Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Walter Buchbinder verfügbar:

geboren am 29.05.1929 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Izbica am 09.04.1942
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Florian, 16 Jahre, Bg8, Piaristengymnasium, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Walter Buchbinder

Geburtstag: 29.05.1929

Geburtsort: Wien

Letzte Wohnadresse: Wien 2, Nestroygasse 5/16

Todesstätte: Izbica (deportiert am 09.04.1942, wahrscheinlich vom Aspangbahnhof aus; es war der 17. Judentransport der Juden aus Österreich deportierte)

Todesdatum: unbekannt

Verwandte:



Weitere Informationen liegen vor, dürfen jedoch nicht veröffentlicht werden.
(Ich habe alles getan was in meiner Macht stand um doch die Erlaubnis zu bekommen, die Informationen über Eltern und noch über vieles mehr zu veröffentlichen. Es half aber nichts. Diese Informationen sind nur für meinen persönlichen Gebrauch bestimmt.)


Izbica
Izbica ist eine Kleinstadt am Wieprz, 18km südlich von Krasnystaw, im Bezirk Lublin
Kurzgeschichte zur Stadt
1419 wird die Stadt Izbica zum ersten Mal erwähnt. Seit dem 16. Jahrhundert sind jüdische Einwohner nachzuweisen. Vor allem nach der Vertreibung von Juden im Ort Tarnogora, fand eine stetige Zuwanderung statt.
1897 lag der Anteil jüdischer Einwohner von insgesamt 3200 Einwohnern bei 95%.
Vor dem zweiten Weltkrieg waren von 6000 Einwohnern etwa 85% Juden.


Izbica in der NS-Zeit
Zunächst wurden Juden als Arbeitskräfte auf freiwilliger Basis gesucht. Doch die Freiwilligkeit fand schnell ein Ende, nachdem bekannt wurde wie man die Menschen behandelte. Nun fanden Razzien statt. Die Arbeitskräfte wurden in Lagern zusammengesucht. Diese Lager durften die Juden bald nicht mehr verlassen. 1940 wurden das erste Mal Dorfbewohner festgenommen. Die Abeitsfähigen wurden nach Belzec gebracht, wo zu dieser Zeit noch kein Vernichtungslager stand. Im März des Jahres 1941 trafen Juden aus den Orten Kolo, Konin und Rzgow in Izbica ein. Nun war der Ort dicht besiedelt, so dicht dass 400 Juden in der Synagoge ein Notquartier nehmen mussten.

Die ersten Deportationszüge erreichten Izbica aber erst im März 1942. Sie kamen aus Theresienstadt, Koblenz und Nürnberg. Wegen schlechten Wohnsituationen brach im völlig überfüllten Izbica Typhus aus. Am 24. März, ein Tag bevor der Nürnberger Transport mit 1000 Juden eintraf, wurden 2200 Juden nach Belzec deportiert, in dem das Vernichtungslager eben erst fertiggestellt worden war. Ein amtliches Schreiben vom 7. April 1942 legte fest, dass man 2200 Juden „herausgesiefelt“ habe und 4000 „Reichsjuden“ hereingekommen seien.

In den Folgemonaten diente Izbica als Zwischenstation für die Vernichtungslager Belzec und Sobibor. Im Oktober 1942 ordnete der Höhere SS-und Polizeiführer Krüger an, dass in Izbica ein „jüdischer Wohnbezirk“ eingerichtet werden solle. Die letzten Juden wurden wahrscheinlich am 23.April 1943 von Izbica nach Sobibor deportiert.

Die Gemeinschaftseinrichtungen (insbesondere die steinerne Synagoge aus dem frühen 19. Jahrhundert wurden zerstört.

Zwischen dem 9. April und dem 5. Juni 1942 fuhren insgesamt vier Deportationstransporte mit 4000 jüdischen Männern, Frauen und Kindern vom Wiener Aspangbahnhof nach Izbica ab.

Hierbei ist zu erwähnen, dass Walter Buchbinder am 9. April 1942 mit 997 anderen Juden aus Wien nach Izbica deportiert wurde. Es war der 17. Judentransport von allen Transporten die aus Wien und ganz Österreich hinausfuhren.

Niemand von den 4000 nach Izbica deportierten Juden überlebte.






Quellen:
Die jüdische Organisation Yad Vashem in Jerusalem
Das Magistrat 8 in Wien
Das Magistrat 61 in Wien
Das jüdische Museum Wien
Die jüdische Gemeinde Wien
Ein Wiener Geschichtsschreiber (Ewald Crha)
Ein polnischer Priester (Mirek Baransky)


Sobald ich mehr Material zugeschickt bekomme werde ich es hinzufügen. Doch leider sieht die Realität so aus, dass ich das zugeschickte Material entweder nicht veröffentlichen darf, oder überhaupt keine Hilfe erhalte.
Es ist wie ein Freund zu mir gesagt hat ,,Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen“.







Der Brief an den/die Ermordete/n :

Walter Buchbinder


Wir haben versucht so gut es ging, über dein Leben zu recherchieren. Es war kein Leichtes das zu tun, da uns nur wenig Hilfe zur Verfügung stand.
Der Anfang war das Schwierigste, da wir nicht wussten wo wir beginnen sollten.
Wir haben nicht viel gefunden, dennoch haben wir uns Mühe gegeben und während der Arbeit ist es uns näher gebracht worden, wie du dich gefühlt haben musst, als dieses schreckliche Verbrechen an dir vollzogen wurde.
Wir hoffen, dass es dir dort wo du dich jetzt befindest besser geht, als dort wo du gestorben bist.


Falls du diesen Brief doch erhalten solltest, da Gottes Wege unergründlich sind, möchten wir dir noch mitteilen, dass du nicht umsonst gestorben bist. Durch deinen Tod und durch den vieler Anderer wurde ein Zeichen gesetzt. Auch wenn man ein Volk, oder Menschen verschiedener Nationen oder Religion versucht zu vernichten, wird man die Erinnerung an sie doch nie aus dem Gedächtnis der Menschen, die nach ihnen kommen, löschen können.



Lebe wo du jetzt bist in Frieden

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Hitler versuchte die Erinnerung an alle Juden auszulöschen, als ob sie nie gelebt hätten.
Dieses Projekt beweist, dass man die Erinnerung an Menschen, auch wenn man versucht sie noch so gründlich vernichten zu lassen, nie ganz auslöschen kann.

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