Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Adelheid Deutsch verfügbar:

geboren am 03.07.1921 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n) Wien 10, Bucheng. 84/15
Deportation von Wien nach Maly Trostinec am 20.05.1942
gestorben in Maly Trostinec am 26.05.1942
Die Recherche wurde von Anja, 14 Jahre, RG Lambach, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Adelheid Deutsch starb wie viele andere Juden ebenfalls in Maly Trostinec, wie sie gestorben ist, ist nicht bekannt. Ich weiß nur, dass sie am 03.07.1921 in Wien geboren ist, ihre bekannte Wohnadresse war Wien 10, Bucheng. 84/15. Sie wurde am von Wien nach Maly Trostinec am 20.05.1942 verschleppt und starb dort am 26.05.1942.

KZ Maly Trostinec- Minsk
Nachdem die erste Phase der Deportationen aus dem "Reich" und dem "Protektorat" nach Minsk im November 1941 ihren Abschluss gefunden hatte, trafen zwischen Mai und Oktober 1942 insgesamt 16 Züge mit mehr als 15.000 Menschen aus Wien, Königsberg, Theresienstadt und Köln in Minsk ein. Entsprechend einer Anordnung des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD Reinhard Heydrich wurden die Deportationsopfer sofort nach ihrer Ankunft ermordet. Ob Adelheid Deutsch schon hier gestorben ist, ist unbekannt.

Der Ablauf der Exekutionen folgte einem gleich bleibenden Schema, wobei in der Regel einschließlich der Schutzpolizisten und Waffen-SS-Angehörigen 80 bis 100 Mann zum Einsatz kamen. Nach der Ankunft der Züge auf dem Güterbahnhof in Minsk, die meist zwischen 4.00 und 7.00 Uhr früh erfolgte, sorgte eine Gruppe der Dienststelle des KdS für die Ausladung der neu eingetroffenen Menschen und ihres Gepäcks. Daraufhin wurden die Ankömmlinge zu einem nahe gelegenen Sammelplatz getrieben, wo eine andere Gruppe der Dienststelle des KdS damit befasst war, den Juden alle Geld- und Wertsachen abzunehmen. Auf diesem Sammelplatz wurden schließlich auch von Dienststellenangehörigen jene wenigen Personen - pro Transport zwischen 20 und 50 - selektiert, die zum Zwangsarbeitseinsatz auf dem Gut Maly Trostinec geeignet schienen. Von einer am Rande des Sammelplatzes gelegenen Beladestelle wurden die Deportierten schließlich auf Lastkraftwagen zu den etwa 18 km entfernt liegenden Gruben gefahren. Diese Vorgangsweise blieb für die ersten acht Transporte unverändert.

Die Deportierten der ersten Transporte wurden an den Gruben erschossen. Etwa ab Anfang Juni 1942 wurden auch drei "Gaswagen" eingesetzt.

Von den insgesamt etwa 9.000 nach Maly Trostinec deportierten österreichischen Juden sind 17 Überlebende bekannt.



Adelheid Deutsch starb wie viele andere Juden ebenfalls in Maly Trostinec, wie sie gestorben ist, ist nicht bekannt.


Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Adelheid Deutsch!
Ist es denn zu glauben, dass aus 9000 verschleppten Österreichern nur wieder 17 überlebend zurückkehrten? Es tut mir sehr Leid, dass du gestorben bist.
Viele Menschen starben, viele davon mehr als grausam, und dass durch andere Menschen. Man ist nicht anders, wenn man eine andere Religion, andere Lebenserwartungen, andere Einstellung zum Leben hat. Ist es dann fair jemanden, den man selbst als „anders“ sieht, zu töten?
Meine Schulklasse und ich haben uns mit den getöteten KZ Opfer auseinander gesetzt. Wir bemerkten und erkannten viel mehr, wie schlimm es damals war, welche „Qualitäten“ man besitzen musste, um zu überleben.
Ein einziger Mensch hat verordnet, Millionen von Menschen aus allen Ländern zu töten, und jeder gehorchte. Jeder seiner „Freunde“ brachte Menschen um. Man kann nicht fassen, dass man dir einfach deine Identität, deine Würde, deinen Stolz und dein Leben genommen hat, nur weil du eine Jüdin warst! Wenn man heute ein Jude, Buddhist, Hinduist, Christ, oder zu einer anderen Religion gehört, spielt das fast keine Rolle mehr.
Ist man denn „abnormal“ ,wenn man eine andere Religion hat? Auch wenn bei vielen die Religion nicht mehr so wichtig ist, wie damals, bemerken wir aber auch, diejenigen die etwas anderes glauben. Anders zu sein, ist das eine Schande? Ist denn nicht jeder von uns anders? Eigentlich sind wir alle gleich, wir sind Menschen, doch jeder von uns ist verschieden. Jeder hat Qualitäten von uns, jeder einzelne von uns. Auch du Adelheid, du warst mit Sicherheit eine junge Frau mit vielen Qualitäten. Ich weiß nicht, wie du getötet wurdest, aber es betrifft mich, zu wissen wie grausam Menschen sein können.

Deine Anja



Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Liebe Adelheid Deutsch!
Ist es denn zu glauben, dass aus 9000 verschleppten Österreichern nur wieder 17 überlebend zurückkehrten? Es tut mir sehr Leid, dass du gestorben bist.
Viele Menschen starben, viele davon mehr als grausam, und dass durch andere Menschen. Man ist nicht anders, wenn man eine andere Religion, andere Lebenserwartungen, andere Einstellung zum Leben hat. Ist es dann fair jemanden, den man selbst als „anders“ sieht, zu töten?
Meine Schulklasse und ich haben uns mit den getöteten KZ Opfer auseinander gesetzt. Wir bemerkten und erkannten viel mehr, wie schlimm es damals war, welche „Qualitäten“ man besitzen musste, um zu überleben.
Ein einziger Mensch hat verordnet, Millionen von Menschen aus allen Ländern zu töten, und jeder gehorchte. Jeder seiner „Freunde“ brachte Menschen um. Man kann nicht fassen, dass man dir einfach deine Identität, deine Würde, deinen Stolz und dein Leben genommen hat, nur weil du eine Jüdin warst! Wenn man heute ein Jude, Buddhist, Hinduist, Christ, oder zu einer anderen Religion gehört, spielt das fast keine Rolle mehr.
Ist man denn „abnormal“ ,wenn man eine andere Religion hat? Auch wenn bei vielen die Religion nicht mehr so wichtig ist, wie damals, bemerken wir aber auch, diejenigen die etwas anderes glauben. Anders zu sein, ist das eine Schande? Ist denn nicht jeder von uns anders? Eigentlich sind wir alle gleich, wir sind Menschen, doch jeder von uns ist verschieden. Jeder hat Qualitäten von uns, jeder einzelne von uns. Auch du Adelheid, du warst mit Sicherheit eine junge Frau mit vielen Qualitäten. Ich weiß nicht, wie du getötet wurdest, aber es betrifft mich, zu wissen wie grausam Menschen sein können.

Deine Anja



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