Folgende Informationen sind von
Ilse Fränkel verfügbar:
geboren am |
23.01.1931 in Linz, OÖ |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
von Prag nach Theresienstadt am 06.03.1943 |
gestorben |
- Todesdatum unbekannt -
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Die Recherche wurde von
Hannah, 14 Jahre, HS Ottensheim,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Ilse Fränkel ist am 23.1.1931 in Linz zur Welt gekommen. Sie lebte mit ihren Eltern(Emil und Martha) und ihrer Schwester (Dorothea)in der Rudolfstr. 28.
25.3.03: Gespräch mit Frau Jungwirth, deren Mutter Irma Pöschl eine Cousine von Frau Martha Fränkel war:
Ilse Fränkel wächst in einer glücklichen, gut situierten Familie auf. Sie wohnt in einem schönen Haus mit Garten. Im Hause Fränkel kann man sogar ein Dienstmädchen und einen Chauffeur beschäftigen. Der Vater betreibt eine Spirituosenfabrik, die sich im gleichen Haus befindet. Das Haus ist mit schönen Möbeln ausgestattet. Ilse war ein aufgewecktes Mädchen, sie trug immer hübsche Kleider, lachte viel, war lieb.
Mit 7 Jahren wird sie aus dieser heilen Welt herausgerissen: Gleich nach der Geburt ihrer Schwester Dorothea verlässt die Famile das Land. Der Vater flieht mit seiner Familie in das vermeintlich sichere Prag. Wir wissen, nicht, wo die Familie in den Jahren danach gewohnt hat. Sicher ist nur, dass sie mit ihrer Familie am 6.3. 1943 nach Theresienstadt deportiert wird. Sie ist 12 Jahre alt.
Am 19. 10. 1944 ist sie auf dem Transport ES nach Ausschwitz. Dort verliert sich ihre Spur. Sie kehrt jedoch nie wieder heim. |
Der Brief an den/die Ermordete/n :
Liebe Ilse Fränkel!
Wir haben über dich und deine Familie recherchiert. Wir haben herausgefunden, dass du am 23.1.1931 in Linz zur Welt gekommen bist. Wir wissen auch, dass deine Mutter Martha hieß und dass sie Angestellte in der Spirituosenfabrik deines Vaters Emil Fränkel war. Du lebtest in einem schönen großen Haus in der Rudolphstr. 28 in Linz. Ihr hattet einen schönen großen Garten. Weil ihr eine wohlhabende Familie wart, hattet ihr auch ein Dienstmädchen und einen Chauffeur für euren Wagen. Im Haus standen teure, schöne Möbel. Du trugst immer hübsche Kleidung.
Du warst ein aufgewecktes, hübsches Kind.
Als Hitler Österreich an Deutschland anschloss, musstet ihr nach Böhmen fliehen. Deine Mutter konnte gerade noch deine Schwester Dorothea (Dorly) in Linz gebären.
Doch am 6.3.1943 wurde deine Familie nach Theresienstadt (Ghetto für Juden) gebracht. Da warst du erst 12 Jahre alt!
Am 25.7.1943 habt ihr eine Karte an eine Verwandte geschrieben. Es hieß, dass es euch gut geht und du fleißig im Garten arbeitest. Doch Dorly war schwer krank.
Am 19.10.1944 wurdet ihr nach Auschwitz deportiert. Man hörte nichts mehr von euch. Eine Frau, mit der wir gesprochen haben (Frau Rabeder), glaubt, mit dir in die Schule gegangen zu sein. Sie kann sich an ein Mädchen namens "Fränki" erinnern, die immer besonders schön angezogen war. Sie sagte, dass dieses Mädchen und andere auch, eines Tages nicht mehr zur Schule kamen. Wir vermuten, dass du dieses Mädchen warst.
Seit wir dieses Projekt gestartet haben, denke ich oft an dich. Ich hoffe, dass nie wieder so viele Menschen für nichts umgebracht werden!
Deine Hannah Rathke |
Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
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