Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Franz Bauer verfügbar:

geboren am 17.07.1889 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Nisko am 20.10.1939
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Anna, 17 Jahre, BRG- Lienz, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Franz Bauer

Er war von Beruf Kaufmann und lebte zuletzt in Wien 9, D’Orsaygasse 1, am 20.10.1939 wurde er nach Nisko/San deportiert. Nach der Auflösung des Lagers in Nisko konnte er laut Quellen nach Lemberg flüchten, wo er erschossen worden sein soll. Seine Gattin überlebte.

Die erste Deportation nach Polen 1939 (Nisko-Aktion)

Im Rahmen dieser Aktion gelangten von Wien aus 2 Transporte nach Nisko. Die erste am 20.Oktober 1939 mit 912 und der zweite am 27.Oktober 1939 mit 672 Männern. Nur ein kleiner Teil der aus Wien Deportierten, etwa 200 Männer, gelangte in das Lager, wogegen die Mehrheit unter Abfeuerung von Schreckschüssen über die deutsch-sowjetische Demarkationslinie gejagt wurde. Von dieser Aktion berichtete ein Deportierter aus Wien in einem Brief vom Januar 1940:“ Es regnete stärker und stärker. Was jetzt geschah, kann ich nicht mehr genau berichten, da wir Stunden der größten Panik und Ungewissheit erlebten. Die SS begann plötzlich zu schießen und zu brüllen: Schaut, dass ihr weiterkommt! Vorwärts! Wer innerhalb einer Stunde im Umkreis von 5 km angetroffen wird, wird erschossen, ebenso der, der es unternehmen sollte, nach Nisko zurückzugehen. Geht hinüber zu euren Roten Brüdern!“ Die meisten Deportierten bemühten sich bei den sowjetischen Behörden um Rückkehrmöglichkeiten nach Wien, weshalb sie der NKWD, die stalinistische Geheimpolizei als politisch „unzuverlässig“ einstufte und in Zwangsarbeiterlager verbrachte. Aus diesen Lagern kehrten bis 1957 nur etwa mehr als 100 Männer nach Wien zurück. Nach dem Abbruch der Gesamtaktion wurden im April 1940 von den in Zarzecze bei Nisko als Personal zurückbehaltenen Männern 198 nach Wien zurückgeschickt. Viele von ihnen wurden mit späteren Transporten neuerlich deportiert.

Bei der Recherche habe ich einige Informationen gefunden und mir ist es dabei relativ gut ergangen.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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