Folgende Informationen sind von
Peter Zehentner verfügbar:
geboren am |
in |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
derzeit nicht bekannt- Deportationsdatum unbekannt - |
gestorben |
in Linz-Hartheim- Todesdatum unbekannt -
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Die Recherche wurde von
Stefan,
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Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Die Lebensgeschichte von Peter Zehentner
Zehentner Peter wurde am 29.6.1872 in Saalfelden als viertes von den acht Söhnen des Sattlermeisters und Zimmerers Josef Zehentner geboren. Die Familie wohnte im Markt Nr.51, das ist heute ein Haus in der Ramseiderstraße. Peter Zehentner wurde in Folge seiner Behinderung ein Pflegefall. Zuerst war er wahrscheinlich im Bruderhaus Saalfelden untergebracht. Dieses Pflegeheim nahm Kranke, Waisenkinder, alte Menschen und auch einige Behinderte auf. Die Anstaltsinsassen bekamen dort „genügend einfache Hausmannskost, im Winter geheizte Zimmer, entsprechende Pflege, Kleider und im Krankheitsfalle ärztliche Behandlung, Warte und Pflege sowie nach Ableben ein anständiges Begräbnis mit kirchlicher Einsegnung.“ Wer dazu fähig war, musste für die Gemeinden, die das Haus finanzierten, arbeiten. Nachmittags gab es jeden Tag eine verpflichtende Heilige Messe. Als Strafen waren Verweis, Fasten, Zimmerarrest oder die Entlassung vorgesehen.
Ende der Dreißigerjahre wurden die Saalfeldener Pflegefälle nach Lehen überstellt. Dort musste man die Schwerstbehinderten heraussuchen und nach Berlin melden. Die Behörden in Berlin erstellten dann die Todeslisten.
Am 17. April 1941 wurde der knapp siebzigjährige Peter Zehentner nach Linz-Hartheim, eine getarnte Vergasungsanstalt, gebracht. Dort ist er laut Matrikenunterlagen am 28.4.1941 angeblich an einem Schlaganfall gestorben.
Liest man in der Saalfeldener Chronik nach, kann man jedoch herausfinden, dass manche Greueltaten der Nazis nicht so geheim verliefen, wie man es danach immer darstellen wollte. Karl Reinthaler, ehemaliger Bürgermeister von Saalfelden, nennt als Beispiel die Euthanasie (= Sterbehilfe),damals auch als „Ausmerzung unwerten Lebens“ bekannt.
Man hat nämlich auch behinderte Kinder aus den Familien geholt und sie in Erholungsheime gebracht. Ein paar Wochen später haben die Angehörigen ein Schreiben erhalten, dass das Kind an Lungenentzündung oder anderen Krankheiten gestorben sei. Aber alle wussten, dass sie umgebracht worden sind.
Stefan Gögele und Michael Herzog, 4.CS-Klasse, HIB Saalfelden
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Der Brief an den/die Ermordete/n :
Lieber Peter Zehentner!
Wir haben in der Schule den Auftrag bekommen uns über dich zu erkundigen. Es ist gar nicht so einfach etwas herauszufinden. Schlussendlich ist es uns gelungen ein paar Informationen über dich zu sammeln, aber diese reichen noch nicht aus. Darum haben wir noch Fragen offen.
Wir würden gerne wissen, ob du im 1.Weltkrieg gekämpft hast. Die Männer deines Jahrganges wurden 1917 gemustert. Warst du bei den vierzig untauglichen Saalfeldnern ? Du warst wahrscheinlich geistig behindert.
Interessant wäre für uns auch zu wissen, ob du in die Schule gegangen bist.
War dein Leben zufrieden stellend? Hattest du Freunde?
Durch unser Gedenken wollen wir dazu beitragen, dass man auch das Leben von Behinderten schätzt.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Gögele und Michael Herzog, 4CS-Klasse, HIB Saalfelden |
Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
Brief an die Zukunft
Die Zeit um den Zweiten Weltkrieg war für alle Menschen, die damals gelebt haben, eine sehr grausame. Viele mussten in dieser Zeit leiden und leider auch gewaltsam sterben. Damit der Zweite Weltkrieg und vor allem die Nazizeit nicht in Vergessenheit gerät, starteten Schüler das Projekt „A Letter To The Stars“.
Alle, die an diesem Projekt teilnehmen, hoffen, dass es nicht mehr zu solch schrecklichen Unmenschlichkeiten kommt.
Menschen anderer Rasse, anderer Meinung oder auch Behinderte sollen nicht getötet werden.
Stefan Gögele und Michael Herzog, 4CS-Klasse, HIB Saalfelden |
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