Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Fritz Hacker verfügbar:

geboren am 22.10.1926 in Kobersdorf, Bgld.
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Riga am 06.02.1942
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Sandra, 17 Jahre, BG Rein, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Sehr geehrter Herr Hacker! Mai 2003
Ich weiß nicht ob Sie diesen Brief jemals lesen werden oder ob Sie beobachten können, wie Schüler versuchen scheinbar Vergessene in Erinnerung zu rufen und durch ihre Nachforschungen Unbekannten ein Leben zu geben, es übersteigt meine Vorstellungskraft. Doch ich hoffe, dass Sie sehen können, dass sich jemand für Ihre Person, Ihr Leben und Ihr Leiden interessiert und darüber nachdenkt.
Sehen Sie, ich bin nur eine sechzehnjährige Schülerin, die sich, von Schule und Umwelt angeregt, Gedanken über die Vergangenheit macht. Die Vergangenheit, die so viel Hass und Leid enthielt und für deren Grauen man keine passenden Worte findet. Ich kann nicht mehr tun, als zu versuchen mich in die Lage derer zu versetzen, die dieses Grauen ertragen mussten, ohne auch nur irgendeine Vorstellung zu haben, was das eigentlich bedeutet und mich mit voller Kraft dafür einsetzen, dass solches Unrecht nicht noch einmal geschieht. Doch der Mensch ist einfältig und viel zu leicht beeinflussbar, denn noch immer gibt es Krieg und Unheil. Gerade aus diesem Grund ist es wichtig nicht zu vergessen was war, und sich mit dem Grauen auseinander zusetzten…
Nun war es wahrscheinlich Zufall, dass mir der Name Fritz Hacker zugeteilt wurde und ich begann mich nicht nur mit diesem unbekannten Namen, sondern auch mit der Zeit in der er leben musste, zu beschäftigen. Und es versetzte mir einen Stich im Herzen zu erfahren, dass Sie nicht einmal 20 Jahre alt werden durften. Sie wurden mitten aus dem Leben gerissen ohne die Chance zu heiraten und Familie zu gründen, einem Beruf nachzugehen, einfach zu leben…

Nach Jahren der Schikane und der Unterdrückung wurden Sie, zusammen mit Ihrer Mutter und Schwester am 6.2.1942 in das Ghetto von Riga gebracht. Was dort passiert ist, weiß heute keiner mehr oder will keiner mehr wissen, nur in Ihre Gedankenwelt haben sich die Erlebnisse dort wahrscheinlich eingebrannt. Nur wenige Ihrer Leidensgenossen können heute noch Zeugnis ablegen von den Verbrechen und versuchen die Gräuel in Worte zu fassen.
Eine weitere Frage stellte sich mir bei den Untersuchungen zu Ihrem Vater, der sich zum Zeitpunkt ihrer Deportation im Exil in Palästina befand. Warum war er nicht bei seiner Familie als die Schrecken der Zeit auch sie heimsuchte. Hatte er sich schon lange von der Familie getrennt? Versuchte er von dort aus, seiner Familie zu helfen, womöglich sie auch dorthin zu bringen? War, aufgrund des Krieges, alle Hoffnung vergebens, seine Kinder und seine Frau zu sich zu holen? Fragen über Fragen, die wahrscheinlich für immer unbeantwortet bleiben müssen.
Ich würde so gerne mit ihnen sprechen, über Ihre Ängste und Ihre Hoffnungen und mich entschuldigen wollen für ein Land, das es nicht besser wusste und Menschen die, ohne nachzudenken, blindlings den Falschen vertraute und die bis heute versuchen, sich nicht mit dieser Zeit auseinandersetzen zu müssen.
Ihre Sandra Klinger
Absender: sandra_klinger@gmx.at

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

A letter to the stars
Sehr geehrter Herr Hacker! Mai 2003
Ich weiß nicht ob Sie diesen Brief jemals lesen werden oder ob Sie beobachten können, wie Schüler versuchen scheinbar Vergessene in Erinnerung zu rufen und durch ihre Nachforschungen Unbekannten ein Leben zu geben, es übersteigt meine Vorstellungskraft. Doch ich hoffe, dass Sie sehen können, dass sich jemand für Ihre Person, Ihr Leben und Ihr Leiden interessiert und darüber nachdenkt.
Sehen Sie, ich bin nur eine sechzehnjährige Schülerin, die sich, von Schule und Umwelt angeregt, Gedanken über die Vergangenheit macht. Die Vergangenheit, die so viel Hass und Leid enthielt und für deren Grauen man keine passenden Worte findet. Ich kann nicht mehr tun, als zu versuchen mich in die Lage derer zu versetzen, die dieses Grauen ertragen mussten, ohne auch nur irgendeine Vorstellung zu haben, was das eigentlich bedeutet und mich mit voller Kraft dafür einsetzen, dass solches Unrecht nicht noch einmal geschieht. Doch der Mensch ist einfältig und viel zu leicht beeinflussbar, denn noch immer gibt es Krieg und Unheil. Gerade aus diesem Grund ist es wichtig nicht zu vergessen was war, und sich mit dem Grauen auseinander zusetzten…
Nun war es wahrscheinlich Zufall, dass mir der Name Fritz Hacker zugeteilt wurde und ich begann mich nicht nur mit diesem unbekannten Namen, sondern auch mit der Zeit in der er leben musste, zu beschäftigen. Und es versetzte mir einen Stich im Herzen zu erfahren, dass Sie nicht einmal 20 Jahre alt werden durften. Sie wurden mitten aus dem Leben gerissen ohne die Chance zu heiraten und Familie zu gründen, einem Beruf nachzugehen, einfach zu leben…

Nach Jahren der Schikane und der Unterdrückung wurden Sie, zusammen mit Ihrer Mutter und Schwester am 6.2.1942 in das Ghetto von Riga gebracht. Was dort passiert ist, weiß heute keiner mehr oder will keiner mehr wissen, nur in Ihre Gedankenwelt haben sich die Erlebnisse dort wahrscheinlich eingebrannt. Nur wenige Ihrer Leidensgenossen können heute noch Zeugnis ablegen von den Verbrechen und versuchen die Gräuel in Worte zu fassen.
Eine weitere Frage stellte sich mir bei den Untersuchungen zu Ihrem Vater, der sich zum Zeitpunkt ihrer Deportation im Exil in Palästina befand. Warum war er nicht bei seiner Familie als die Schrecken der Zeit auch sie heimsuchte. Hatte er sich schon lange von der Familie getrennt? Versuchte er von dort aus, seiner Familie zu helfen, womöglich sie auch dorthin zu bringen? War, aufgrund des Krieges, alle Hoffnung vergebens, seine Kinder und seine Frau zu sich zu holen? Fragen über Fragen, die wahrscheinlich für immer unbeantwortet bleiben müssen.
Ich würde so gerne mit ihnen sprechen, über Ihre Ängste und Ihre Hoffnungen und mich entschuldigen wollen für ein Land, das es nicht besser wusste und Menschen die, ohne nachzudenken, blindlings den Falschen vertraute und die bis heute versuchen, sich nicht mit dieser Zeit auseinandersetzen zu müssen.
Ihre Sandra Klinger
Absender: sandra_klinger@gmx.at
Sg. Finder:
Bitte schicken Sie diesen Brief an das Projektbüro ‚A Letter to The Stars’, 1060 Wien, Mariahilferstraße 123/3/38. Sie unterstützen damit die Weiterführung des Projekts.

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