Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Frieda Löwenstein verfügbar:

geboren am 24.06.1925 in
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Litzmannstadt am 23.10.1941
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Lena, 16 Jahre, BG Lienz, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Frieda Löwenstein
Frieda Löwenstein wurde am 13. März 1901 geboren, ihr Mädchenname ist Hauser. Sie lebte zuletzt in Wien 8, Maria Treugasse 3/7 mit ihrem Gatten Arnold, geboren am 23. November 1881 in Wien, und der Tochter Edith, geboren am 26. Juli 1925 ebenfalls in Wien.
Am 23. Oktober 1941 wurden sie mit Transport 8 ins Ghetto Litzmannstadt deportiert, dort waren sie in der Storchengasse 22/9 untergebracht.
Auch ihr Bruder, Leopold Hauser, er war Lithograf, wurde mit seiner Familie nach Litzmannstadt deportiert. 1942 brachte man ihn nach Buchenwald, wo er schließlich befreit wurde. Seine Familie starb vermutlich im Vernichtungslager Chelmno.
Das Sterbedatum Frieda Löwensteins ist nicht bekannt.



1939 – 45 Das Ghetto Lodz/
Litzmannstadt


Nach dem Überfall der Deutschen auf Polen wurde Lodz im November 1939 dem Deutschen Reich als Teil des „Reichsgaus Wartheland“ unterstellt. Die zweitgrößte Stadt Polens erhielt am 11. April 1940 den Namen Litzmannstadt, benannt nach dem deutschen General und NS – Würdenträger des Ersten Weltkrieges, Karl Litzmann.

Im Februar 1940 wurden die Altstadt von Lodz sowie das Elendsviertel Baluty und die Vorstadt Marysin zum festen Ghettogelände erklärt und die Juden der Stadt dort hingetrieben. Im April 1940 wurde das Ghetto Litzmannstadt durch die Errichtung eines Stacheldrahtzaunes von 17 km Länge vom übrigen Teil der Stadt abgetrennt. Am 30. April 1940 wurde das Ghetto endgültig geschlossen und jedes Verlassen ohne ausdrückliche Bewilligung der deutschen Behörden unter schwersten Strafordnungen verboten.

Die innere Organisation des Ghettos überließen die Deutschen einer jüdischen Selbstverwaltung, an deren Spitze der „Judenrat“ stand. Obmann des Judenrates war der „Älteste der Juden“, Mordechai Chaim Rumkowski. Unter ihm unterstand ein Verwaltungsplan, der praktisch das ganze Leben der Ghettobewohner umfasste.
Ein Arbeitsamt, ein Meldebüro, eine zeitweise Schulabteilung, organisierte Lebensmittelläden, eine eigene jüdische Polizei und Post, sogar eigenes Ghettogeld, sollten den Schein der Normalität aufrecht erhalten.

Die im Ghetto Eingesperrten mussten für die Kosten ihres Lebensunterhaltes selbst aufkommen. So entstanden in den Jahren 1940 – 1944 im Ghetto insgesamt 86 Fabriken, die mit jüdischen Zwangsarbeitern für die Wehrmacht und private Unternehmen produzierten. Mit seiner umstrittenen Politik der bedingten Kooperation unter der Parole „Unser einziger Weg ist Arbeit“ versuchte Rumkowski, die eingesetzten jüdischen Arbeitskräfte für die deutschen Behörden unentbehrlich werden zu lassen. Trotz seiner Bemühungen starben in den 4 Jahren und 8 Monaten seiner Existenz im Ghetto fast ein Viertel seiner Bewohner an Hunger, Krankheiten und den Folgen der Zwangsarbeit.

Die Lebensverhältnisse im Ghetto verschärften sich mit den jeweiligen Deportationen weiterer jüdischer Bevölkerungsgruppen.
èIm Herbst 1941 wurden knapp 20.000 Juden aus Österreich, Böhmen, Luxemburg und dem Altreich nach Lodz deportiert.
èVom 7. Dezember 1941 bis zum 28. August 1942 folgten 18.000 Juden aus den aufgelösten Provinzghettos im Warthegau.
èAußerdem wurden über 5.000 Sinti und Roma aus dem Burgenland im November 1941 in ein vom Restghetto streng isoliertes „Zigeunerlager“ verschleppt.
Diese sogenannten Einsiedlungen fielen zeitlich zusammen mit den, sich innerhalb des NS – Regimes, konkretisierenden Plänen zur „Endlösung der Judenfrage“.
Von Januar bis September 1942 wurden in mehreren Deportationswellen 70.000 Menschen im ungefähr 60 km westlich von Lodz gelegenen Vernichtungslager Chelmno ermordet.

Deportiert wurden vor allem nichtarbeitende Menschen:
Alte, Kranke und Kinder unter 10 Jahren. Daher nahm das Ghetto zunehmend den Charakter eines reinen Arbeitsghettos an. Dieser verlieh der jüdischen Bevölkerung in den Augen der deutschen Behörden ein befristetes Existenzrecht.
Bis Heinrich Himmler Anfang Mai 1944 die endgültige Räumung des Ghettos mit dem Ziel der Ermordung seiner Bevölkerung anordnete.
Die Deportationen wurden wieder aufgenommen und bis zum 14. Juli1944 fast 7.200 Menschen in Chelmo getötet. Im August 1944 deportierten die deutschen Machthabenden mehr als 65.000 Menschen nach Auschwitz – Birkenau. Nur ein „Aufräumkommando“ von 600 Juden ließen die deutschen Behörden zurück, zu denen später noch 277 Versteckte stießen.

Am 19. Januar wurde Lodz von der nach Westen vorstoßenden sowjetischen Armee befreit. Von den ungefähr 205.000 über die Jahre in das Ghetto verschleppten Menschen überlebten insgesamt geschätzte 5.000 bis 6.000.


Der Brief an den/die Ermordete/n :

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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