Folgende Informationen sind von
Friedrich Reitlinger verfügbar:
geboren am |
23.06.1877 in |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
Jenbach |
Deportation |
derzeit nicht bekannt- Deportationsdatum unbekannt - |
gestorben |
am 14.03.1938
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Die Recherche wurde von
Theresa, GFS/Kramsach,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Ing. Friedrich Reitlinger
Friedrich wurde am 23.Juni 1877 in Wien als Sohn des bayrischen Kaufmannes Julius Reitlinger geboren, der wenige Jahr zuvor gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Theodor in die Hauptstadt des Habsburgerreiches gekommen war. Julius gehörte der jüdischen Glaubensgemeinschaft an, und ehelichte am 29.November 1874 die Unternehmerstochter Clothilde von Frankfurter. Friedrich, der Erstgeborene, hatte noch einen Bruder, Rudolf (geb. 1880), sowie zwei Schwestern, Valerie (geb. 1878) und Eugenie (geb. 1884). 1894 war der 17 jährige Friedrich Reitlinger beim Dragoner-Regiment Nr.13 „Eugen Prinz von Savoyen“ eingerückt. Ein Jahr später schloss er die einjährige freiwillige Schule als ein als „Reserve-Verpflegungs-Beamte“ ab und wurde mit 30.Sebtember 1895 als „Titular-Corporal“ in die Reserve versetzt. Mit 21 Jahren beendete Friedrich Reitlinger im September 1898 in Brünn die Oberrealschule, nachdem er sich bereits drei Jahre zuvor (Studienjahr 1895/96), zuerst als außerordentlicher Hörer, an der Technischen Hochschule in Wien für die Fächer Maschinenbau und Chemie eingeschrieben hatte. Die Staatsprüfung legte er jedoch 1900 an der montanistischen Hochschule in Pribram für Bergwesen ab. 1904 wurde er in die „Nichtaktive k.k. Landwehr“ überstellt.
Am 20.Jänner 1906 hatte Reitlinger in Wien, nach jüdischem Ritus, die zwei Jahre ältere und als vermögend geltende Witwe nach Ludwig Wessel, Jolantha Jakobovits, geheiratet. Am 28. Juni 1906 wurde ihre gemeinsame Tochter Johanna Edith geboren. Jolantha Jakobovits brachte einen Sohn (geb. 1901) aus erster Ehe mit in die Verbindung. Die Beziehung zwischen Jolantha und ihrem Ehemann dürfte bald nach des Geburt der gemeinsamen Sohnes Friedrich Franz im Jahre 1917 abgekühlt sein. Einige Umstände deuten darauf hin, dass sie sich in den zwanzig Jahren getrennt haben. Laut einem Zeitungsbericht soll Jolantha 1925 in Baden bei Wien wohnhaft gewesen sein. Dem Sterbebuch der Pfarre Jenbach zufolge verstarb Friedrich Reitlinger 1938 als Witwer. Friedrich Reitlinger war zwischen1906 und den frühen zwanziger Jahren zum römisch-katholischen Glauben übergetreten.
Mediale Öffentlichkeit erlangt er mit seiner religiösen Gesinnung, als er seiner nunmehrigen Heimatgemeinde Jenbach nach dem Ende des Ersten Weltkrieges ein Geläute spendete.
Ab 1900 wird Friedrich Reitlinger in verschiedenen Quellen als Betriebsleiter des Jenbacher Berg- und Hüttenwerkes genannt. Im Jahre 1881 hatte sein Vater Julius zusammen mit seinem Bruder Theodor von der „Salzburger-Tiroler-Montangesellschaft“ den fünf Jahre vorher privatisierten Tiroler Hüttenbetrieben um 75000 Gulden Konventionsmünzen ersteigert.
1882 erhielt die Firma die Genehmigung zum Bau einer Drahtseilbahn zur Erzförderung von der Schwader, und in der Folge wurde ein neuer Erbstollen ( Reitlinger Stollen ) aufgetan.
1914 übernahm Friedrich Reitlinger den Betrieb, der 1916, nach dem Tode des Vaters, entgültig in seinen Besitz überging. Während des Ersten Weltkrieges produzierte die Fabrik, die als eine der ersten in Tirol staatlichen Schutz erlangt und als kriegswichtig eingestuft worden war, u. a. Granaten und beschäftigte bis zu 400 Personen.
Die Innsbrucker Nachrichten wussten nach dem Anschluss 1938 gar zu berichten, der Betrieb habe 1024 kurzfristig stillgelegt werden müssen. Reitlinger selbst wurde vorgeworfen, er hätte stattliche Förderunderungen ohne Gegenleistung kassiert. Trotz aller wirtschaftlichen Schwierigkeiten hielt Friedrich Reitlinger seinen Status als Gewerke und Unternehmer aufrecht. Reitlinger war in dem Bau der Achenseekraftwerke bei Jenbach involviert, weiteres gelang es ihm, überschüssige elektrische Energie seines Kasbachkraftwerkes an die TIWAG zu verkaufen. Ab 1927 fungierte er zudem als (Vize-) Präsident bzw. Mitglied des Verwaltungsrates der Hauptbank für Tirol und Vorarlberg. Höhepunkt des gesellschaftlichen Engagements von Friedrich Reitlinger in Tirol war zweifellos seine Bestrebung, in Innsbruck eine Sektion des Rotary Clubs zu gründen. Mit der Übergabe der Charter am 12.April 1928 wurde dieses Unterfangen erfolgreich abgeschlossen. Seit 1917 war er Mitglied der Verbandsleitung des Kriegsverbandes der Eisengießerei, daneben saß er für den Industriellenverband in der Beschwerdenkommission für die Rüstungsindustrie Österreichs in Innsbruck. Als Friedrich Reitlinger 1917 zum Nachfolger des verstorbenen Bauunternehmers und den ersten Präsidenten der Tiroler Industriellenvereinigung, Josef Riehl, gewählt wurde, hatte er damit einen ersten Höhepunkt seines öffentlichen Wirkens erreicht. Bereits zuvor war er Vizepräsident dieser 1908 gegründeten Nordtiroler Sektion des Bundes Österreichischer Industrieller (BÖI) gewesen.
So bekleidete der Multifunktionär u.a. folgende öffentlich Ämter:
Präsident der Tiroler Industriellenvereinigung (1917-1935)
Vizepräsident der Tiroler Handelskammer (1920-1935)
Mitglied der Sektion Bergbau der Ingenieurkammer für Tirol und Vorarlberg ( 1924-1936)
(Vize-)Präsident bzw. Mitglied des Verwaltungsrates der Hauptbank für Tirol und Vorarlberg (1927-1934)
Tiroler Delegierter an diversen Kammertagen der Österreichischen Handelskammern (bis 1935)
Tiroler Delegierter in den Präsidentenkonferenzen der Österreichischen Handelskammer (1924-1934)
Mitglied des Zentralausschusses für die Erweiterung des Wirtschaftsgebietes (1918)
Mitglied der Verwaltungskommission der Österreichischen Bundesbahnen (1931-1925)
Fachkundiges Mitglied des Österreichischen Abrechnungsgerichtshofes (1934-1938)
Fortsetzung folgt.....
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Der Brief an den/die Ermordete/n :
Sehr geehrter Herr Friedrich Reitlinger
Ich heiße Theresa Reichmann und komme aus Jenbach. Wir machen bei dem Projekt „Letter to the Stars“, von der Schule aus, mit. Ich habe mir deinen Namen ausgewählt, da du ja viel für Jenbach getan hast
Ich weiß von dir den Geburtsort, dass du ein wichtiger Industrieller warst, dass du eine Tochter namens Johanna hattest, dass dein Vater auch Industrieller war, und vieles mehr. Diese Informationen habe ich aus „ Ing. Friedrich Reitlinger, Bruchstücke einer verdrängten Biographie“ von Wolfgang Meixner.
Ich habe ein paar Fragen an dich:
Wie war damals das Leben so in Jenbach?
Wie war das Verhältnis zu deinen Eltern bzw. Großeltern?
Wie war die Schule im Gegensatz zu heute und die Arbeit?
Was haben Menschen getan, wenn sie gegen Adolf Hitler waren?
Das Schrofenhaus wurde jetzt zum Reitlingerhaus, unserem Museum.
Im Herbst wurde die Nordseite renoviert und mit einem Halbrelief beschenkt.
Bei uns auf der Welt herrscht zur Zeit Krieg. Die USA, mit George W. Bush, bekämpfen den Irak, mit Saddam Hussein. Großbritannien hilft der USA, aber der Rest Europas ist eigentlich neutral.
Mehr gibt es auch nicht zu erzählen.
Theresa
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Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
An die Zukunft:
Ich wünsche mir für die Zukunft, dass wir keinen KRIEG mehr haben.
Dass Friede auf der ganzen Welt herrscht.
Dass keine Menschen ausgeschlossen werden, egal welcher Religion, Sprache, Behinderung, Glaube, Hautfarbe, Herkunftsland, Politik oder anderem.
Dass wir alle ein gute Lebensqualität haben.
Dass weniger Abgase und Umweltprobleme unser Leben verändern.
Dass jeder Mensch, jedes Kind, jede Pflanze und jedes Tiere leben darf.
Dass Menschen offen sind, nicht nur an sich selbst denken. Sich um andere Menschen kümmern, wenn es ihnen schlecht geht.
Dass wir Jugendliche mehr am Weltgeschehen, zum Beispiel in der Politik, teilnehmen dürfen, da wir ja in der Zukunft leben und nicht die ältere Generation.
Wenn jeder einen kleinen Teil beitragen würde, würde sich vieles ändern und verbessern.
Bitte schicken Sie diesen Brief an das Projektbüro:
“A letter to the stars”
1060Wien
Mariahilfertraße 123/3/38
Sie unterstützen damit die Weiterführung des Projekts.
theresa.reichmannn@jet2web.cc
Danke.
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