Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Leopold Popper verfügbar:

geboren am 27.05.1871 in
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Litzmannstadt am 28.10.1941
gestorben in Litzmannstadt am 08.05.1942
Die Recherche wurde von Melanie, 16 Jahre, HBLA Weyer, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Leopold Popper wurde m 27. Mai 1871 geboren. Seine Opfer-ID ist 25203. Er war Rentner und lebte zuletzt in Wien 18, Gustav Cermakgasse 14/3. Leopold wurde am 28.10.1941 mit Transport 9 nach Litzmannstadt deportiert. Dort lebte er in Greisenheim, Gnesenstrasse 26. Am 8.5.1942 verstarb er im Ghetto. Über das Schicksal seiner Familie ist nichts bekannt.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Hallo Leopold!

Wie geht es dir so?
Was machst du gerade?
Ist es schön im Himmel?
Es war nicht wirklich Zufall, aber auch keine Absicht, dass ich mir deine Person ausgesucht habe. Es ist nur so, dass ich gerne Popcorn esse und dein Name ähnelt dem sehr. Aber ich hoffe, du freust dich darüber.
Hattest du eine Familie, die mit oder vor dir starb?
Wie sind sie gestorben und wer war schuld daran?
Wie bist du gestorben? War es ein schmerzvoller Tod?
Möchtest du gerne Rache an den Schuldigen üben?
Ich kann mir gar nicht vorstellen, was für Leiden ihr hattet!
Ich finde es wirklich traurig, dass es immer und immer wieder Krieg gibt. Zur Zeit fängt auch bald wieder einer an, so wie´s zur Zeit aussieht. Es ist tragisch, dass es Menschen gibt, die so viel Hass in sich haben, dass sie anderen Menschen absichtlich etwas zu Leide tun, obwohl sie sich gar nicht kennen. Ich hoffe, das nimmt bald ein Ende! Aber zum Glück gibt es auch noch nette Leute, die sich um jemanden kümmern und für ihn sorgen oder die einfach nur freundlich sind. Man sollte schon mit einem Lächeln aufstehen und damit jedem begegnen, findest du nicht? Irgendwie ist es komisch, dass ich dir schreibe, weil du ja sowieso nicht antworten kannst.
Jetzt werde ich noch einen Brief an die Zukunft schreiben, obwohl ich überhaupt keine Pläne dafür habe und ich will auch nicht wissen, wie es mit mir in der Zukunft aussieht. Das kommt sowieso alles auf mich zu und dann werde ich es schon sehen. Naja, dann wünsch ich dir was!

Liebe Grüße


Melanie Stacher

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Hallo liebe Zukunft!!

Ich will’s ja eigentlich gar nicht wissen, was mit mir in der Zukunft passiert, aber ich muss den Brief schreiben.
Also, mir ist es egal, welchen Beruf ich kriege, denn ich muss glücklich damit sein. Heiraten will ich schon und zwei oder drei Kinder wären ganz nett.
Der Krieg soll ein Ende haben. Das ist ja soooo sinnlos. Warum sperrt man Bush und Hussein nicht gemeinsam in ein kleines Zimmer und lässt sie dort vier Wochen oder so? Warum müssen da andere mit hineingezogen werden?
Naja, was möchte ich noch? Mhmmm.... Matura, gute Freunde behalten, Job, Sport betreiben, damit ich fit bleibe. Ich möchte nicht sehr viel mehr. Das wird sich schon herausstellen. Ich hab mich bis jetzt immer für etwas spontan entschieden, also warum sollte ich jetzt anfangen etwas zu planen. Unsinnig ist das. Für mich gibt es seit Anfang an einen Plan, das weiß ich. Darum möchte ich das nicht herausfordern.
Die Zukunft ist etwas Schönes, auf das man sich freuen oder traurig darüber sein kann. Es ist einfach so, dass keiner vor dir weiß, was im nächsten Augenblick passiert. Das ist toll und das find ich gut an der Zukunft!


Greets melanie

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