Folgende Informationen sind von
Ernst Samuely verfügbar:
geboren am |
in |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
von unbekanntes Lager nach - Deportationsdatum unbekannt - |
gestorben |
- Todesdatum unbekannt -
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Die Recherche wurde von
Christina/Carina, 16 Jahre, BRG Traun,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Mi. 19.03: Wir sind an diesem Tag nach Linz in die Badgasse gefahren. Da es seine letzte Wohnanschrift - Badgasse 2 nicht mehr gibt. Fragten wir zwei Anwohner der Badgasse, eine der beiden berichteten uns, dass anstelle des heutigen ÖVP- Hauses die Badgasse weitergehen sollte. Um nicht mit lehren Händen gehen zu müssen besuchten wir auch die UHS (Union Höherer Schüler) die in einem Teil des ÖVP Hauses arbeiten: Sie meinten das dieses Haus 1941 gebaut wurde. Sie verwiesen uns ins Landesarchiv zu Herrn Franz Scharf. Leider war das Landesarchiv an diesem Tag schon geschlossen.
Fr. 21.03: Wir haben vom Magistrat Linz einen Ausschnitt aus einem Buch von Michael Jhon - Bevölkerung einer Stadt in der, der Name Ernst Samuely vorkommt: bereits am 13. März wurden die Innenstadt- Kaffeehäuser nach bekannten Juden durchkämmt, die Zeitung Arbeitersturm veröffentlichte einen Artikel über diverse Verhaftungen unter dem Beifall einer riesigen Menschenmenge. Ernst Samuely wurde dabei misshandelt.
Di. 25.03: Im Landesarchiv angekommen wurden wir sofort von Herrn Franz Scharf herzlich empfangen. Herr Franz Scharf ließ uns in den Arisierungsdaten und Geburtenbüchern nach Daten suchen. In keinem von beiden haben wir etwas über Ernst Samuely herausfinden können.
Di. 02.04: An diesem Tag holten wir uns vom Magistrat Linz einige Daten ab. Darunter war auch das Stammblatt von unserem Patenjuden. Aus welchem wir Geburtsdatum - 05.02.1911 in Linz und seinen Beruf: Kaufmann entnehmen konnten. Bei unserem zweiten Besuch im Landesarchiv wurden wir von Frau Kugler betreut. Einige von uns konnten sich die alten Microfilme anschauen.
Wir beide durchstöberten danach die Zeitung, welche in dem Buch von Michael John erwähnt wurde: Arbeitersturm Di. 15.März 1938: Großes Aufsehen erregte es, als das Rollkommando der SS mit aufgepflanzten Seitengewehr in den überfüllten Kaffeehäusern nach den Volksverrätern fahndeten und der berüchtigte Kommunistenführer Samuely unter dem Beifall einer riesigen Menschenmenge aus dem Cafe` Olympia vom fröhlichen Kartenspiel weg ins Gefangenenhaus eingeliefert wurde. Als dieser kleine schäbige Jude, den unvermeidlichen Halbsteifen auf dem Kopfe, neben dem strammen SS- Kameraden daher watschelte und durch eine von den Reichsdeutschen Kraftwagen gebildete Gasse eskortiert wurde, war er das Ziel des Spottes und Gelächters vieler Tausender, die in lebhaften Zurufen ihre Freude über die Verhaftung dieses Volksverräters Ausdruck gaben.
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Der Brief an den/die Ermordete/n :
Lieber Ernst Samuely!
Wir haben beim Projekt „Letter to the Stars“ mitgemacht um damit ein Zeichen zu setzen. Die Geschehnisse von damals dürfen nicht in Vergessenheit geraten! Uns hat es sehr gefreut und zugleich zutieft traurig gestimmt über dein Leben nachzurecherchieren. Am 05. Mai 2003 fuhren wir nach Wien um dort am Heldenplatz Millionen von roten Luftballonen mit Briefen an die SS- Opfer in den Himmel zu schicken.
Uns tut uns leid, dass wir nicht mehr über den Leben herausfinden haben können, als die oben erwähnten Daten. Wir hoffen für die Zukunft, dass solche schrecklichen Ereignisse nie wieder passieren werden.
Mit freundlichen Grüßen deine Carina und Christina
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Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
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