Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Anna Adler verfügbar:

geboren am 01.03.1887 in Warschau
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n) Wien 9, Latschkagasse 9/9
Deportation von Drancy nach Auschwitz am 13.04.1944
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Anna, 17 Jahre, BRG-Lienz, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Anna Adler

Anna Hanna Channa Esthera Adler geborene Klausner wurde am 01.03.1887 in Warschau geboren. Sie lebte zuletzt in Wien im 2. Bezirk, Nordpolstrasse1/17. Sie flüchtete 1944 nach Frankreich nach ihrer Verhaftung wurde sie am 13.04.1944 mit dem Transport 71 vom Durchgangslager Drancy nach Auschwitz deportiert, dort kam sie am 16.04.1944 an.

Frankreich
Nach dem "Anschluss" Österreichs im März 1938 flohen unzählige Jüdinnen und Juden sowie politisch Verfolgte nach Frankreich. Auch die Exilorganisationen der österreichischen Sozialdemokraten und Kommunisten wurden 1938 von der Tschechoslowakei nach Paris verlagert. Weiters gelangten im Frühjahr 1939 nach dem Ende des Spanischen Bürgerkrieges Zehntausende Freiwillige, die an der Seite der Spanischen Republik gekämpft hatten, nach Frankreich, darunter Hunderte Österreicher.

Mit Kriegsausbruch verschlechterte sich die Situation für die Flüchtlinge. Bereits am 4. September 1939 wurde die Internierung aller männlichen "feindlichen Ausländer" in behelfsmäßigen Sammellagern - wie beispielsweise Le Vernet, St. Cyprien, Gurs oder Argelès - veranlasst, aus denen die meisten der "politisch Unverdächtigen" im Jänner 1940 wieder entlassen wurden. Die französischen Behörden boten den Flüchtlingen an, in die Fremdenlegion einzutreten oder sich dem militärischen Arbeitsdienst ("Service Préstataire") anzuschließen, wovon mehrere Tausend Österreicher Gebrauch machten. Nach dem Kriegsausbruch im Westen und der Besetzung Belgiens durch die Deutsche Wehrmacht im Mai 1940 erfolgte eine neuerliche Internierungswelle, so dass beim Zusammenbruch Frankreichs einen Monat später unzählige Menschen den deutschen Besatzern in die Hände fielen.

Die ersten Verfolgungshandlungen der deutschen Besatzungsmacht in den besetzten Gebieten richteten sich vorwiegend gegen staatenlose bzw. ausländische Juden. Noch im Jahr 1941 wurden an die 8.000 Männer verhaftet und in den Lagern Pithiviers, Beaune le Rolande, Compiègne und Drancy interniert. Als "Vergeltungsmaßnahme" für Aktionen der Résistance wurde schließlich am 27. März 1942 ein Teil dieser Internierten von Compiègne nach Auschwitz deportiert, weitere Transporte aus den erwähnten Lagern folgten im Juni 1942. Zu diesem Zeitpunkt waren die Pläne des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) zur Deportation der Juden aus Frankreich bereits weit fortgeschritten. In einem Abkommen zwischen dem Vichy-Ministerpräsidenten Pierre Laval und dem Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD in Frankreich, Helmut Knochen, wurde festgelegt, dass die französische Polizei in den besetzten Gebieten 22.000 staatenlose Juden festnehmen und Vichy die staatenlosen Juden in der unbesetzten Zone ausliefern würde. Von Mitte Juli 1942 bis Mitte November 1942 verließen, zumeist vom Sammellager Drancy bei Paris, 40 Deportationstransporte mit mehr als 42.000 Menschen Frankreich mit der Destination Auschwitz. Eine weitere Verschärfung der Deportationsmaßnahmen, die vom RSHA Ende August in Aussicht genommen worden war, scheiterte allerdings an der zunehmend zurückhaltenderen Politik der Vichy-Verwaltung. Auch die Besetzung Südfrankreichs (der "Freien Zone") durch das "Deutsche Reich" und Italien im November 1942 änderte nichts an der nachlassenden Unterstützung durch die französische Verwaltung. In den beiden folgenden Jahren wurden weitere 32.000 Juden aus Frankreich zumeist nach Auschwitz deportiert, die Organisation der Deportationen wurde nun von französischer "Milice" und einem Sonderkommando unter dem von Adolf Eichmann entsandten Alois Brunner übernommen.


Im Frühjahr 1940 wurde nahe der polnischen Stadt Oswiecim mit dem Aufbau des KZ Auschwitz begonnen, am Gebiet des benachbarten Ortes Brzezinka (Birkenau) wurde ab Herbst 1941 der zweite Teil des Lagers, Auschwitz II/Auschwitz-Birkenau errichtet, wozu später noch das Lager Monowitz (Auschwitz III) sowie 45 weitere Nebenlager kamen. Erster und letzter Kommandant des Lagers war Rudolf Höß.
Die erstmalige Verwendung von Cyanwasserstoffgas zur Menschentötung erfolgte im Herbst 1941 im Block 11, Auschwitz I. Bis Anfang 1942 fiel vor allem eine große Zahl sowjetischer Kriegsgefangener den ab Jänner 1942 im dazu adaptierten Leichenraum des Krematoriums I im Stammlager durchgeführten Morden zum Opfer.

Am 26. März 1942 erreichte der erste vom Reichssicherheitshauptamt (RSHA) im Zuge der "Endlösung der Judenfrage" organisierte jüdische Sammeltransport das KZ Auschwitz. Ab dem Sommer 1942 wurden bei so genannten Selektionen durch SS-Ärzte noch arbeitsfähige Menschen zur Arbeitsleistung ausgewählt, alle übrigen, vor allem alte Menschen und Kinder, wurden sofort in die Gaskammern gebracht.

Im Frühjahr und Sommer 1942 fanden die Morde in zwei - als Bunker 1 und 2 bezeichneten - ehemaligen Bauernhäusern im Lager Birkenau statt, im Laufe des Jahres 1943 wurden in Birkenau vier neue Krematorien mit angeschlossenen Gaskammern errichtet, wo dann nach von der SS selbst errechneten Werten täglich 4.756 Leichen verbrannt werden konnten. Mit dem Näherrücken der Front wollte Himmler die Spuren der Morde verwischen. Nachdem das Krematorium IV im Zuge eines Häftlingsaufstandes am 7. Oktober 1944 gesprengt worden war, wurden die übrigen Krematorien ab November 1944 demontiert. Die Mehrheit der noch vorhandenen Häftlinge wurde in geschlossenen Märschen aus dem Lager Richtung Westen getrieben. Bei der Befreiung am 27. Jänner 1945 fand die Rote Armee noch 7.500 Häftlinge vor. Forschungen der letzten Jahre geben die Mindestzahl der Opfer von Auschwitz mit 1,35 Millionen Juden, rund 20.000 Roma und Sinti, 11.700 sowjetischen Kriegsgefangenen und weiteren 83.000 aus politischen und anderen Gründen nach Auschwitz Deportierten an.


Unter diesen Opfern waren auch Juden aus Österreich. Der am 17. Juli 1942 von Wien abgehende 32. Transport mit ungefähr 1.000 Menschen führte direkt nach Auschwitz. Mehr als 4.100 Österreicher wurden von Theresienstadt, ca. 500 Personen in Einzeltransporten dorthin transportiert. Weiters wurden mehr als 3.700 österreichische Juden aus Frankreich, ca. 350 aus Italien und etwa 260 aus den Niederlanden nach Auschwitz gebracht. Wie viele Österreicher aus anderen Ländern dorthin deportiert wurden, kann nicht genau festgestellt werden, so dass auch keine Gesamtzahl der österreichischen Opfer in Auschwitz angegeben werden kann.(www.doew.at)

Transport 71
Zeitpunkt Abfahrtsort Zielort Zahl der Deport. bei Ankunft vergast
13.4 Drancy Auschwitz 1.500 265

Verbleibende bei der Ankunft aufgeteilt: Männer Frauen
165 70



Insgesamt wurden aus Frankreich ca. 75.000 zumeist staatenlose bzw. ausländische Juden deportiert, darunter mehr als 3.500 ÖsterreicherInnen. Von diesen sind ca. 200 Überlebende bekannt.

Anna Adler wurde 1958 von ihrem Mann Benno für tot erklärt.















Der Brief an den/die Ermordete/n :

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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