Folgende Informationen sind von
Elisabeth Rosenwasser verfügbar:
geboren am |
24.06.1926 in Vysny Orlik |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
von Stropkov nach Rejowiec am 23.05.1942 |
gestorben |
- Todesdatum unbekannt -
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Die Recherche wurde von
Elisabeth,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Mein Opfer, Elisabeth Rosenwasser, wurde mit ihren Geschwistern deportiert: Serena, geboren am 8.9.1928; Franz, geboren am 6.6.1924; Verena, geboren am 9.7.1939 und Lili, geboren am 28.4.1938.
Im Herbst 1941 wurde das Konzentrationslager Lublin-Majdanek gegründet. Vorgeblich sollte es ein Kriegsgefangenenlager werden, aber von Anfang an diente es dem Massenmord an politischen Gegnern des Naziregimes, Geiseln und "rassisch minderwertigen" Bevölkerungsgruppen des besetzten Polen, des Reiches und der eingegliederten Gebiete. Mitte März 1942 wurde das
Vernichtungslager Belzec, Anfang Mai ein weiteres Vernichtungslager im Distrikt Lublin - Sobibor - in Betrieb gesetzt und im Sommer 1942 begann das Morden in den Gaskammern von Majdanek
Die Massendeportationen der Juden aus dem Protektorat in das Lubliner Gebiet begannen am 11. März 1942. Dreizehn Transporte wurden aus dem Theresienstädter Ghetto, ein einziger - am 10. Juni 1942 - direkt aus Prag verschickt
Das Ziel der Transporte war nur eine Station auf dem Leidensweg in den Tod. Es kam vor, dass die Deportierten in den Ghettos und Durchgangslagern nur eine einzige Nacht zubrachten, bevor sie am nächsten Tag wieder neu eingeteilt wurden. Die meisten erwartete früher oder später der Tod, entweder an Ort und Stelle oder in einem der Vernichtungslager wie Belzec, Sobibor oder das KZ Majdanek. Einige Gruppen tschechischer Juden wurden aus Lublin in das Vernichtungslager Chelmno (Kulmhof) überwiesen
Ein Bericht eines anderen Opfers, das auch nach Rejowiec/Polen gebracht wurde und dort starb:
„Am 18. 4. 1942 wurde ich unter Transport Nr. Ap 423 nach Rejowiec, Kreis Cholm, Distrikt Lublin deportiert. Nach 14-tägiger Fahrt ohne Nahrung wurden wir ausserhalb der Station Rejowiec auswaggoniert und in Gruppen eingeteilt. Eine der Gruppen, wo sich alte und kranke Leute befanden, wurden ca. 100 Meter weiter erschossen. Der Rest der inhaftierten Juden wurde von berittenen SD-Männern nach Rejowiec gejagt, dabei fehlte es nicht an Peitschen-Hieben und Fusstritten. Wir wurden in das bereits ausgeschossenen Juden-Ghetto eingeliefert. ... Nachdem sich die Männer des Sicherheitsdienstes aus den Reihen der Häftlinge Leute ausgesucht hatten, die sie zur schweren Arbeiten in Rejowiec brauchten, wurde der Rest der Deportierten umgebracht."
Verurteilung eines Kriegsverbrechers:
Tatkomplex: Andere Massenvernichtungsverbrechen
Angeklagte:
Jes., Gustav Freispruch
Gerichtsentscheidungen:
LG Verden 721221
Tatland: Polen
Tatort: Rejowiec
Tatzeit: 42
Opfer: Juden
Nationalität: Polnische
Dienststelle: Waffen-SS Remonteamt Rejowiec
Verfahrensgegenstand: Erschiessung einer Jüdin, die das Ghetto verlassen hatte, sowie der vorher vom Angeklagten vergewaltigten Geliebten des Judenältesten
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Der Brief an den/die Ermordete/n :
Liebe Elisabeth,
Ich schreibe hier etwas für dich, da du ja leider im Zeit des zweiten Weltkrieges umgekommen bist.
Doch du hast eine Chance bekommen, deine Lebensgeschichte vor dem Vergessen zu retten. Eine wunderbare Gruppe von Leuten hat ein Programm gestartet, in dem je ein Naziopfer von einem Schüler ausgewählt wird. Dieser findet dann mehr Informationen über sein Opfer heraus und lässt sie mittels Luftballon gegen Himmel schweben. Er wird irgendwo platzen und dann von einem Menschen gefunden, der diesen Brief und damit deine Lebensgeschichte liest.
Ich finde, das ist eine wunderbare Art deine Persönlichkeit zu wahren, denn somit wird dieser Mensch, der den Brief liest, wissen, dass irgendwo in der Slowakei ein Mädchen im Alter von 18 Jahren in ein KZ gebracht wurde und davon nie wieder zurück gekommen ist ...
Ich habe gerade dich gewählt, da du mit bereits 18 Jahren „weggebracht“ wurdest. Mit 18 warst du erst am Anfang deines Lebens. Deine geistige Entwicklung war vollständig abgeschlossen, so dass du alle Grausamkeiten, die deiner Umwelt widerfuhr, zwar nicht verstehen konntest (denn wer kann schon heutzutage wie damals diesen Wahnsinn verstehen), doch zumindest wusstest du welch schlimmes Schicksal vielleicht auch dir widerfahren würde.
Doch dies ist natürlich kein Trost, denn es war sicher nicht schön um die Gefahr zu wissen, die Tag für Tag an deinen Nerven zerrte.
Ich habe über dich leider noch nicht allzu viele Informationen, da du ja in der Slowakei geboren wurdest, und daher eher aus meinem Informationsterrain ausscheidest. Doch ich bin dabei immer mehr herauszufinden!
Das habe ich bis jetzt über dich herausgefunden:
Du wurdest am 26. 6. 1926 in dem relativ kleinen Ort Vysny Orlik geboren.
Leider weiß ich bis jetzt noch nichts über dein Leben bis zu deiner Deportation, doch ab da weiß ich wiederum nur, dass du am 23. 5. 1942, also mitten in der schlimmsten Zeit des Zweiten Weltkrieges nach Stropkov in Rejowiec gebracht wurdest. Auch weiß ich, dass deine 4 Geschwister Serena (geboren am 8.9.1928), Franz (geb. am 6.6.1924), Lili (geb. am 1938) und deine jüngste Schwester Verena (geb. am 9.7.1939) ebenfalls mit dir dorthin gebracht wurden.
Ich bemühe mich natürlich weitere Informationen über dich und dein grausames Schicksal herauszufinden.
Mit herzlichsten Grüßen in die andere Welt, in der du dich befindest und hoffentlich glücklich bist!
Deine Elisabeth
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Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
Brief an die ungewisse Zukunft!
Ich weiß nicht, wie es bei dir so aussieht, ich kann nur sagen, dass deine Schwester, die Gegenwart, nicht gerade gut aussieht, sie ist krank und verseucht von all den Menschen auf diesem „blauen“ Planeten.
Warum dies so ist, kann keiner sagen, oder es will niemand die wahre Antwort geben, denn ein Großteil der Antwort bestünde vermutlich aus Selbstsucht und Egoismus.
Auch deine andere Schwester, die Vergangenheit, habe ich gesehen: manchmal in Fotoalben, in Filmen und auch manchmal in Träumen.
Einst war sie wunderschön, doch auch sie wurde verpestet und dies innerhalb von kürzester Zeit von den höchst entwickelten Geschöpfen dieser Erde, wie wir uns nur zu gerne selbst nennen.
Du, die du die Zukunft bist, das Ungewisse, das Unerwartete, das „Nicht Vorhersehbare“, wäre es nicht schön, wenn du in den Kreis des Lebens zurückkehrtest und zu deiner Schwester „Vergangenheit“ in all ihrer Schönheit würdest ... ?!
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