Folgende Informationen sind von
Alice Loerber verfügbar:
| geboren am |
15.06.1940 in Nizza |
| letzte bekannte Wohnadresse |
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| andere Wohnadresse(n) |
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| Deportation |
von Borgo S. Dalmazzo via Drancy nach Auschwitz nach am 21.11.1943 |
| gestorben |
in Auschwitz am 10.12.1943
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Die Recherche wurde von
Aline, 14 Jahre, HS Ottensheim,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Alice ist am 15.6.1940 in Nizza zur Welt gekommen. Ihre Eltern Eugenia Lorber und Oskar Lorber sind aus Wien nach Frankreich geflohen. Grund: Sie waren Juden und hofften, dort der Verfolgung durch die SS zu entkommen.Schon im Sommer 1939 war die Familie nicht mehr in Wien. Später lebte die Familie in St.Martin de Vesuby, denn dort kommt ihre kleine Schwester Eveline zur Welt. Aber auch dort fühlt sich die Familie nicht sicher genug, denn sie werden auf der Flucht nach Italien in Borgo S. Dalmazzo am 18.9.1943 festgenommen und nach Drancy bei Paris gebracht. Drancy war ein Auffanglager. Von dort wird die nur dreijährige Alice nach Auschwitz deportiert, und zwar am 21.11.1943. Kurze Zeit später, am 10.12..1943 war sie schon tot.
Rechercheergebnisse (Jüdische Kultusgemeinde Wien): Der Vater von Alice, Dr. Oskar Lorber war Rechtsanwalt. Er wohnte und arbeitete in Wien 2. Die Mutter hieß Eugenie Hirschhaut und war Angestellte, vielleicht in der Kanzlei ihres Mannes.
Am 16. September 1934 heirateten ihre Eltern. Gemeinsam wohnten sie in der Salztorgasse 2.
Sie hatte Großeltern, die sie aber nie kennengelernt hat: Abraham Hirschhaut (Großvater mütterlicherseits), Blima Hirschhaut (Großmutter mütterlicherseits), Chaje Ruchel Rosa Lorber 8 Großmutter väterlicherseits, starb am 7. 10. 1942 in Theresienstadt).
Auch Tante und Onkel sind uns bekannt: Grete Hirschhaut (Jüngere Schwester der Mutter) und Nate Lorber (Bruder des Vaters, am 20.10.1939 nach Nisko deportiert, kehrte nie wieder heim).
Der Vater, Oskar Lorber überlebt in diversen Lagern und verliert seine Frau, seine beiden kleinen Töchter, seine Mutter und seinen Bruder! |
Der Brief an den/die Ermordete/n :
Liebe Alice Loerber!
Du warst ein junges Mädchen von 3 Jahren, als Österreich an Hitler fiel. Deine Eltern waren ein glückliches Paar und lebte damals in Wien. Oskar, dein Vater, war Rechtsanwalt und Eugenia, deine Mutter, Angestellte. Die beiden heirateten am 16. September 1934. Beide stammten aus einer jüdischen Familie und das war auch der Grund dafür, warum sie 1939 nach Frankreich flüchteten.
Am 15.6.1940, also ein Jahr später, kamst du zur Welt, und zwar in Nizza. Von dort aus gingen sie nach St.Martin de Vesuby. Dort kam deine Schwester Eveline zur Welt. Gleich danach musstet ihr nach Italien fliehen, aber ihr wurdet in Borgo S. Dalmazzo verhaftet.
Es muss für dich schlimm gewesen sein, ständig zu flüchten, für euch alle!
Ich hoffe, dass deine Schwester das alles nicht mitbekommen hat, weil sie ja noch so klein war (erst 4 Monate alt!)
Ihr wurdet dann via Drancy nach Auschwitz gebracht. Lange Zeit musstet ihr im Zug stehen, bei all den anderen und das fast schon im Winter. Ihr seid am 10.12.1943 angekommen und wurdet gleich vergast. Ich hoffe, dass ihr alle miteinander im Arm sterben habt können und ohne Angst und ohne Leid.
Ich hoffe auch für die Zukunft, dass so etwas nie mehr passiert.
Dein Vater hat alles überlebt und musste mit dem Tod seiner Frau, dir, deiner kleinen Schwester, seinem Bruder und seiner Mutter klar kommen.
Ich werde euch alle nie vergessen!
Eure Aline Seyr |
Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
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Didaktische Handreichung
