Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Rudolfine Jelinek verfügbar:

geboren am 05.04.1877 in
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation derzeit nicht bekannt- Deportationsdatum unbekannt -
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Jennifer, 14 Jahre, GTMS 22, Anton-Sattlergasse 93, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Rudolfine!


Wir sind Jenny, Sabine, Sandra und Dominique. Wir nehmen am Projekt „Letter to the stars“ teil. Dieses Projekt soll an jene Menschen erinnern, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt wurden.
Wir haben uns dich ausgesucht, weil du, so wie wir, im 22. Bezirk in Wien gewohnt hast. Außerdem beschäftigen sich zwei andere Gruppen aus unserer Klasse mit dem Leben deines Mannes Theodor und deiner Tochter Grete.

Wir waren am 27.3.03 in der Stadlauerstraße, und haben uns das Haus angesehen, in dem du gelebt hast. Wir haben eine Menge Fotos gemacht. Man sieht, dass dieses Haus nach dem 2. Weltkrieg neu aufgebaut wurde, es befinden sich jetzt eine Creditanstalt und eine Trafik darin. Den Markt am Genochplatz gibt es immer noch.
Das frühere Tröpferlbad wurde renoviert, darin befindet sich jetzt ein Orthopädiezentrum.

War in diesem Haus einmal dein Geschäft? Wurden die Fenster von deinem Geschäft auch mit dem Wort „Juden“ beschmiert? Wir haben gelernt, dass Menschen arischer Rasse nicht bei dir einkaufen durften, weil du Jüdin warst. Dadurch hast du sicher viele Kunden verloren.

Du hattest sicher kein leichtes Leben. Wir haben erfahren, dass du und deine Tochter in ein Konzentrationslager gebracht worden seid.

Am selben Tag haben wir auch den Gedenkwald in Essling besucht, wo für jedes jüdische Opfer des Nationalsozialismus von Wiener Schülern ein Baum angepflanzt wurde. Insgesamt wurden 65.000 Bäume gepflanzt.
Als wir den Gedenkwald verließen, erzählte uns ein Anrainer, dass wir seit Jahren die erste Klasse seien, die diesen Wald besucht. Darauf beschloss unser Klassenvorstand einen Brief an die jüdische Kultusgemeinschaft und an die Frau Vizebürgermeisterin Grete Laska zu schreiben.
Damit mehr Leute den Gedenkwald besuchen.

Das Leben heute würde dir sicherlich gut gefallen. Wir können frei und ohne Sorgen leben. Es ist uns wichtig, dass es auch in Zukunft so bleibt und dass sich die Ereignisse der Zeit des Nationalsozialismus nicht mehr wiederholen.



Mit lieben Grüßen

Jenny, Sabine, Sandra, Dominique




Wien, 5. 5. 2003

Anmerkung eines Nachkommen
Ich habe zufällig über die Suchmaschine Google etwas über das alte "Stadelowe" gesucht und entdeckte eure Seite.
Ohne genauere Recherchen musste ich gleich Antworten.

Mein Vater ist ein Holocaustopfer und der Sohn von Frau Rudolfine und Herrn Theodor Jelinek und sowie der Bruder von Grete, Ernst, Margarethe, Rosalie, usw.
Mein Vater (Geb.: 12.11.1911) ist mittlerweile 94 Jahre alt und ich werde gleich von dieser sehr ergreifenden Internetseite Berichten.

Danke für euer Werk

Jelinek Robert

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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