Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Friedrich Ludwig Heller verfügbar:

geboren am 02.12.1875 in Mährisch Weisskirchen
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Theresienstadt am 24.09.1942
gestorben in Theresienstadt- Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Conny, 14 Jahre, BG/BRG Purkersdorf, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Protokoll
Die Ersten Recherchen wurden im Internet durchgeführt
Am Mittwoch 9.April 2003 –Grundbuch in Purkersdorf
Am Donnerstag den 10.April 03- Besuch bei Mag. Diether Halama Kunsthistoriker
Weiter Informationen In der Lektüre: Todesbuch Theresienstadt
Am 22.April 03 Foto vom letzten Wohnsitz
23.4.03 Fertigstellung des Briefes


Allgemeine Daten:
Geburtsdatum

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Sehr geehrter Herr Doktor Heller!!
Nach meinen Recherchen müssten sie jetzt weit über 100 Jahre alt sein. Da ich fest an die Macht des Zufalls glaube, versuche ich auf diesem Weg mit Ihnen Kontakt aufzunehmen.
Ihre Frau Johanna (Sarah) Heller hat das schöne Haus in Tullnerbach am Postberg, Schmidlgasse 17 am 27.7.1927 mit Kaufvertrag vom 13.5.1927 erstanden. Die Eintragung ins Grundbuch wurde ohne den aufgezwungenen Zweiten Vornamen „Sarah“ getätigt. Vom Nazi-Regime wurde am 1.4.1939 bestimmt, dass alle weiblichen jüdischen Bürger den Namen Sarah und alle männlichen jüdischen Bürger gesetzlich den Namen Israel tragen mussten. Ich kann mir gut vorstellen, wie glücklich Sie in diesem Haus mit Ihrer Frau Johanna gelebt haben. Aus meinem Geschichtsunterricht weiß ich, dass in dieser Zeit große Arbeitslosigkeit und politische Unruhen herrschten . Es war für Sie sicher nicht leicht dieses Haus zu erhalten. Ihr Akademischer Titel lässt mich vermuten, dass sie trotz Ihrer schlechten Arbeitsbedingungen einen gut bezahlten Beruf ausgeübt haben.
Die letzten Jahre ihres Lebens waren sicherlich von großer Angst vor neuen politischen Lebensbedingungen geprägt und sie konnten sicherlich nicht glauben, dass ein anständiger österreichischer Staatsbürger der im 1. Weltkrieg tapfer gekämpft hatte, plötzlich nicht mehr erwünscht sei- nur wegen einer anderen Religion. Unter welchen Umständen ihre Frau Johanna gestorben ist weiß ich leider nicht, ich kann mir aber trotzdem ihre Trauer um sie gut vorstellen. Dass sie, lieber Heer Heller dann noch Opfer der sogenannten Endlösung und nach Theresienstadt deportiert wurden, lässt mich die Ungeheuerlichkeit Ihres Schicksals nur erahnen. Welche Zustände damals in Österreich herrschten erkenne ich an den unvollständigen und mangelnden Einträgen im Grundbuch. Ein winziger Teil Gerechtigkeit wurde durch die Rückstellung-Kommission insofern versucht, als Ihre beiden Töchter Edith Kessler und Elise Wolf verspätet-, aber doch ihr Erbe antreten konnten. Ich hoffe, Sie können den damals so verblendeten Deutsch- Österreichern verzeihen wenn auch nicht vergessen. Ich bin sehr froh, dass ich über diese Zeit durch die Recherchen so viel nach denken musste. Ich glaube nicht, dass ich jemals einer so verblendeten Ideologie meine Zustimmung geben könnte.
Ihr Schicksal stimmt mich sehr nachdenklich und Traurig.
Ihre Conny Wirtinger

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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