Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Ernst Salzberger verfügbar:

geboren am 01.08.1922 in Klagenfurt, Ktn.
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation derzeit nicht bekannt- Deportationsdatum unbekannt -
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Katrin+Katrin, 16 Jahre, ORG St. Ursula Klagenfurt, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Herr Ernst Salzberger,

ich, Magdalena Gries, und meine Freundin Jasmin Exner haben im Rahmen des „Letter to the Stars“-Projekt versucht Ihre Lebensgeschichte zu rekonstruieren. Bei diesem Projekt forschen österreichische Schüler über das Leben eines Opfers des Nationalsozialismus.
Ich finde es schrecklich, was damals passiert ist, und ich hoffe, dass weder ich noch sonst jemand irgendwann einmal das durchmachen muss, was Sie und die anderen durchmachen mussten. Ich habe erfahren, dass Ihr Vater und Ihr älterer Bruder ungefähr 1939 nach Triest geflüchtet sind. Es ist mir rätselhaft, warum Sie nicht mitgegangen sind. Es ist auch leider nicht ganz geklärt, in welchem KZ Sie umgekommen sind. Es ist sehr schwierig über die Opfer etwas Konkretes herauszufinden, da die Nazis nicht immer alles protokolliert haben.

Bei uns in der Schule war eine Frau, die uns ein wenig über die damalige Zeit aufgeklärt hat, und auch in Geschichte arbeiten wir gerade am 2. Weltkrieg. Ich glaube, auch wenn man sich ein Leben lang mit diesem Thema beschäftigt, wird man nie ganz die Hintergründe verstehen. So viele Leute sind Christen und glauben an Gott. Mich würde nur interessieren, wie viele Menschen damals an Gott geglaubt haben.
Ich hoffe, Sie mussten nicht zuviel leiden und wurden bald von Ihren Qualen erlöst. Das alles sind nur Vermutungen und ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, wenn nicht alles der Wahrheit entspricht. Ich glaube, Sie würden mit mir übereinstimmen, wenn ich sage, dass es gut war, dass Sie weder Frau noch Kinder hatten, denn sonst hätten Sie sicher noch mehr gelitten, wenn diese vor ihren Augen umgebracht worden wären. Es tut mir sehr Leid, dass Sie nicht überlebt haben, und ich hoffe ihr Unrecht wurde gesühnt.

Mit freundlichen Grüßen
Magdalena Gries und Jasmin Exner

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Klagenfurt, 29.04.2003

Sehr geehrter Herr Salzberger!

Sie wurden am 01.08.1922 in Klagenfurt geboren. Danach waren sie ein sehr fleißiger Student. Später wurden Sie von Bratislava ins Lager Bergen Belsen deportiert. Die uns einzige und letzte Adresse ist Sumansk 31, in Bratislava.
Ihre Mutter Mira Salzberger wurde am 20.10.1890 in Klagenfurt geboren und Ihr Vater am 05.10.1882 in Dunkla. Er wurde 1940 bei einer Volkszählung in Bratislava erfasst und lebte bis 1938 in Klagenfurt. Er hatte auch eine Arbeitserlaubnis bis zum 30.06.1944. Weiters besaß er eine Ausnahmeregelung beim Tragen des Judensterns vom November 1942.
Da wir uns nun umgehend mit dem Themen Tod, Judentum und Verfolgung beschäftigt haben, möchten wir nun allen Angehörigen unser Mitgefühl mitteilen.
Wir hoffen, dass so etwas nie wieder passiert und sind für den weltweiten Frieden!

Kathrin Wurzer und Kathrin Zlöbl

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