Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Theodor Schnabl verfügbar:

geboren am 04.02.1924 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Brünn nach Theresienstadt am 01.07.1943
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Klara-Katharina, 16 Jahre, BG18, Klostergasse, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Theodor Schnabl wurde am 4.4.1924 in Wien geboren.
- Vater Johann Leopold Schnabl – Jude, deportiert
- Mutter Stefanie Schnabl – Arierin
Er war Mischling 1. Grades (Halbjude)
Bis 1937 war sein Religionsbekenntnis israelitisch.
Am 6. März 1938 ließen ihn seine Eltern kurz vor dem Anschluss nach katholischem Ritus taufen (in der Pfarrgemeinde Weinhaus).
Staatsbürgerschaft: C.S.R
Muttersprache: Deutsch
Letzte Adresse: Wien 18, Hofstattgasse 20/5
Am 1.7.1943 von Brünn nach Theresienstadt, weiter nach Auschwitz und nach Bergen-Belsen.
Am 4.2.1945 starb er auf dem Transport nach Guben an Phlegmonen und wurde in einem Massengrab beerdigt.
Um etwas über Theodor Schnabl zu erfahren, haben wir alte Schulkataloge seiner Klasse durchgesehen. Wir haben einige seiner Klassenkollegen kontaktiert, aber leider nicht viel über ihn erfahren. Zusätzlich zu den Informationen in den alten Katalogen haben wir im Internet nach seinen Klassenkameraden geforscht. 14 tage nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland ist Theodor Schnabl von der Schule verschwunden, keiner wusste genau was mit ihm geschehen ist.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

In Gedenken an Theodor Schnabl:
Wir haben zwar nicht sehr viel über dich erfahren, doch dein Schicksal hat uns sehr betroffen, da du auch unsere Schule besucht hast und vielleicht in denselben Räumen gesessen bist wie wir heute. Das gibt zu denken. Wir haben mit einigen Klassenkollegen von dir Kontakt aufgenommen, aber leider nicht viel über dich erfahren. Es waren jedoch sehr sympathische Menschen. Es war uns wichtig, uns mit einem Schicksal so wie mit deinem zu beschäftigen, und wir sind froh, dass wir dadurch Kontakte mit Menschen mit so großer Erfahrung geknüpft haben.
Dein Schicksal und das der anderen Opfer darf man nicht vergessen.
Du bist nicht vergessen.

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

In Gedenken an die vielen unschuldigen Opfer, die im Laufe der vielen Kriege auf der Welt getötet wurden.
Theodor Schnabl hatte eine Zukunft vor sich genau wie wir jetzt. Er hätte vielleicht eine Familie, einen Beruf, ein zufriedenes Leben gehabt. Er hatte eine Zukunft, wie wir heute. Doch seine Zukunft wurde ihm genommen, wie vielen anderen Opfern. Unsere Verantwortung ist es, sicher zu stellen, dass weder uns, noch kommenden Generationen ihre Zukunft gestohlen wird. Daher dürfen wir die Vergangenheit nicht vergessen!
Nur wenn wir uns jetzt an die Vergangenheit erinnern und sie aufarbeiten, können wir aus unseren Fehlern lernen und der Zukunft positiv entgegensehen!

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