermordete/n :
Sehr geehrter Herr Hacker!
Unsere Namen sind Steiner Brigitte und Schütz Sandra.
Wir gehen in die 4. Klasse der Hauptschule in Kobersdorf.
Wir haben uns entschlossen, über Sie zu recherchieren, weil wir sehr viel über das Leiden der Juden in der Nazizeit erfahren haben. Sowohl im Geschichtsunterricht als auch von Herrn Hausensteiner aus Kobersdorf haben wir viel über das Leben der jüdischen Mitbürger in Kobersdorf erfahren.
In Kobersdorf lebten vor dem 2. Weltkrieg viele Juden. Wir werden täglich daran erinnert, denn unser Schulweg führt uns an der Synagoge vorbei.Wir hörten, dass Sie eine Frau namens Josephine, eine Tochter namens Rosa und einen Sohn namens Samuel hatten. Sie wohnten in der Waldgasse 4 und waren Kaufmann von Beruf. Von 1929 bis 1931 waren Sie Vizebürgermeister der Gemeinde Kobersdorf und ein angesehener Mann.
Nach der Vertreibung Ihrer Familie lebten Sie vorerst in der Förstergasse im 2. Bezirk in Wien. Sie, Ihre Frau und Ihre Tochter wurden am 5. März 1941 nach Modliborczyce, einen Ort in Ostpolen, deportiert. Leider sind Ihre genauen Todesumstände nicht bekannt. Die meisten „ Lagerbewohner“ wurden in die von Modliborczyce nächstgelegene Vernichtungslager Majdanek, Sobibor oder Belzec gebracht und ermordet, um für die Zutransporte Platz zu machen. Jedenfalls überlebten von den 981 Abtransportierten der Deportion vom 5. März 1941, zu denen auch Ihre Familie gehörte, nur 4 Personen. Wir können nicht verstehen, wie man Menschen so etwas Schreckliches antun konnte und hoffen, dass Sie und Ihre Familie nicht allzu sehr leiden mussten.
Wir sind in Gedanken bei Ihnen
Brigitte und Sandra
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Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
Sehr geehrter Herr Hacker!
Unsere Namen sind Steiner Brigitte und Schütz Sandra.
Wir gehen in die 4. Klasse der Hauptschule in Kobersdorf.
Wir haben uns entschlossen, über Sie zu recherchieren, weil wir sehr viel über das Leiden der Juden in der Nazizeit erfahren haben. Sowohl im Geschichtsunterricht als auch von Herrn Hausensteiner aus Kobersdorf haben wir viel über das Leben der jüdischen Mitbürger in Kobersdorf erfahren.
In Kobersdorf lebten vor dem 2. Weltkrieg viele Juden. Wir werden täglich daran erinnert, denn unser Schulweg führt uns an der Synagoge vorbei.Wir hörten, dass Sie eine Frau namens Josephine, eine Tochter namens Rosa und einen Sohn namens Samuel hatten. Sie wohnten in der Waldgasse 4 und waren Kaufmann von Beruf. Von 1929 bis 1931 waren Sie Vizebürgermeister der Gemeinde Kobersdorf und ein angesehener Mann.
Nach der Vertreibung Ihrer Familie lebten Sie vorerst in der Förstergasse im 2. Bezirk in Wien. Sie, Ihre Frau und Ihre Tochter wurden am 5. März 1941 nach Modliborczyce, einen Ort in Ostpolen, deportiert. Leider sind Ihre genauen Todesumstände nicht bekannt. Die meisten „ Lagerbewohner“ wurden in die von Modliborczyce nächstgelegene Vernichtungslager Majdanek, Sobibor oder Belzec gebracht und ermordet, um für die Zutransporte Platz zu machen. Jedenfalls überlebten von den 981 Abtransportierten der Deportion vom 5. März 1941, zu denen auch Ihre Familie gehörte, nur 4 Personen. Wir können nicht verstehen, wie man Menschen so etwas Schreckliches antun konnte und hoffen, dass Sie und Ihre Familie nicht allzu sehr leiden mussten.
Wir sind in Gedanken bei Ihnen
Brigitte und Sandra
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