Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Amalie Witz verfügbar:

geboren am 19.11.1867 in
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Theresienstadt am 24.09.1942
gestorben in Theresienstadt am 10.10.1943
Die Recherche wurde von AnneAngelikaChristia, 16 Jahre, pBORG St.Ursula, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Amalie!

Die menschenunwürdige Weise, durch die du vor etwa 60 Jahren umgekommen bist, entsetzt uns.

„A Letter To The Stars“ lautet der Name jenes Projekts, dessen Absicht es ist, dass sich junge Menschen mit dem grausamen Verbrechen des Nazi- Regimes auseinandersetzen.
Die dir zustehenden geruhsamen Jahre wurden dir noch im höheren Alter entrissen. Wie wir erfahren haben, wurdest du am 24.9.1942 aus dem St. Josefsheim (Wien 13) deportiert und starbst am 10.10.1943- mit 76 Jahren also.

Wer du warst und wie du gestorben bist wissen wir nicht. Durch dieses Projekt wurde uns klar, wie schnell die individuelle Identität eines Menschen verloren gehen kann und wie schwer es ist, sein Leben zu rekonstruieren.

Liebe Grüße an dich, wo auch immer du jetzt bist, von uns!!
Anne- Kathrin, Christian, Angelika

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Liebe Zukunft!

Ich weiß, dass man dich nicht voraussagen kann und dass man als Einzelner
keinen Einfluss auf dich hat. Ich hoffe aber, dass wir Menschen dennoch in
der Lage sind, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und dich, liebe
Zukunft, somit zu verbessern. Im Folgenden möchte ich dir meinen Standpunkt
darlegen und dir erklären, warum meiner Meinung nach die Notwendigkeit
besteht, dich zu verändern.

Ich finde es schrecklich, sich das Elend und Unglück, das so vielen Menschen
widerfährt und widerfahren ist, vor Augen zu halten, aber noch schrecklicher
erscheint es mir, wenn ich bedenke, dass es in der Geschichte der Menschheit
immer schon tragische Schicksale und Leidenswege gegeben hat. Leid ist
vielfach nicht durch Menschen verursacht und lässt sich - so glaube ich -
oft nicht aus der Welt schaffen, selbst dann nicht, wenn wir Menschen unser
Möglichstes tun, um Hilfe zu bringen.

Das ist aber noch nicht alles, liebe Zukunft. Meiner Meinung nach noch
schlimmer als die oftmalige Unabwendbarkeit menschlichen Elends ist die
traurige Tatsache, dass Leid in vielen Fällen durch Menschen verschuldet
wird. Ich bin überzeugt: Würde man eine Liste anfertigen, auf der der Name
eines jeden Menschen, der jemals Opfer eines Verbrechens wurde, stehen soll,
so bräuchte man dazu gewiss endlos lange. Fazit: Die Zahl derjenigen
Menschen, die ermordet, gefoltert, schikaniert, diskriminiert oder auf
andere Weise menschenunwürdig behandelt wurden - und werden -, ist unfassbar
hoch. Es ist vollkommen unmöglich, das von diesen Menschen erlittene Leid
auf irgendeine Art auch nur annähernd wieder gut zumachen.

Leider können wir schwerlich Dinge wie Naturkatastrophen oder das Ausbrechen
neuer Krankheiten verhindern, aber wir können beispielsweise durch
entsprechendes, richtiges Verhalten der Unterdrückung, Unterwerfung,
Diskriminierung oder gar Ermordung von Menschen entgegenwirken, indem wir
tolerant sind und die menschliche Würde als absolut unantastbar ansehen. Ich
denke, wir sollten uns auch daran erinnern, welche verheerenden Folgen
intolerantes Verhalten und die Missachtung des Wertes eines jeden Menschen
haben können - wie uns ja unzählige Beispiele aus der Geschichte zeigen.

Ich muss zugeben, dass es äußerst naiv wäre zu glauben, man könne den
Ungerechtigkeiten und allen Verbrechen dieser Welt ein Ende setzen. Selbst
wenn man die Initiative ergriffe und sich aktiv für die bedingungslose
Einhaltung der Menschenrechte einsetzte (was zweifellos eine ehrbare
Handlung wäre), und selbst dann, wenn man großen Erfolg hätte und viele
Menschen für seine Ziele gewinnen könnte: Gäbe es dann nicht noch immer viel
zu viele Verbrechen gegenüber Menschen? In ähnlicher Weise würde es auch der
größte Friedensstifter nicht schaffen, den Krieg auf Dauer zu verhindern.
Das Paradies auf Erden wird es also nie geben, so viel steht leider fest.

Natürlich soll uns all das nicht davon abhalten, bei uns selbst zu beginnen,
indem wir mit gutem Beispiel vorangehen. Ich habe für mich ein kleines
Sprichwort gefunden, dessen Inhalt, wie ich glaube, unbedingte Voraussetzung
dafür ist, dass jedem Menschen die ihm von Geburt an gebührende Würde
zukommt. Dieses allgemein bekannte Sprichwort klingt zwar sehr einfach,
vermittelt aber das, wonach wir meiner Meinung nach alle leben und handeln
sollten: "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen
zu."

Liebe Zukunft, meine Idealvorstellung von dir wäre, dass alle Menschen ihr Leben nach diesem einen Satz ausrichten.

Unter diesen Bedingungen wirst du dich wohl verändern müssen, liebe Zukunft.
Christian Kummer

Hallo Zukunft!!!!

Ich lebe im Jahr 2003 - und ich hasse es........
Am liebsten hätte ich in den 60ern gelebt, da waren die Menschen meiner Meinung nach noch nicht so lieblos und gefühlskalt. Es ist bescheuert, wie schlecht sich alles entwickelt—

Wir werden die erste Rasse sein, die sich selbst ausrottet, dank der Herrschsucht und dem rücksichtslosen Egoismus einiger hochrangiger Politiker.
Die Umwelt ist sowieso schon zerstört, und ich weiß nicht, was noch alles passieren muss, bis die Menschheit fähig ist, sich ausnahmsweise mal auf was anderes zu konzentrieren als auf die eigenen Bedürfnisse.

Außerdem sind die meisten meiner Meinung nach gar nicht mehr fähig, richtig zu lieben.............. dauernd gehen Ehen in die Brüche, und zwar deswegen, weil die Menschen viel zu sehr auf sich selbst konzentriert sind. Man ist heute einfach nicht fähig, Kompromisse einzugehen und den anderen zu verstehen...........

Das ist traurig. Ich weiß nicht, was ich der Zukunft schreiben soll........... Ich kann über die Gegenwart schreiben, obwohl mich das nur deprimiert.
Wenn ich an die Zukunft denke, sehe ich Hochhäuser, gestresste Geschäftsleute, Roboter, kein Baum wächst mehr auf natürliche Art und Weise- die Menschen haben alles bis ins kleinste Detail durchgeplant—
Im Prinzip stell ich mir also eine Steigerung von der Welt vor, wie sie heute ist. Dabei glaube ich nicht einmal, dass es wirklich so sein wird........

Das Schöne an der Zukunft ist ihre Unberechenbarkeit. Es kann plötzlich irgend etwas völlig Unerwartetes passieren, wodurch sich alles schlagartig (zum Positiven?) ändert.
Was das sein soll, weiß ich nicht, das muss jeder für sich selbst überlegen.

Manchmal überleg ich mir, wie es in 99 Jahren auf unserem Planeten ausschaut, andererseits will ich's gar nicht wissen........ Wär ganz schön blöd, wenn man wüsste, dass irgend etwas ganz Schlimmes passieren wird und nichts dagegen tun kann............
Was soll's, die Zukunft ist kein sturer Plan, sondern verändert sich mit der Gegenwart- man kann sie erst dann beschreiben, wenn sie bereits Vergangenheit geworden ist..............
Angelika Zotter


„Ich suche dich
in jedem Gesicht, das ich sehe
in jedem meiner Atemzüge
in jeder Berührung
in all den Farben
und jeder Gestalt.
Doch immer, wenn mich bestrebt,
dich zu halten, gleitest du hinfort,
dem Winde gleich.
Ich glaube, dich zu lieben,
doch was du bist,
begreife ich nicht.“
( AK.L.)


Vielleicht ist Zukunft die grüne Utopie der Menschheit.
Vielleicht ist Zukunft die Supernova noch nicht gelebter Empfindung.
Vielleicht ist Zukunft der geborene Herzschlag der Unendlichkeit.
Vielleicht ist Zukunft Geist-werden.
Vielleicht ist Zukunft der Kuss des Todesengels.
Vielleicht ist Zukunft Zeit.
Vielleicht ist Zukunft das Ende des Regenbogens.


Wenn wir sie dazu machen.
Anne-Katrin Lindner

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