Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Therese Paschkes verfügbar:

geboren am 25.10.1870 in Hausbrunn
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Minsk am 28.11.1941
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Thomas, HS Hausbrunn, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Laut Heimatrolle war sie die Tochter von Elias Krakauer und Lotti Drill. Drei ihrer sechs Kinder (Ignaz und Jakob Krakauer sowie Therese Paschkes) fielen dem Holocaust zum Opfer. Sie war verheiratet mit Moritz Paschkes, geboren am am 28.10.1870 in Hauskirchen (Bezirk Mühlbach). Er war Eisenhändler und ebenfalls heimatberechtigt in Mistelbach. Ihre letzte Wohnadresse war Wien 1, Biberstraße 8/6. Sie wurden am 28.11.1941 nach Minsk deportiert. Ihre Tochter Elsa verehelichte Pisk überlebte den Holocaust und beantragte für ihre Eltern 1948 Todeserklärungen (sie findet man im Wiener Stadt- und Landesarchiv unter 48 T 4245/48 und 48 T 4243/48). Im Österreichischen Staatsarchiv gibt es den Vermögensanmeldungsakt von Moritz Paschkes (Formular für die Anfrage attached).
Therese Paschkes wurde am 25. 10. 1870 als Therese Krakauer in Hausbrunn geboren. Eine Übersiedlungsanzeige aus dem Jahr 1914 dokumentiert, das ihre Schwiegervater Heinrich Paschkes mit seinem Frucht-, Mehl-, Futterartikel- und Samengeschäft in Mistelbach von der Hafnerstr. Nr. 2 in die Bahnstr. Nr. 20 übersiedelte. Er wanderte später mit seiner zweiten Frau Adele nach Israel aus. 1919 gibt ihr Ehemann Moritz Paschkes die Eröffnung eines Eisenwarengeschäftes bekannt (Anschrift: Mistelbach, Bahnstraße 12).
Dem Buch „Verdrängt und vergessen - die jüdische Gemeinde in Mistelbach“ ist zu
entnehmen, dass das Ehepaar weniger mit Eisenwaren handelte, sondern vor allen mit Geschirr.
Das Ehepaar hatte 2 Töchter - Adele (verh. mit Oskar Kühne) und Elsa.
Die beiden Enkeltöchter (Liesl Pisk-Topper und Hertha Kühne-Mehl) sowie die Urenkelin Harriet Mehl leben in den USA.
Dem Ehepaar Paschkes wird von den Mistelbachern Fleiß und Anständigkeit bescheinigt. Der „Anschluß“ führte dazu, dass sieim Alter alles verloren. Ihr Schicksal war das vieler jüdischer Geschäftsleute in Dörfern oder Kleinstädten:
Sie mußten Mistelbach verlassen und in Wien auf engstem Raum mit mehreren Familien zusammenleben. Zur geplanten Flucht in die USA kam es nicht mehr.
Sie wurden nach Polen verschickt und kamen in Minsk um.
Thereses Bruder, Adolf Krakauer, betrieb mit seiner Gattin Katharina in Hausbrunn eine Gemischtwarenhandlung. Er handelte auch mit Getreide, Futtermitteln und Kohle. Wahrscheinlich hatte er auch eine gute Hand für Wertpapiere. Die Zeitzeugen versichern nachdrücklich, er sei ein äußerst großzügiger Mensch gewesen. Immer wieder stundete er den Bauern die Kosten ihrer Einkäufe - bis zur nächsten (oder übernächsten) Ernte. Das Geschäft - möglicherweise Thereses Elternhaus - befand sich in Hausbrunn an der Hauptstraße - dort, wo heute das Lokal „Walters Stüberl“ steht (ehemalige Annahmestelle der „Heroldmühle“).
Hilda, die einzige Tochter des Ehepaares Krakauer, wurde kurz vor dem 1. Weltkrieg geboren.
Von ihr ist bekannt, dass sie vor 1938 in Wien studierte.
Der Hausbrunner Familie Krakauer gelang die Flucht nach England. Nach dem Krieg verkaufte die Tochter - von England aus - den Besitz.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Zurück zur Übersicht