Folgende Informationen sind von
Jeanette Beer verfügbar:
geboren am |
19.02.1896 in Wien |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
von Wien nach Kowno am 23.11.1941 |
gestorben |
in Kowno am 29.11.1941
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Die Recherche wurde von
NatasjaTheresaRaphae, 16 Jahre, pBORG St.Ursula,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Der Brief an den/die Ermordete/n :
Liebe Jeanette,
Vor ungefähr einem Monat hat unsere Klasse begonnen, sich mit dem Projekt „ A letter to the stars“ auseinander zusetzen. Wir sollten Informationen über Menschen herausfinden, die dem Nationalsozialismus zum Opfer gefallen sind – so wie du.
Es ist schwierig jemanden ein Gesicht zu geben, dessen Identität völlig ausgelöscht wurde. Wir sind froh, dass zumindest einige Menschen den Hass gegeneinander zu reduzieren versuchen, vielleicht sind sie einfach müde geworden, zornig zu sein und haben aus vergangenen Dingen in gewisser Weise gelernt. Wir wollen nicht sagen, dass die Welt jetzt besser ist, doch es ist ein wenig leichter geworden. Es war nicht gerecht, dass du in die Welt zu dieser Zeit, nämlich der Zeit des Hasses, der Gewalt und des Todes geboren wurdest, und vielleicht hast du dir sogar einmal gewünscht, nicht der Mensch zu sein, der du warst. Doch wir wollen dir sagen, dass es einen Sinn hatte, dass du gelebt hast und dass du und deine Person sehr wertvoll waren und sind.
Wir kennen dich leider überhaupt nicht, aber wir sind uns sicher, dass dir niemand deinen Stolz, deine Würde nehmen konnte und dass du stolz warst, eine Jüdin zu sein. Fremdenhass und Vernichtungswille haben geglaubt stärker zu sein als Liebe, Freundschaft und Achtung. Doch wenn jemand stark ist, egal was passiert, wird es niemand schaffen, demjenigen die Würde zu nehmen.
Wenn du zu dir und zu deiner Religion gestanden bist, wirst du ewig weiterleben.
Es war nicht sehr leicht, etwas über dich und deine Person, über deine Angehörige, deine Freunde zu erfahren! Leider hatten wir nicht die Zeit uns noch mehr in Recherchen über dich zu stürzen, doch wir glauben, allein der Gedanke, jemandem, dessen Identität einfach ausgelöscht wurde, zu schreiben und seine Gefühle mitzuteilen, ist genauso wichtig.
Dies widmen wir dir, Jeanette Beer, zum Gedenken an deine Ängste, deine Qualen und an deinen Tod. Mögest du nun ein friedvolles und erfülltes Leben haben als damals zur Zeit des Nationalsozialismus!
Theresa-Sophie Kiffe
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Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
Ich habe einen Traum
Ich habe einen Traum,
von Frieden auf der Welt.
Ich habe einen Traum,
von genügend Brot, und nicht genügend Geld.
Ich habe einen Traum,
von Menschlichkeit.
Ich habe einen Traum,
von Hilfe, jederzeit.
Ich habe einen Traum,
von Leben, ohne Gefahr.
Ich habe einen Traum,
von Träumen, die werden wahr.
Ich habe einen Traum,
in dem jeder sucht, dieses Glück.
Ich habe einen Traum,
in dem jeder mit hilft, ein kleines Stück
Zum Gedenken an das verstorbene Holocaustopfer Jeanette Beer hoffe ich, dass dieser Traum irgendwann Wirklichkeit werden kann.
Theresa-Sophie Kiffe
If...
If you can keep your head when all about you
Are loosing theirs and blaming it on you,
If you can trust yourself when all men doubt you
But make allowance for their doubting too;
If you can wait and not be tired by waiting,
Or, being lied about, don't deal in lies,
Or, being hated, don't give way to hating,
And yet don't look too good, nor talk too wise:
If you can dream -- and not make dreams your master;
If you can think -- and not make thoughts your aim;
If you can meet with Triumph and Disaster
And treat those two impostors as the same;
If you can bear to hear the truth you've spoken
Twisted by knaves to make a trap for fools,
Or watch the things you gave your life for, broken,
And stoop and build'em up with worn-out tools:
If you can make one heap of all your winnings
And risk it on one turn of pitch-and-toss,
And loose, and start again at your beginnings
And never breathe a word about your loss;
If you can force your heart and nerve and sinew
To serve your turn long after they are gone,
And so hold on when there is nothing in you
Except the will which says to them: "Hold on!"
If you can talk with crowds and keep your virtue,
Or walk with Kings -- nor loose the common touch,
If neither foes nor loving friends can hurt you,
If all men count worth you, but none too much;
If you can fill the unforgiving minute
With sixty seconds' worth of distance run,
Yours is the Earth and everything that's in it,
And -- which is more -- you'll live for ever my dear son!
Natasja Fuxa
Brief an die Zukunft:
Werden die Menschen jemals aus ihren Fehlern lernen?
Wird die Welt irgendwann einmal eine Bessere sein?
Ich wurde gefragt was ich mir für die Zukunft wünsche, was meine
Vorstellungen sind. Viele wünschen sich Frieden doch wollen nichts dafür
tun. Ich will ehrlich sein: Ich wünsche mir nichts mehr als Frieden auf der
ganzen Welt. Doch ich finde die Verwirklichung dieses Gedankens etwas
schwierig. Mich faszinieren Menschen die sich mit all ihrer Kraft für
Schwächere einsetzen und oft sogar mit ihnen leben (in Entwicklungsländern
zum Beispiel)...doch für mich wäre der Erfolg nicht sichtbar genug. Reden ist
eine Sache, etwas auch wirklich tun eine andere. Mein Wille wäre nicht stark
genug jeden Tag aufzustehen, und immer neues Leid um mich herum zu sehen. Ich
würde verzweifeln und erkennen, dass ich doch nicht die Welt retten kann.
Seemann Raphaela
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