Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Otto Hirsch verfügbar:

geboren am 09.12.1878 in Niederfladnitz
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Izbica am 05.06.1942
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Karoline, 14 Jahre, HS- Retz, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Max Hirsch – Recherche Ergebnis



Max Hirsch wurde am 9. Dezember 1878 in Niederfladnitz (NÖ) geboren. Er war ungefähr 1,75 m groß, kräftig gebaut und ein netter, freundlicher Mensch. Der Mann besaß eine Greißlerei, die bei allen sehr beliebt war. Man konnte sein Geschäft durch zwei Eingänge erreichen. Wenn man etwas brauchte, sagte man oft: „Geh zum Hirsch-Jud!“ Er hatte einen jüngeren Bruder, der in Wien lebte, und der ihn einige Male besuchte. Er war mit einer Frau namens Gretl verheiratet. Gemeinsam hatten sie eine Tochter, die wie ihre Mutter Gretl hieß und ca. 1904 geboren wurde. Die Familie war sehr religiös und die hübsche Tochter war das „ein und alles“ der Eltern. Die Tochter liebte einen Christen aus ihrer Ortschaft, doch die Religion stand zwischen ihnen und sie konnte den Niederfladnitzer nicht heiraten und blieb ledig. Eines Tages erkrankte Max’ Frau an einer Blinddarmentzündung und wurde im Spital operiert, doch die Operation war nicht erfolgreich und sie starb. Im Alter von 27 Jahren starb auch die Tochter an dieser Ursache. Daraufhin verpachtete Max das Geschäft an die Retzer Brüder Otto und Friedrich Groß. Später verkaufte er die Greißlerei an die beiden und zog noch vor 1938 wahrscheinlich wegen dem Tod seiner Familienmitglieder nach Wien. Dort lebte er zuletzt im 2. Bezirk in der Schmelzgasse 9/8. Am 5. Juni 1942 wurde er mit dem Transport 25 mit 1000 anderen unschuldigen Menschen vom Wiener Aspangbahnhof ins KZ Izbica, das im Osten Polens liegt, deportiert.
Ein besonderer Dank an Frau Anna Grieß, Herrn Dunkl und Herrn Ernst Kaufmann.


Barbara, Karoline und Kerstin

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Max Hirsch – Brief an das Opfer



Durch das Projekt „Letter to the stars“ haben wir sehr viel über Sie und Ihr Leben erfahren, aber die Dinge, die geschehen sind, sind einfach unbeschreiblich und unentschuldbar. Die Qualen und Schmerzen, die Sie im KZ erlebt haben sind unmenschlich und unvorstellbar. Auch der Tod Ihrer Frau und Ihrer Tochter muss für Sie schmerzhaft gewesen sein. Vielleicht sind Sie deshalb von Ihrem Heimatort weggezogen, denn die alltäglichen Erinnerungen an Ihre Familie wären für Sie unerträglich gewesen. Wie wir erfahren haben, waren Sie durch Ihre nette Art bei den Einheimischen sehr beliebt. Wir bewundern Sie und Ihr Leben!

Barbara, Karoline und Kerstin

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Brief an die Zukunft


Als wir von dem Projekt „Letter to the stars“ gehört haben, waren wir sofort begeistert, denn wir finden, dass wir uns mit diesem Projekt ein bisschen in das Leben der unschuldigen Holocaust-Opfer versetzten können. Es ist unvorstellbar, dass so viele Menschen diese grausame Tat beobachtet und nichts dagegen unternommen haben. Es ist unfair, dass Leute nur wegen ihrer Hautfarbe, Kultur, Religion oder Rasse anders bzw. schlechter behandelt und verfolgt werden und worden sind, denn alle Menschen sind gleich. Kriege sind unnötig, da die Konflikte auch durch Reden und Diskutieren gelöst werden können. Man sollte überhaupt andere Meinungen respektieren, mehr aufeinander zugehen und sich gegenseitig zuhören. Die Menschen haben anscheinend noch immer nicht aus den Kriegen der Vergangenheit gelernt, denn auch heute gibt es leider noch welche. Solange die Menschen machtsüchtig bleiben, wird sich auch dies nicht ändern. Wir wünschen uns für die Zukunft, dass die Menschen endlich verstehen, dass Krieg keine Lösung ist.


Barbara, Karoline und Kerstin

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