Folgende Informationen sind von
Julia Rubinstein verfügbar:
geboren am |
13.10.1913 in |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
von Wien nach Theresienstadt am 30.11.1943 |
gestorben |
- Todesdatum unbekannt -
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Die Recherche wurde von
Lisa, 17 Jahre, Grg11 Geringergasse,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Der Brief an den/die Ermordete/n :
Liebe Julia,
Über Letter to the Stars habe ich von dir und deinem Schicksal gehört. Deshalb habe ich in Büchern recherchiert um mehr über diese Zeit zu erfahren.
Aber zuerst will ich mich kurz vorstellen: Mein Name ist Lisa, ich gehe in die 7.Klasse des G11und wohne in Simmering, nicht weit weg von dem Ort, wo du damals gelebt hast.
Auschwitz, das auch in deinem Leben die letzte Station sein sollte, war das größte Konzentrationslager. Weit mehr als 1,1 Millionen Menschen wurden an diesem Ort erschossen, erhängt, vergiftet, in medizinischen Versuchen zu Tode gequält oder durch Zwangsarbeit umgebracht. Doch waren nicht nur Juden betroffen, auch Sinti und Roma, Polen, sowjetische Kriegsgefangene und politische Gegner der Nationalsozialisten wurden in Lager deportiert.
Der Antisemitismus existierte in Europa schon seit vielen Jahrhunderten. Es war jedoch die Idee der Nationalsozialisten dein Volk im Massenmord auszurotten. Anfang der 1930er-Jahre wurden jüdische Bürger enteignet und unterdrückt. Als dann die Konzentrationslager gebaut wurden, wurden Tausende von Menschen, wie du, in Güterwaggons gezwängt und abtransportiert.1940 wurde das KZ Auschwitz gebaut, und schon bald danach wurde mit der Ermordung von Kindern, alten und arbeitsunfähigen Menschen in Gaskammern begonnen. Vielleicht war es auch dein Schicksal. Ein solches Maß an Unmenschlichkeit ist mir unbegreiflich.
Ein Komponist hat einmal gesagt Musik ist Leben und, wie Leben, unauslöschlich. Ich glaube, auch wenn viele Menschen ein Opfer der rassistischen Gedanken im Dritten Reich wurden, werden sie nicht vergessen werden, weil man sie und ihr Leben nicht so einfach auslöschen kann. Man kann Menschen nicht nach Lust und Laune wegmorden, egal aus welchen Gründen. Es wird immer eine Erinnerung an die Verstorbenen geben.
Es tut mir wahnsinnig leid, was man dir und deiner Familie angetan hat. Ich wünschte ich könnte alles rückgängig machen.
Jetzt, da ich mich mit etwas dem Holocaust befasst habe, werde ich mich immer an dich erinnern. Auch wenn ich dich nicht persönlich kenne, wirst du in meinem Gedächtnis bleiben und als Opfer für die grausamen Massenermordungen dieser schrecklichen Zeit stehen.
Deine Lisa
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Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
Liebe Zukunft!
Der 2. Weltkrieg wird immer die Vergangenheit überschatten. Die Anzahl der gefallenen Soldaten, der bei Bombenangriffen ums Leben gekommenen Zivilisten und der ermordeten Menschen in Konzentrationslagern, aufgrund von religiösen oder politischen Gründen, ist gigantisch. Kein anderer Krieg forderte so viele Opfer. Es ist für mich unvorstellbar, dass es Menschen gab, die ohne Bedenken und ohne schlechtes Gewissen, Kinder und alte Leute in Gaskammern und damit in den Tod schicken konnten.
Seit ich das erste Mal von den schrecklichen Taten des 2. Weltkrieges gehört habe, ist es ein großer Wunsch von mir, dass so etwas nicht noch einmal geschieht.
Ich habe mich schon oft gefragt, wie die Idee, alle Juden auszurotten, entstand. Zuerst wurden Juden aus dem Leben ausgeschlossen, aber was bewog das NS-Regime wirklich zu dieser grauenhaften Entscheidung?
Ich bitte dich wirklich sehr, lass nicht zu, dass es jemals wieder zu so würdelosen Massenvernichtung kommt.
Lisa
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